Indien und China  - Getriebe-Märkte mit differenzierten Ansprüchen  
Ergebnisse 10.CTI Symposium
"Innovative Fahrzeug-Getriebe, Hybrid- und Elektro-Antriebe" 
http://bit.ly/vtymNI
(ots) - Die Aussichten für die Getriebe-Märkte 
in China und Indien sowie die Entwicklungen auf dem Weg zu 
Elektrifizierung des Antriebsstrangs griff das diesjährige 10. 
Internationale CTI Symposium "Innovative Fahrzeug-Getriebe, Hybrid- 
und Elektro-Antriebe" (5. bis 8. Dezember 2011, Berlin) auf. "Die 
Elektrifizierung der Antriebe hat längst begonnen und ist fester 
Bestandteil der Getriebe- und Antriebswelt", stellte Prof. Dr.-Ing. 
Ferit Küçükay (Technische Universität Braunschweig) zum Auftakt des 
Symposiums fest. Bezogen auf den "europäischen Fahrzyklus" sei der so
genannte "Tank-to-Wheel"- Wirkungsgrad eines konventionellen Antriebs
mit Verbrennungsmotor im Vergleich zum "Battery-to-Wheel"- 
Wirkungsgrad eines Elektroantriebs etwa um den Faktor drei 
schlechter. Dieser Vorteil von Elektrofahrzeugen bei Energieverbrauch
und CO2-Emissionen spiele insbesondere für die künftige 
umweltfreundliche Verkehrsgestaltung in den Megacities eine wichtige 
Rolle, so Küçükay.
   Allerdings sei die Elektromobilität noch mit großen 
Herausforderungen verbunden, so dass Benzin- und Dieselfahrzeuge 
zunächst noch nicht von elektrischen Fahrzeugen ersetzt werden 
könnten, sagte er weiter. Er erinnerte an die unterschiedliche 
CO2-Bilanz von Elektroautos durch die länderspezifische 
Stromproduktion, die geringe Energiedichte von Batterien sowie die 
Herausforderungen beim Aufbau der nötigen Infrastrukturen. "In der 
langfristig angestrebten Elektromobilität werden diejenigen 
Fahrzeughersteller und Zulieferer erfolgreich sein, die jetzt und in 
der Zukunft die konventionellen Antriebe beherrschen und die damit 
erwirtschafteten Gelder - zusammen mit staatlichen Förderungen - in 
die Elektromobilität investieren können", so der Direktor des 
Institutes für Fahrzeugtechnik. Die Aussichten für Getriebe-und 
Antriebsentwickler seien noch nie so gut gewesen wie heute. "Die 
Themenvielfalt in der Antriebswelt ist enorm gewachsen", betonte er. 
Die unterschiedlichen Antriebe sowie die passenden Konzepte in jedem 
Fahrzeugsegment entsprechend den individuellen Kundenerwartungen auf 
den verschieden Märkten machten auch in Zukunft die Entwicklungen 
rund um den Antriebsstrang spannend.
   China ist kein einfacher Markt
   Die Bedeutung und Entwicklungen auf dem chinesischen 
Getriebe-Markt stellten Dr. Karl-Thomas Neumann (Volkswagen Group 
China) und Didier Lexa (Getrag Corporation Group) vor. "China ist 
kein einfacher Markt", betonte Neumann. Die politischen 
Rahmenbedingungen erforderten eine hohe Flexibilität. Weitere 
Herausforderungen seien die weiter zunehmende Anzahl neuer OEMs und 
Zulieferer sowie die hohen und unterschiedlichen Ansprüche der 
chinesischen Kunden.
