Greenpeace: AKW Neckarwestheim läuft ohne gültige Betriebserlaubnis/ Umweltschutzorganisation klagt beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim
(ots) - Greenpeace reicht heute gemeinsam mit einer 
Anwohnerin beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim 
Klage gegen den Weiterbetrieb des Atomreaktors Neckarwestheim 1 ein. 
Nach Ansicht der unabhängigen Umweltschutzorganisation läuft der 
Reaktor seit dem 10. Januar 2011 ohne gültige Betriebsgenehmigung, da
diese nach dem Atomgesetz aus dem Jahr 2002 bereits erloschen ist. 
Neckarwestheim 1 hat im Januar eine Laufzeitverlängerung von acht 
Jahren erhalten, die aber nach Auffassung von Greenpeace 
verfassungswidrig ist. Neue Ausbreitungsrechnungen, die die 
Umweltschutzorganisation heute im Internet veröffentlicht, belegen 
die verheerenden Folgen, die ein schwerer Reaktorunfall im AKW 
Neckarwestheim für Baden-Württemberg hätte.
   "Umweltministerin Gönner sind die Interessen des landeseigenen 
Atomkonzerns EnBW offenbar wichtiger als die Sicherheit der 
Bevölkerung", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Die 
Kläger wollen nicht mehr mit der Angst vor einem schweren Störfall 
leben. Frau Gönner muss endlich das Wohl der Menschen ins Zentrum 
ihrer Atomaufsicht rücken."
   Ausbreitungsrechnungen belegen tödliche radioaktive Dosis für 
Stuttgart
   Der Reaktor Neckarwestheim 1 läuft nicht nur mit rechtlich 
zweifelhafter Betriebserlaubnis, er ist nach Recherchen der 
Umweltorganisation auch nicht gegen einen möglichen Flugzeugabsturz 
geschützt. Greenpeace hat zwei Ausbreitungsrechnungen für den Fall 
eines schweren Unfalls erstellen lassen, die heute im Internet 
veröffentlicht werden. Eine mögliche Bodenkontamination mit Cäsium 
137 wurde anhand von realen, archivierten Wetterdaten errechnet. Eine
zweite Ausbreitungsrechnung berücksichtigt alle relevanten 
Radionuklide. Sie belegt, dass in Stuttgart schon wenige Stunden nach
einem sogenannten Super-GAU die tödliche Radionukliddosis allein 
durch die Luft aufgenommen werden könnte.
   Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) wirft mit 
ihrer mangelhaften Atomaufsicht drängende Fragen auf: Zwingend 
erforderliche Sicherheitsnachrüstungen an dem zweitältesten deutschen
Atommeiler Neckarwestheim 1 verschleppt die Ministerin seit 
dreieinhalb Jahren. Zudem verweigert sie trotz richterlicher 
Aufforderung seit 2009 Einblick in Akten der Atomaufsicht, die die 
Sicherheit des Atomkraftwerks Philippsburg 1 betreffen. Aus diesem 
Grund stellte Greenpeace gestern Strafanzeige gegen Tanja Gönner und 
verantwortliche Mitarbeiter ihres Ministeriums.
   "Wir fordern Frau Gönner auf, Schluss zu machen mit der 
Geheimniskrämerei in Atomfragen und endlich alle Akten auf den Tisch 
zu legen", sagt Heinz Smital.
   Achtung Redaktionen:
   Rückfragen bitte an Heinz Smital, Tel. 0171-8780 803, und 
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 330 87. Den 
Antrag auf Stilllegung und die Ausbreitungsrechnungen finden Sie 
unter www.greenpeace.de.
      
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Datum: 11.03.2011 - 09:43 Uhr
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