IndustrieTreff - Energieeinsparpotenziale und Steigerung der Energieeffizienz in der deutschen Industrie

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Energieeinsparpotenziale und Steigerung der Energieeffizienz in der deutschen Industrie

ID: 1414755

Ein Drittel der Unternehmen sieht Einsparpotenziale von 5 % bis 10 %


(PresseBox) - Der Erfolg der sog. Energiewende basiert auf zwei Grundpfeilern: Ausbau der erneuerbaren Energien und der systematischen Ausschöpfung der wirtschaftlichen Energieeffizienzpotenziale. Die Energieeffizienzsteigerung leistet neben einem Beitrag zum Klimaschutz und stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Das Ziel der Bundesregierung, den Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 % und bis 2050 um 50 % im Vergleich zu 2008 zu reduzieren, ist in weite Ferne gerückt. Wie die Energiestatistik für das Jahr 2014 zeigt ist der temperatur- bereinigte Primärenergieverbrauch im Vergleich zu 2008 um rund 7 % gesunken. Schreibt man diese Entwicklung (ohne weitere Maßnahmen) bis 2020 fort, wird der Primär- energieverbrauch um maximal 10 % reduziert.
Auch das Effizienzziel für den Energieverbrauch beim Endkunden - definiert als Verhältnis des realen Bruttoinlandsprodukts zum gesamten Endenergieverbrauch - mit einer jährlichen Steigerung von 2,1 % bis 2050 wurde weit verfehlt. Im Zeitraum von 2008 bis 2013 ist die jährliche Endenergieproduktivität um jährlich 0,2 % gesteigert worden.
Stattdessen wurde mit dem EEG der Ausbau der erneuerbaren Energien so stark gefördert, dass ein Großteil der damit erzeugten Energie die Nachfrage übersteigt und die EEG-Umlage dazu geführt hat, dass die Energiekosten für die Haushalte so gestiegen sind, dass 2014 über 6 Mio. Haushalte eine Androhung zur Stromabschaltung erhalten haben, weil sie nicht in der Lage waren die Stromrechnung zu bezahlen.
Zur Erreichung des nationalen Energieeinsparziels ist eine deutliche Steigerung der Verbesserung der Energieeffizienz notwendig. Nur wenn alle Wirtschaftsbereiche einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, wird die Lücke geringer. Dabei kommt auch der Industrie und dem Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) eine bedeutende Rolle zu: Auf Industrie, Haushalte und Verkehr entfallen jeweils etwas mehr als 28 % und auf den Bereich GHD 15 %, des Endenergieverbrauchs in Deutschland. Der Industriesektor ist mit etwas mehr als einem Viertel am Endenergieverbrauch und mit rd. 47% am Stromverbrauch beteiligt und somit der Sektor mit dem höchsten Energieverbrauch in Deutschland. Vor allem der hohe Anteil am Stromverbrauch macht sie so bedeutsam für die Effizienzziele. Das Einsparziel von 2008 bis 2013 mit einer Steigerung der Endenergieproduktivität wurde mit 0,2 % jährlich deutlich verfehlt. Um den derzeitigen Stand zu erforschen haben wir das Projekt ?Energieeinsparpotenziale durch Eigenerzeugung und Steigerung der Energieeffizienz in der deutschen Industrie? aufgelegt, um die Potenziale der deutschen produzierenden Industrie zu ermitteln. An der Umfrage haben 86 Industrieunternehmen teilgenommen.




An der Befragung haben zu vier Fünftel Unternehmen mit weniger als 250 Mio. Umsatz aus unterschiedlichen Branchen teilgenommen, wie Ernährung (16 %), Herstellung von Metallerzeugnissen (14 %), Chemischen Industrie und Gummi/Kunststoffindustrie (jeweils 13 %), Papiererzeugung (12%), unter 10% liegen die Branchen Erzeugung von Metallen, Glas/Keramikindustrie und die Bergbauindustrie.
In den meisten Unternehmen geht die Initiative für Energieeffizienzmaßnahmen von der Geschäftsleitung, also TOP Down aus. Die meisten Unternehmen haben einen oder mehrere Verantwortliche für das Thema Energieeffizienz.
In zwei Drittel der der Unternehmen ist das Thema Energiemanagement zentral organisiert. Knapp die Hälfte (43%) hat eine eigenständige Energieabteilung - vor allem große Unternehmen. In einem Drittel sorgt der Bereich Einkauf für das Energiemanagement. Dieser Bereich berichtet zu diesem Thema direkt an die Geschäftsführung. Allerdings wird in fehlenden personellen Kapazitäten ein wichtiges Hindernis gesehen.
Welche Maßnahmen zur Energieeinsparung stehen bei den Unternehmen im Vordergrund?
Um die Energiekosten zu senken, setzen 93 % der Unternehmen darauf, ihre Prozesse energiespezifisch zu optimieren und setzt dies bereits um oder plant dies. An zweiter Stelle steht die Erneuerung der Anlagen, die drei Viertel bereits umsetzen und 13 % planen. Eine Einsparung der Energiekosten durch Lastmanagement wollen knapp vier Fünftel der Unternehmen erreichen. Der Betrieb von Energiespeichern ist nur für knapp ein Drittel der Unternehmen interessant.
Welche Einsparpotenziale sehen die Unternehmen?
Während bei Strom und Kälte deutlich mehr als die Hälfte der Unternehmen angeben, dass die Einsparpotenziale unter fünf Prozent liegen, sind es in der Kategorie Wärme auch immerhin noch fast 40%, die diese Aussagen unterstützen. Zwischen fünf und zehn Prozent liegen in allen Kategorien ungefähr weitere 30% Einsparpotenziale, sodass in allen Bereichen mindestens dreiviertel der Befragten kleinere Einsparpotenziale bis zehn Prozent haben. Im Bereich Kälte und Strom erzielen sogar rund 85% der Befragten diese Ergebnisse.
Es besteht also vor allem in der Kategorie Wärme noch Nachbesserungsbedarf bei einigen Unternehmen, denn immerhin geben ca. 25% der Befragten an mehr als 10% Einsparpotenziale aufzuweisen.
Deutliche Unterschiede sind auch bei den Einsparpotenzialen nach Unternehmensgrößen erkennbar: bei Unternehmen über 750 Mio. ? Umsatz rechnet ein Drittel mit einem einsparpotenzial von 5 % bis 10 % bei Strom und Wärme, während bei den kleinen Unternehmen nur 21 % Einsparpotenzial bei Strom und 9 % bei Wärme in dieser Größenordnung erwarten.
Um die Energieeinsparpotentiale zu heben wurde weitere interessante Fragen gestellt:
Wie wird die Energie beschafft? Wieviel Energie wird beschafft bzw. eigenerzeugt? Wie werden Überkapazitäten genutzt? Welche Energiemanagementsysteme werden eingesetzt?


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Datum: 20.10.2016 - 10:22 Uhr
Sprache: Deutsch
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