Digitalisierung: Maschinenbauer erwarten Kosteneinsparungen bis zu 10 Prozent
(ots) - Gemeinsame Studie von VDMA und McKinsey: 
Europäische Maschinenbauer mit jährlich 7 Prozent Wachstum zwischen 
2010 und 2014 - Ebit-Marge bei 10 Prozent - Schwächerer Rückenwind in
bisherigen Wachstumsmärkten und Digitalisierung erfordern neue 
Wachstumsstrategien und Geschäftsmodelle
   Der europäische Maschinenbau steht wirtschaftlich gut da: Die 
Unternehmen der Branche erwirtschafteten zwischen 2010 und 2014 
durchschnittlich 10 Prozent Bruttoumsatzrendite (Ebit) und wuchsen 
jährlich um 7 Prozent, wie eine aktuelle Befragung zeigt. In den 
kommenden Jahren werden insbesondere drei Trends den Maschinenbau 
prägen:
   - Die Wachstumschancen werden sich von den großen Schwellenmärkten
     wie China, Russland und Lateinamerika hin zu kleineren Märkten 
     sowie von Hardware zu Software und Services verschieben.
   - Die Digitalisierung wird die Branche weiter verändern.
   - Maschinenbauer müssen flexibler werden, indem sie beispielsweise
     stärker mit Kunden und Wettbewerbern kooperieren und 
     Digitalexperten an sich binden.
   Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Studie "How to 
succeed: Strategic options for European machinery", die der Verband 
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und die 
Unternehmensberatung McKinsey & Company kürzlich in Brüssel 
vorgestellt haben. Die Studienergebnisse basieren auf einer Umfrage 
unter 215 Maschinenbaufirmen aus 18 europäischen Ländern sowie auf 
mehr als 20 Interviews mit Entscheidungsträgern aus der Industrie. 
Die Analyse beschreibt die Erfolgsfaktoren und wichtigsten Trends der
Branche.
   Europa gut aufgestellt - Wettbewerber greifen an
   Europa steht mit 26 Prozent der weltweiten Maschinenproduktion 
hinter China (38 Prozent) und vor den USA (14 Prozent). "Europas 
Stärken liegen in den hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern und der
daraus folgenden Produkt- und Servicequalität", erläutert Wolff van 
Sintern, Seniorpartner bei McKinsey und Co-Autor der Studie. Im 
Vergleich dazu punkten amerikanische Anbieter eher durch kreative 
Geschäftsmodelle und ständige Erneuerung. Chinesische Wettbewerber 
wiederum haben einen Kostenvorteil und führen neue Produkte schnell 
in den Markt ein.
   Der Export bleibt wichtiges Standbein der Branche: Europäische 
Unternehmen erzielen im Schnitt zwei Drittel ihres Umsatzes außerhalb
des jeweiligen Heimatlandes. Größter Markt ist Europa, das für rund 
60 Prozent der Umsätze steht. Gleichzeitig beschäftigen die 
Maschinenbauer immer noch drei Viertel ihrer Mitarbeiter in ihrem 
Heimatland. "Für unsere exportstarke Industrie sind freie 
Marktzugänge sehr wichtig. Insbesondere schränken nicht-tarifäre 
Handelshemmnisse wie unterschiedliche Standards und Zertifizierungen 
den freien Handel ein. Es entstehen dadurch für uns Mehrkosten. Von 
einem erfolgreichen TTIP-Abschluss und einer Vereinheitlichung würde 
der europäische Maschinenbau daher stark profitieren", sagt Karl 
Haeusgen, VDMA-Vize-Präsident.
   Wachstumschancen nur durch mutige Schritte
   "Die Zeiten für Maschinenbauer werden anspruchsvoller", sagt 
Dorothee Herring, Partnerin bei McKinsey und Co-Autorin. "Durch die 
schwächeren Wachstumsaussichten insbesondere in China, Russland und 
Lateinamerika reicht es in Zukunft nicht mehr, mit dem Markt zu 
wachsen. Unternehmen müssen ihren Konkurrenten entweder Marktanteile 
abnehmen, neue Märkte wie beispielsweise die ASEAN-Staaten erobern 
oder ihre Angebot durch Services verbreitern."
   Auch die Digitalisierung bietet Chancen: Neue Geschäftsmodelle, 
die auf Daten basieren, werden 2020 mehr als 10 Prozent zum Umsatz 
beitragen, so die Erwartung der Maschinenbauer. Bisher sind es nur 3 
Prozent. Unternehmen erwarten durch die Digitalisierung im ersten 
Schritt eine Verbesserung ihrer Kostenposition um 5 bis 10 
Prozentpunkte. Allerdings ist der Weg dahin noch weit: Erst ein 
Fünftel der befragen europäischen Unternehmen hat bereits neue 
Geschäftsmodelle aufgebaut, ein Drittel hat das Thema aktuell noch 
nicht im Fokus. Jedes zweite Unternehmen geht davon aus, dass 
Expertise in der Softwareentwicklung in den kommenden fünf Jahren zu 
den wichtigsten Einstellungskriterien gehören wird. "Der Maschinenbau
ist gut vorbereitet und stellt sich der Herausforderung Industrie 
4.0. Entscheidend für den Erfolg sind aber auch gute politische 
Rahmenbedingungen wie eine lückenlose Breitbandinfrastruktur, 
Rechtssicherheit in Bezug auf Big Data und der Schutz geistigen 
Eigentums", sagt Thilo Brodtmann, VDMA-Hauptgeschäftsführer und 
Co-Autor der Studie.
   Die Maschinenbauer rechnen damit, dass neue Werkstoffe und 
Verfahren (von 44 Prozent der Befragten genannt), die Digitalisierung
(39 Prozent) und die flexible Anpassung an neue Marktbedingungen (45 
Prozent) den größten Einfluss auf die Organisationsstruktur der 
Unternehmen haben werden. "Agilität - also die Fähigkeit, schnell auf
Veränderungen zu reagieren - wird in Zukunft zu einem entscheidenden 
Wettbewerbsfaktor", resümiert McKinsey-Partnerin Herring.
   Die Studie ist zum Download verfügbar unter www.vdma.org/ems
   Über den VDMA
   Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt 
über 3.100 Unternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und 
Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und 
einem Umsatz von 218 Milliarden Euro (2015) ist die Branche größter 
industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen 
Industriezweige insgesamt.
   Über McKinsey
   McKinsey & Company ist die in Deutschland und weltweit führende 
Unternehmensberatung für das Topmanagement. 27 der 30 DAX-Konzerne 
zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und Österreich ist 
McKinsey mit Büros an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am
Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit 
über 100 Büros in mehr als 60 Ländern.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
VDMA Kommunikation
Holger Paul, Leiter Kommunikation und Pressesprecher
Tel. + 49 69 6603 1922
E-Mail: holger.paul(at)vdma.org
McKinsey & Company
Martin Hattrup-Silberberg
Telefon 0211 136-4516
E-Mail: martin_hattrup-silberberg(at)mckinsey.com
www.mckinsey.de/medien
      
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Datum: 14.06.2016 - 09:00 Uhr
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