Weltklimakonferenz in Cancun: Deutschland und EU müssen Kyoto-Protokoll verteidigen und Klimaschutz-Hausaufgaben machen
(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland 
(BUND) sieht trotz der im Vorfeld heruntergeschraubten Erwartungen an
den Weltklimagipfel im mexikanischen Cancun (29.11. bis 10.12.) noch 
Chancen für Fortschritte. In Mexiko müssten sich die Vertragsstaaten 
einschließlich der Europäischen Union auf eine Weiterführung des 
Kyoto-Protokolls für die Zeit nach 2013 einigen, sagte der 
BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Berlin. Weiter auf die USA oder 
andere Bremserstaaten zu warten, sei keine Option. Der 
Obama-Administration fehle es derzeit an innenpolitischer 
Unterstützung, die USA in ein verbindliches internationales 
Klimaschutzabkommen einzubinden.
   "Die erste Periode des Kyoto-Protokolls endet 2012. Es wäre fatal,
wenn die Weltgemeinschaft dann keine Vorgaben zur Minderung ihrer 
CO2-Emissionen mehr hat. Die EU muss endlich wieder ihre frühere 
Vorreiterrolle einnehmen und sich für eine zweite 
Verpflichtungsperiode einsetzen. Sie muss als ersten Schritt in 
Cancun die Reduzierung ihrer CO2-Emissionen bis 2020 um mindestens 30
Prozent zusagen. Und zwar ohne Vorbedingungen. Dass eine solche 
Vorwärtsstrategie aufgehen kann, hat die Weltnaturschutzkonferenz in 
Japan vor vier Wochen gezeigt", sagte Weiger.
   Leider habe auch Deutschland seine Vorbildrolle beim Klimaschutz 
aufgegeben. So unterstütze die Bundesregierung die Pläne zum Neubau 
von rund 20 klimaschädlichen Kohlekraftwerken, verhindere strenge 
Auflagen zur CO2-Reduzierung von Autos und Flugzeugen und bremse die 
erneuerbaren Energien aus, indem sie Atomkraftwerken längere 
Laufzeiten gewähre. Schlupflöcher für die Konzerne und Ausnahmen beim
Klimaschutz dürfe es nicht geben. "Die Energiekonzerne und andere 
Industriezweige setzen derzeit massiv auf den Klimaablasshandel und 
decken sich mit CO2-Emissionszertifikaten aus Entwicklungs- und 
Schwellenländern ein", sagte Manuel Graf, BUND-Experte für 
internationalen Klimaschutz. Die Projekte, die sie im Gegenzug in 
diesen Ländern förderten, bewirkten jedoch kaum echte 
CO2-Minderungen.
   Graf: "Die Weltgemeinschaft erwartet, dass in Cancun ein faires 
Klimaabkommen auf den Weg gebracht wird, das die Erderwärmung wirksam
begrenzt. Die bisherige Weigerung der Industriestaaten, dabei 
voranzugehen, schadet vor allem den Menschen in den ärmsten Ländern 
der Welt. Diese spüren Folgen des Klimawandels wie Überschwemmungen, 
Stürme und Dürren am stärksten. Wenn sich die Industriestaaten in 
Cancun zu einer ernsthaften Klimaschutzpolitik durchringen, werden 
auch die Schwellen- und Entwicklungsländer bereit sein, größere 
Beiträge zur Bewältigung der Klimakrise zu leisten."
Pressekontakt:
In Cancun ab 29.11.: Manuel Graf, BUND-Experte für internationalen 
Klimaschutz: Tel. 0049-173-6071601 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher: 
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
Mobil: 0049-171-8311051 
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Datum: 25.11.2010 - 11:15 Uhr
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