IndustrieTreff - Der Klang der Länder

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Der Klang der Länder

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Die Vielfalt der Länder zeigt sich auch im Umgang mit den Farben der Architektur / Klima, Geologie, gesellschaftliches Selbstverständnis sowie Rohstoffe prägen nationale und regionale Farbklänge - bis heute


(PresseBox) - Dass klimatische Bedingungen, das typische Licht, die Landschaften mit ihrer Vegetation und natürlich verfügbare Rohstoffe die Farbigkeiten vor Ort prägten, ist hinlänglich bekannt. Dass auch in Zeiten der Globalisierung und der beliebigen Verfügbarkeit von Farbtönen diese Verbindungen weiter existieren, überrascht zunächst. Doch da Farbe nicht nur einfach das Auge erfreut, sondern auch Indentität stiftet, Eigenheiten vermittelt, sind die Präferenzen bis heute gegenwärtig ? vor allem beim Wohnbau.
Es sind diese Farbklänge, die Städte, Regionen und Länder subtil oder sofort erkennbar voneinander differenzieren. In den Niederlanden lebt man eine andere Farbkultur als in Schweden oder im Süden Frankreichs. Bei allen offensichtlichen Unterschieden der Farbverwendung ist doch immer eines klar: Farbe dient der Ästhetisierung des Alltages. Die Farbklänge, die wir hier präsentieren, sind empirisch auf Reisen ermittelt worden und stellen lediglich einen Ausschnitt des Gesamtbildes dar ? aber es geht bei den Erkundungen des Caparol-FarbDesignStudios nicht um Statistik, sondern um Anmutungen, die sensibilisieren und inspirieren sollen. Nicht zuletzt fließt das gesammelte Wissen in die Caparol Farbtonfächer mit ein.
Skandinavische Klarheit
Schweden gilt als Land der Holzfassaden ? besonders auf dem Land werden Wohnhäuser auch heute noch fast ausschließlich aus Holz errichtet. Die Fassaden erhalten in der Regel monochrome Schutzanstriche auf den großen Flächen. Dazu nutzt man neben dem legendären Schwedenrot je nach Region vor allem Weiß, Ockergelb, auch Moosgrün oder Graublau. Als jüngere Nuancen kommen Hellgrau, bis Anthrazit mitunter sogar wieder Schwarz hinzu. Details an weißen Gebäuden werden häufig in zart kontrastierenden, weiteren Weiß-Nuancen gestrichen, während die Eingangstüren intensive Bunttöne erhalten. Bei den anderen Flächenfarben greifen Schweden gerne auf stark kontrastierende Akzentfarben zurück.




Putzfassaden findet man in der Regel nur in den Städten, dort aber auf historischen wie neuen Gebäuden gleichermaßen. Während historische Fassaden weiß, leicht vergraut oder intensiv ockertonig gehalten sind, zeigt das zeitgemäße Bauen keine spezifische Farbverwendung mehr. Hier findet sich im Prinzip der gesamte Farbkreis im leicht verhüllten, mittleren Helligkeitsbereich wieder. Die Farbtöne sind nicht mehr regionaltypisch sondern entwickeln sich global ähnlich weiter. Interessant: Putz findet man immer wieder auch als grautoniges Sockelmaterial bei Holzgebäuden. Und: Abgesehen von Weiß wandern diese Außenfarbigkeiten nicht in die Innenräume.
Belgien liebt Grau und Beige
Anders in Belgien, wo man Exterieur-Farben durchaus auch im Interieur antrifft. Grau dominiert im Beneluxland eindeutig, allerdings in unterschiedlichen Nuancierungen, mal warm, schlammig, mal bläulich-kühl, mal mit Grün- oder Rot-Anteilen. Die Fassadenfarbigkeit orientiert sich stark am häufig genutzten Arduin, ein harter Naturstein, der zwischen dunklem Grün und Blau changiert. Alle anderen Beschichtungen harmonieren entsprechend, entweder weil sie vom Buntton und der Helligkeit verwandt sind oder sich in Form von Ziegelrot, Braunrot oder Ockergelb kontrastierend aufstellen. Gerade diese Töne bauen eine Analogie zu den traditionellen Backsteinfassaden auf. Akzentuierende Bauteile an den Fassaden tragen häufig klassische, intensive Lackfarben: dunkles Blau beispielsweise, Dunkelgrün ebenso oder tiefe Rots. Bei modernen Gebäuden tauchen auch Akzente in Weiß, Mittelgrau oder gar Anthrazit auf. Die Hauptstadt Brüssel macht übrigens eine Ausnahme: Hier finden sich vermehrt Stil Fassaden in monochrom weißer Fassung.
Backstein pur
Nun sollte man meinen, dass im nördlicheren Nachbarland die Farbvorlieben sehr ähnlich sind. Doch  falsch gedacht: Liebt man in Belgien das ganzflächige Überstreichen der Backsteine, so bleiben sie in den Niederlanden in ihren natürlichen Ausprägungen, wobei Rotbraun dominant ist. Wenn doch Farbanstriche gesetzt werden, dann in Weiß. Diese Fassaden ergänzen dann Graunuancen oder Schwarz für Fenster, Türen oder Klappläden. Historische Gebäude wiederum zeigen gelbliche Beigetöne in den Details, oft kombiniert mit jenem urbanen, dunklen Grün, das auch Straßenleuchten oder anderes Stadtmobiliar ziert. Niederländer kennen übrigens ausgesprochen differenzierte Beige-, Grau-, Weiß und Schwarztöne. Insgesamt zielt der Farbkanon auf ein homogenes Erscheinungsbild ab, plakative Individualität ist nicht erwünscht. Vielleicht mit ein Grund, weshalb auch kaum Innenwände in Akzentfarben anzutreffen sind.
Äußerst vielfältig
So überschaubar die Niederlande in ihrer geografischen Ausdehnung, so groß, klimatisch, geologisch und kulturell vielfältig präsentiert sich Frankreich ? und muss daher differenzierter betrachtet werden. Allen Regionen gleich ist aber der sehr traditionelle Umgang mit der Farbigkeit, die fast immer einen direkten Bezug zur Geschichte und zu den Mineralien vor Ort steht. Natürliche, erdige Töne mit warmtonigem Charakter dominieren die Fassadenflächen, je nach Region sind auch helle Creme- oder Rosétöne darunter. Dazu kommen Akzentfarben für Fensterläden, Türen oder Sockelbereiche. Die fallen zumeist pastellig oder kräftig aus, gerne in leuchtendem Blau mit geringem Rotanteil.
Kasten
Color Research
Vor rund drei Jahren startete das Caparol-Farbstudio dieses Projekt, das die aktuellen Farbkulturen in europäischen Ländern erkunden soll. Dabei machen die Farbexpertinnen aus Ober-Ramstadt überraschende Entdeckungen, die wir hier in loser Folge präsentieren. Mehr Beispiele, weitere Aspekte im Kontext mit Farbe und Materialien zeigt übrigens auch die Website http://www.caparol.de/gestaltung/inspiration.html


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Datum: 22.07.2016 - 15:17 Uhr
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