Neue Gerinnungshemmer bald Standardtherapie / NOAKs bieten für Patienten viele Vorteile
(ots) - Die neueste Generation der Blutgerinnungshemmer 
mit Arzneimitteln wie Xarelto, Pradaxa und Eliquis ist dabei die 
bisherige Standardtherapie mit Marcumar abzulösen. Dem mehr als 50 
Jahre alte Vitamin-K-Antagonisten sind die sogenannten neuen oralen 
Antikoagulantien (NOAKs) voraus. Davon sind Ärzte sowie 
Fachgesellschaften überzeugt und Studien belegen das.
   Gerinnungshemmer reduzieren die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. 
Weil sie das wirksam tun, ist damit auch ihr größtes Risiko 
beschrieben: Blutungen, wo keine Blutungen entstehen sollen. Dieses 
Risiko wird von Kritikern häufig als Gefahr beim Einsatz der NOAKs 
herausgestellt, darüber hat auch die ARD-Sendung Plusminus vom 
21.01.2014 berichtet. Faktisch gilt es aber für alle Gerinnungshemmer
- für die alten, wie für die neuen. Deshalb muss vor dem Einsatz von 
Gerinnungshemmern immer eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Analyse durch 
den behandelnden Arzt stehen.
   Das Ende der Gemeinsamkeit: Gerinnungshemmung alt und neu
   Für die alten, wie die neuen Gerinnungshemmer gilt: Sie sind sehr 
wirksam. Aber hier enden die Gemeinsamkeiten. Wer 
blutgerinnungshemmende Therapie braucht, z.B. um bei Vorhofflimmern 
einem Schlaganfall vorzubeugen, der ist mit den NOAKs zumindest 
sicherer versorgt. Auch wirken sie bei zerebralen Blutungen besser. 
"Diese können drastisch reduziert werden - im Schnitt um 50 bis 70 
Prozent", erklärt der Kardiologe Prof. Dr. Harald Darius, Chefarzt im
Vivantes Klinikum in Berlin Neukölln.
   Die Vorteile liegen auf der Hand: Bei gleicher und teilweise 
besserer Wirksamkeit geben NOAKs eine höhere Sicherheit als die 
bewährten Vitamin-K-Antagonisten - gerade, wenn es um schwere 
Blutungen geht.
   NOAKs sind für Ärzte und Patienten viel einfacher zu handhaben: 
Dosisanpassungen und das regelmäßige Überwachen des Gerinnungsgrades 
sind nicht erforderlich. Auch haben sie weniger Wechselwirkungen mit 
anderen Arzneimitteln und Lebensmitteln. Ihr Wirkfenster ist kleiner 
- muss ein NOAK im Notfall z.B. wegen einer schweren Blutung 
abgesetzt werden, ist die Wirkung innerhalb von 24 Stunden 
abgeklungen.
   Placet der Fachgesellschaften
   Nicht nur bei den Herstellern ist man sich deshalb sicher, dass 
sich die NOAKs durchsetzen werden. "In wenigen Jahren werden diese 
Gerinnungshemmer beispielsweise bei der Therapie der tiefen 
Beinvenenthrombose und vor allem auch  bei der Prävention von 
Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern die Standardtherapie 
sein", prognostiziert Prof. Darius.
   Auch die maßgeblichen nationalen und internationalen 
Fachgesellschaften haben zu den Vorteilen der neuen Generation eine 
klare Meinung: "Die Ergebnisse der jeweiligen Zulassungsstudien 
belegen die Wirksamkeit und bessere Sicherheit der Substanzen", 
stellt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie in einer 
Stellungnahme dazu fest 
(http://leitlinien.dgk.org/files/2014_Stellungnahme_DGK_NOAKS_.pdf). 
Und sie findet "die unzureichend differenziert geführte Diskussion um
die hohen Kosten der NOAKs" problematisch: "Arzneimittelbudgets, die 
nur die reinen Arzneimittelkosten im Blick haben und nicht die 
Gesamtkosten für das Gesundheitssystem, sind kurzsichtig."
   Einen vermeintlichen Vorteil haben die "alten" 
Vitamin-K-Antagonisten, zumindest hält sich diese Meinung wacker: 
Will man ihre Wirkung wegen einer schweren Blutung umkehren, steht 
ein so genanntes Antidot zur Verfügung. Hochdosiertes Vitamin K soll 
die dann nicht mehr gewünschte Wirkung aufheben. Für die NOAKS, so 
die Kritik, stünden Antidots nicht zur Verfügung. Mit dieser 
Einschätzung haben allerdings die Deutsche Gesellschaft für 
Neurologie und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft schon 2013 in 
einer Stellungnahme (http://ots.de/xBbda) aufgeräumt. Weil das 
Vitamin K Stunden braucht, bis es wirkt, gilt: "Die Zeit, bis Vitamin
K bei Vitamin-K-Antagonisten wirkt, ist identisch mit der Zeit, mit 
der die neuen Antikoagulantien ausgeschieden werden".
   Prof. Darius sagt daher: "Im Grunde gibt es für keinen einzigen 
Gerinnungshemmer außer Heparin ein Antidot. Weder für Aspirin noch 
für Marcumar. Hierbei lässt sich die Blutung frühestens nach 36 bis 
48 Stunden stoppen." Er weist außerdem darauf hin, dass für die NOAKs
Antidota entwickelt werden. Für Europa und Nordamerika seien 
beschleunigte Zulassungsverfahren eingeleitet worden. Erste 
Patientendaten seien noch im Laufe dieses Jahres zu erwarten. 
"Dennoch werden sie in der Praxis kaum eine Bedeutung haben, weil es 
zu weniger Blutungen kommen wird", betont der Kardiologe
   Nicht vergessen werden darf, dass die Hersteller nach den 
Zulassungsstudien ihre Produkte weiter beobachten und erforschen. So 
bestätigt das Dresdner NOAK-Register (http://www.noac-register.de/) 
mit seinen Daten aus dem klinischen Alltag die Ergebnisse der 
Zulassungsstudien 
(http://www.noac-register.de/files/NoacNews_07_2014.pdf): "Bisher 
traten in der Alltagsanwendung keine unvorhergesehenen Probleme auf. 
Die unter Alltagsbedingungen beobachteten NOAK-Komplikationsraten 
entsprechen in etwa denen der Zulassungsstudien und liegen damit 
unter denen, die für Vitamin-K-Antagonisten im Alltag berichtet 
werden." In dem Register sind Daten von mehr als 2.600 Patienten 
enthalten (Stand: Juli 2014).
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Datum: 22.01.2015 - 11:34 Uhr
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