IndustrieTreff - Deutsche Umwelthilfe misst Renault Captur Diesel mit 16-facher Stickoxid-Grenzwertüberschreitung be

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Deutsche Umwelthilfe misst Renault Captur Diesel mit 16-facher Stickoxid-Grenzwertüberschreitung bei Straßenmessungen

ID: 1407694

(ots) - Neuer negativer Spitzenreiter bei Messungen des
Dieselabgasgiftes NOx unter realen Bedingungen - Messreihe
dokumentiert eindrucksvoll die von Renault praktizierte Abschaltung
bei Außentemperaturen von unter +17 Grad Celsius

English version: http://l.duh.de/1mlte

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in Zusammenarbeit mit dem
französischen Fernsehsender France 2 (zum Beitrag:
http://l.duh.de/wtdpn) das Abgasverhalten eines Renault Captur 1.5
dCi 110 Euro 6 untersucht. Die Messungen, die vom
Emissions-Kontroll-Institut (EKI) der DUH vom 21. bis 24. September
2016 durchgeführt wurden, ergaben sehr stark erhöhte Emissionen des
giftigen Diesel-Abgases Stickoxid (NOx) (zu den Messergebnissen:
http://l.duh.de/1mlte). Insgesamt führte die DUH zehn Tests an dem
Pkw durch, der mit einem Speicherkat ausgerüstet ist. Alle Messungen
erfolgten mit mobilen Geräten (Portable Emission Measurement System,
kurz PEMS) im normalen Straßenverkehr mit festgelegten Anteilen von
Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn.

Bei drei dieser Messungen wurden bei Außentemperaturen unterhalb
von 17 Grad Celsius Stickoxidemissionen von mehr als 1.300 mg/km
gemessen. Damit überschreitet der Renault Captur 1.5 dCi 110 den
geltenden Grenzwert von 80 mg/km um das mehr als 16-fache. Weitere
Messungen bei Außentemperaturen oberhalb von 17 Grad Celsius ergaben
geringere Emissionen von durchschnittlich 674 mg/km. Der Durchschnitt
über alle insgesamt zehn Tests der DUH lag bei 866 mg/km.

"Wenn unter den Augen der für Luftreinhaltung und Abgasstandards
zuständigen Bundesminister Dobrindt und Hendricks Diesel-Pkw mit
derart hohen Grenzwertüberschreitungen die Atemluft in unseren
Städten vergiften, müssen die Bundesländer Dieselfahrverbote
verfügen. Bei den nun sinkenden Temperaturen werden wir weitere




Messungen durchführen und dokumentieren, wie ungeniert die
Vorstandsvorsitzenden deutscher wie europäischer Autokonzerne gerade
im Winterhalbjahr die Gesundheit von Kindern und Kranken gefährden.
Die Verantwortungslosigkeit der Hersteller paart sich mit der
Untätigkeit der Behörden, die nicht willens sind, uns von diesen
Giftschleudern zu befreien", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
der DUH.

Auch die im Rahmen der vom Bundesverkehrsministerium
eingerichteten "Untersuchungskommission Volkswagen" im Frühjahr 2016
durchgeführten Messungen zeigten bei einem anderen Renault-Modell,
dem Kadjar 1.6 dCi beziehungsweise 1.5 dCi, vergleichbar hohe Werte
insbesondere der Abgasemissionen im realen Fahrbetrieb (englisch:
real driving emissions, kurz RDE) sowie bei Straßenmessungen im
Prüfzyklus. Nach Informationen der DUH aktiviert Renault bei
Temperaturen unterhalb von +17 Grad Celsius eine temperaturgesteuerte
Abschalteinrichtung. Dies bedeutet, dass zu 81 Prozent der
Jahresstunden in Deutschland (Daten des Deutschen Wetterdienstes)
Renault mit einer illegalen Abschalteinrichtung (defeat device) die
ohnehin schlechte Dieselabgasreinigung weiter reduziert.

Als Grund für die Abschalteinrichtung nannte Renault den Schutz
des Motors. Der Hersteller kündigte Verbesserungen der
Emissionsminderungsstrategie an. Bislang sind jedoch weder die dazu
eingeleiteten Maßnahmen bekannt, noch eine konkrete Forderung von
Seiten der deutschen oder französischen Behörden, die eine
verbindlich umzusetzende und wirksame Nachbesserung der Fahrzeuge
sicherstellen würden.

"Die Argumentation von Renault ist unglaublich. Dieses Fahrzeug
hat den Anspruch Euro 6 zu erfüllen, aber auf der Straße ist es ein
Euro 0 Auto. Wenn ich ein solches Fahrzeug hätte, ich würde es
Renault mit Schadenersatzansprüchen zurückgeben", führt der
internationale Verkehrsexperte Axel Friedrich aus. "Wir brauchen eine
sofortige Änderungen der Zulassungsvorschriften, damit solche
''Dreckschleudern'' nicht mehr die Menschen und die Umwelt belasten."

Links:

Bericht der DUH zum Abgasverhalten des Renault Captur 1.5 dCi 110
Euro 6: http://l.duh.de/1mlte

Fernsehbeitrag von France 2 vom 26.9.2016: http://l.duh.de/wtdpn

Weitere Informationen zu den DUH-Messungen: http://l.duh.de/i1sdu



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater
0152 29483857, axel.friedrich.berlin(at)gmail.com

DUH-Pressestelle:
Daniel Hufeisen, Ann-Kathrin Marggraf, Laura Holzäpfel
030 2400867-20, presse(at)duh.de, www.duh.de
www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

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