Bayern geht voran auf dem Weg zum Demand Side Management
(ots) - 
   - Roadmap für flexible Steuerung des Stromverbrauchs in 
     Unternehmen vorgelegt
   - Betriebe brauchen Know-how und freien Zugang zum Energiemarkt
   - Wirtschaftsministerin Aigner plädiert für mehr Informationen für
     Unternehmen
   Bayerns Wirtschafts- und Energieministerin Ilse Aigner hat heute 
auf der Abschlusskonferenz des Pilotprojekts "Demand Side Management 
Bayern" für eine verstärkte Information von Unternehmen zum Thema 
Demand Side Management (DSM) plädiert. Das Pilotprojekt der Deutschen
Energie-Agentur (dena) hat gezeigt, dass in vielen Unternehmen 
Potenziale für die Flexibilisierung der Stromnachfrage bestehen. Auch
Vermarktungswege für diese Potenziale sind grundsätzlich vorhanden. 
Die heute veröffentlichte Roadmap DSM macht deutlich, dass Know-how 
und technische Grundlagen in den Unternehmen aufgebaut werden müssen,
um DSM erfolgreich einzusetzen. Gleichzeitig muss die Politik die 
Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen ihre flexible 
Stromnachfrage als Dienstleistung vermarkten können.
   "Für eine erfolgreiche Energiewende müssen wir neue Wege 
beschreiten. Dazu gehört auch die Flexibilisierung der Stromnachfrage
von Unternehmen. Intelligentes Lastmanagement kann einen wertvollen 
Beitrag dabei leisten, die stark schwankende Erzeugung der 
erneuerbaren Energien in unser Stromversorgungssystem zu 
integrieren", sagte Aigner auf der Abschlusskonferenz des 
Pilotprojekts in München. "Das DSM-Projekt hat gezeigt, dass dafür 
bei den Unternehmen Potenzial vorhanden ist. Insgesamt 50 bayerische 
Unternehmen haben sich beteiligt, 10 davon wurden bei der Vermarktung
ihres flexiblen Verbrauchs begleitet. Die Roadmap liefert jetzt eine 
Grundlage, um weitere Schritte einzuleiten."
   "Bayern ist ein wichtiger Vorreiter für Demand Side Management in 
Deutschland", hob der Vorsitzende der dena-Geschäftsführung Andreas 
Kuhlmann hervor. "Das Pilotprojekt kann als Vorbild für andere 
Bundesländer dienen. Unternehmen, die ihre Stromnachfrage an die 
Bedürfnisse des Stromsystems anpassen, bieten eine wertvolle 
Dienstleistung für die Energiewende. Jetzt müssen wir dafür sorgen, 
dass der Markt diesen Wert auch honoriert und Unternehmen Raum für 
Innovationen bietet. Die Roadmap zeigt dafür die nächsten Schritte."
   Herausforderungen für Politik und Wirtschaft
   Energiewirtschaftliche Herausforderungen liegen vor allem in den 
bestehenden regulatorischen Rahmenbedingungen und der aktuellen 
Struktur der Flexibilitätsmärkte. Für Unternehmen muss ein einfacher 
Zugang zu Flexibilitätsmärkten geschaffen werden. Auch in etablierten
energiepolitischen Instrumenten muss DSM Berücksichtigung finden. Die
Roadmap empfiehlt zum Beispiel, die aktuelle Netzentgeltsystematik 
anzupassen, um geeignete Rahmenbedingungen für DSM herzustellen. 
Außerdem sollte DSM in die bestehenden Regelungen zu Energieeffizienz
und Energiemanagement integriert werden. Dafür sollten die 
Umlagebefreiung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) oder 
Energieaudits nach DIN EN 16247-1 an eine Prüfung von DSM-Potenzialen
geknüpft werden.
