Das Smartphone als zukünftiges medizinisches Labor? Forscher erhalten knapp 900.000 Euro (FOTO)

(ots) - 
   Ein medizinisches Labor, das nicht viel größer als eine Spielkarte
ist - ein Wissenschaftler-Team des Hannoverschen Zentrums für 
Optische Technologien (HOT) und des Instituts für Technische Chemie 
(TCI) der Leibniz Universität Hannover hat ein solches Analysetool 
"to go" entwickelt. Ein leicht modifiziertes Smartphone erlaubt das 
mobile Testen verschiedener Körperflüssigkeiten mittels eines 
optischen Messverfahrens. Damit könnten zukünftig etwa 
Blutzuckerwerte überwacht oder Schwangerschaftstests durchgeführt 
werden. Zusammen mit starting business, dem gemeinsamen 
Gründungsservice der Leibniz Universität Hannover und der 
Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls, gelang es dem 
Forschungs-Team Anfang August, knapp 900.000 Euro Fördergelder 
einzuwerben, um das Projekt zur Marktreife auszubauen.
   Wenn es nach Dr. Kort Bremer, Dr. Maik Rahlves, Dr. Johanna Walter
und Prof. Bernhard Roth geht, können Smartphone-Nutzer künftig mit 
ihrem Telefon Krankheiten diagnostizieren, Blutwerte messen oder 
Schwangerschaftstests durchführen. Dem Forscher-Team gelang es mit 
wenigen technischen Anpassungen, die Fähigkeiten eines 
handelsüblichen Smartphones so zu erweitern, dass es die Durchführung
biomolekularer Tests ermöglicht. Eine am HOT durchgeführte 
Machbarkeitsstudie überzeugte eine Berliner Expertenjury des 
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die über die Vergabe 
von Fördergeldern aus dem Programm EXIST-Forschungstransfer 
entscheidet.
   Bremer erklärt: "Smartphones verfügen bereits über fast alle 
Features, um sie zum mobilen Labor zu erweitern: Kamera, LED-Blitz 
und ausreichend Rechenleistung. In Kombination mit einem externen 
funktionalisierten optischen Sensorsystem können Smartphones daher 
prinzipiell zur Erfassung von biologischen Merkmalen erweitert 
werden." Den Funktionsnachweis konnte das Wissenschaftler-Team 
bereits im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erbringen. Ein speziell 
bearbeitetes Glasfaserkabel verbindet die Blitz-LED mit einem 
sogenannten Linienbeugungsgitter vor der Kameraoptik und eine 
einfache Foto-App genügt für das Erfassen des Sensorsignals. Ein mit 
dieser Technik ausgestattetes Smartphone könnte neben medizinischen 
Anwendungen auch für die Umweltanalytik verwendet werden. In 
Kombination mit dem GPS-Empfang von Smartphones bieten sich 
zahlreiche zusätzliche Features an, z.B. sich auf Reisen den 
schnellsten Weg zur nächsten Apotheke oder Ambulanz vom Smartphone 
anzeigen zu lassen.
   Effiziente Kooperation von Universität und Wirtschaftsförderung
   Durch die Beratung des Gründungsservices starting business wurde 
das Wissenschaftler-Team bei der Suche nach Förderungs- und 
Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt. Das Bundesförderungsprogramm 
EXIST-Forschungstransfer war schnell als geeignetes Instrument 
identifiziert, um die Idee sukzessive zum Geschäftsmodell auszubauen.
EXIST-Forschungstransfer ist eine Förderung des Bundesministeriums 
für Wirtschaft und Energie und des Europäischen Sozialfonds mit dem 
Ziel technologiebasierte Unternehmensgründungen zu erhöhen. starting 
business unterstützte die Antragstellung und bereitete das Team auf 
die entscheidende Präsentation des Projektes vor einer Expertenjury 
vor. "Gelder des EXIST-Forschungstransfers dienen dazu, 
Forschungsergebnisse in die wirtschaftliche Anwendung zu überführen. 
Dabei wird nachgewiesen, ob Gründungsideen technisch machbar sind, 
und im Anschluss die Technologie zur Marktreife gebracht. Unser Ziel 
ist es, den Transfer von Innovationen aus der Universität in die 
Region zu fördern. Deshalb freuen wir uns sehr, dass der 
Gründungsservice diese erfolgversprechende Idee des mobilen 
Medizin-Labors weiter voranbringen konnte", sagt Dr. Adolf M. Kopp, 
Geschäftsführer von hannoverimpuls.
   "Unser Ziel ist es, Studierende und wissenschaftliche 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch für die Selbstständigkeit als 
alternative Karriereoption zu sensibilisieren, Gründungsideen zu 
mobilisieren und Gründungsvorhaben zu unterstützen. Unsere 
Vorstellung ist, dass sie sich mindestens einmal in ihrem Studium mit
der Option Selbständigkeit auseinandersetzen. Wir wollen sie 
ermutigen, Unternehmen zu gründen. Aus diesem Grund haben wir Ende 
letzten Jahres unseren Gründungsservice neu ausgerichtet und die 
Kooperation mit hannoverimpuls aufgebaut. Ergebnisse wie diese sind 
genau das, was wir uns davon erhofft haben", sagt Professor Volker 
Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover.
   starting business ist die zentrale Anlaufstelle für 
Gründungsinteressierte, egal ob Studierende oder wissenschaftliche 
Mitarbeitende der Leibniz Universität Hannover. Gründungserfahrene 
Beraterinnen und Berater bieten professionelle Unterstützung, um 
Geschäftsideen in Businesskonzepte zu überführen, unter anderem durch
Qualifizierungsmaßnahmen oder durch die Suche nach Finan-zierungs- 
und Fördermöglichkeiten.
Pressekontakt:
Cornelia-Mercedes Bödecker
Tel. 0511 300 333-16
Cornelia.Boedecker(at)hannoverimpuls.de
      
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Datum: 18.08.2016 - 14:15 Uhr
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