   DSM ist bisher als Geschäftsfeld kaum bekannt. Unternehmen müssen 
deshalb umfassend über die Vermarktungsmöglichkeiten von flexiblen 
Lasten informiert werden. Die Roadmap empfiehlt dafür beispielsweise 
Informationskampagnen für Industrieunternehmen oder die Aufnahme des 
Themas in die Arbeit von Energieeffizienznetzwerken. Außerdem ist es 
notwendig, in den Betrieben technische und strukturelle Grundlagen zu
schaffen. Um DSM nutzen zu können, müssen die Unternehmen zum 
Beispiel nicht wie bisher nur allgemeine, sondern auch 
prozessspezifische Energiedaten erheben. Auch der Aufbau von 
technischem Know-how bis hin zur Steuerungsfähigkeit einzelner 
Prozesse sind wichtige Schritte, um eine Flexibilisierung der 
Stromnachfrage zu ermöglichen.
   Steigende Bedeutung von Flexibilität im Stromsystem
   DSM bezeichnet die Steuerung der Stromnachfrage durch das gezielte
Ab- und Zuschalten von Lasten aufgrund von Preissignalen am 
Strommarkt oder netzseitigen Anreizen. Mit dem Ausbau der 
erneuerbaren Energien kommt der Nutzung der 
Flexibilisierungspotenziale auf der Nachfrageseite eine wichtige 
Rolle zu. In der Vergangenheit beruhte das deutsche 
Stromversorgungssystem auf dem Prinzip, dass die Erzeugung dem 
Verbrauch angepasst wird. In einem Stromsystem, das maßgeblich auf 
fluktuierenden erneuerbaren Energien basiert, werden 
Ausgleichmechanismen wie DSM immer wichtiger. Sie sind notwendig, um 
eine hohe Stabilität des Stromsystems zu gewährleisten.
   Insbesondere für Bayern spielt die Frage nach den realen 
Flexibilisierungspotenzialen eine große Rolle. Denn in naher Zukunft 
werden große konventionelle Erzeugungskapazitäten in der Region 
wegfallen, insbesondere durch die Abschaltung der bayerischen 
Atomkraftwerke Gundremmingen und Isar 2 sowie weiterer Kraftwerke in 
Baden-Württemberg. Gleichzeitig hat Süddeutschland aufgrund seiner 
Wirtschaftsstärke einen hohen Strombedarf. Die verstärkte Nutzung von
lastseitiger Flexibilität kann zukünftig einen wichtigen Beitrag zur 
Versorgungssicherheit leisten.
   Zur Roadmap
   Ziel der Roadmap ist es, den Handlungsbedarf zu beschreiben, um 
den in Zukunft erwarteten Flexibilitätsbedarf auch mit flexiblen 
Lasten erschließen zu können. Die Roadmap leitet aus den Erfahrungen 
des Pilotprojekts DSM Bayern Handlungsempfehlungen ab, damit die in 
Deutschland vorhandenen DSM-Potenziale besser erschlossen werden 
können. Die beschriebenen Herausforderungen basieren unter anderem 
auf Erfahrungen der teilnehmenden Unternehmen und DSM-Vermarkter bei 
der Erschließung und Vermarktung von Flexibilitäten, flankiert durch 
Begleitforschung und Erfahrungen und Einschätzungen des 
Projektbeirats. Die abgeleiteten Handlungsempfehlungen sind Ergebnis 
der Diskussionen in diesem breiten Expertenkreis.
   Zum Pilotprojekt
   Im Pilotprojekt DSM Bayern untersuchte die dena mit Förderung 
durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, 
Energie und Technologie und im Zusammenwirken mit bayerischen 
Unternehmen, wie DSM wirtschaftlich erfolgreich eingesetzt werden 
kann. Ziel des Projekts ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, 
ihre verschiebbaren Lasten zu ermitteln und zu vermarkten. Die dena 
hat dafür die stromverbrauchenden Prozesse von 50 bayerischen 
Unternehmen auf Potenziale für Lastverschiebung hin analysiert und 
überprüft, ob diese wirtschaftlich erschließbar sind.
   Die Roadmap Demand Side Management sowie weitere Informationen zum
Pilotprojekt unter www.dsm-bayern.de.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Kerstin Ladiges, 
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-752, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, 
E-Mail: ladiges(at)dena.de, Internet: www.dena.de
      
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Datum: 20.06.2016 - 11:11 Uhr
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