   Während der letzte Fünf-Jahres-Plan noch stark auf Quantität 
ausgerichtet war, lege China nun mehr Wert auf Qualität. Deutlich sei
der Schwerpunkt für die Zukunft auf Innovation und Umweltschutz 
ausgerichtet worden. Die Führungsrolle, die China besonders bei der 
Elektromobilität anstrebe, folge dem Wunsch nach einer eigenständigen
und wettbewerbsfähigen Automobilindustrie ebenso wie der 
Notwendigkeit, die Luftqualität zu verbessern und unabhängiger vom Öl
zu werden.
   In drei Schritten zum Elektro-Auto
   Da China in den letzten Jahren seine Fünf-Jahres-Pläne immer 
erreicht habe, ging   Neumann davon aus, dass China auch bei der 
Elektromobilität seine ehrgeizigen Ziele erreichen werde. In 25 
Pilotstädten - davon 6 Metropolen - werde die Elektromobilität 
bereits erprobt und mit milliardenschweren Investitionen begleitet. 
Im Rahmen der speziell auf den chinesischen Markt zugeschnittenen 
Elektro-Strategie plane Volkswagen, ab 2013/2014 Elektrofahrzeuge in 
China zu produzieren.
   "China hat sich vorgenommen, bis 2015 eine Million und bis 2020 
fünf Millionen E-Fahrzeuge auf die Straße zu bringen", sagte Neumann 
weiter. Trotz der hohen Incentives seien 2011 aber erst 4.000 
Fahrzeuge in China angemeldet, da es an einem Angebot von attraktiven
E-Autos mangele. Volkswagen habe sich in China bereits gut 
aufgestellt, um mit den Chinesen gemeinsam Lösungen für E-Mobilität 
zu entwickeln.
   Konventionelle Fahrzeuge seien auch in China noch die Regel. 
Volkswagen könne durch seine effizienten Modelle die 
Kundenbedürfnisse gut bedienen. Für die Produktion von 
Elektrofahrzeugen müsse die Industrie die Kosten senken und diese für
die Kunden attraktiver machen. "Auf dem Weg dorthin wird der Plug-In 
Hybrid eine wichtige Rolle spielen", schloss Neumann.
   Automatik-Getriebe gewinnen in China an Bedeutung
   Das stetige Wachstum in China von durchschnittlich zehn Prozent in
den letzten fünf Jahren, habe auch zu einem steigenden Pkw-Absatz 
beigetragen. Dabei habe sich in den letzten Jahren das Wachstum bei 
Getrieben vom Low-Cost-Segment auf das mittlere Segment verschoben, 
so Lexa. Einen nur geringen Anteil am chinesischen Gesamtmarkt hätten
allerdings noch größere Motoren mit größeren Getrieben.
   "Der chinesische Markt geht immer mehr in Richtung 
Automatik-Getriebe", sagte Lexa mit Blick auf die Entwicklung des 
Getriebe-Marktes bis 2017. Automatik-Getriebe würden sich in China 
zwar nicht so schnell wie in den USA und Korea durchsetzen, aber der 
Trend sei eindeutig.
   China fordert Anpassungsfähigkeit
   Für den Erfolg in China sei es entscheidend, die Anforderungen der
lokalen OEMs zu verstehen, betonte Lexa weiter. Die Richtlinien der 
chinesischen Regierung müssten sehr genau beobachtet werden, da sie 
von strategischer Bedeutung für die dort agierenden Unternehmen 
seien. Es reiche nicht aus, einfach westliche Technik zu 
transferieren, sondern die Produkte müssten an die chinesischen 
Anforderungen angepasst werden. Getrag sei in China schon seit langem
mit Joint Ventures vertreten. In drei Werken würden sowohl 
Schaltgetriebe als auch Automatikgetriebe produziert. Bis 2012 will 
Getrag die Produktion auf 750.000 Stück steigern und bis 2015 auf 1,4
Millionen. Darüber hinaus wolle Getrag bis 2014 auch die Produktion 
von Doppelkupplungsgetrieben aufnehmen. "Für Getrag spielt China eine
große Rolle, nicht nur als Absatzmarkt, sondern auch für die 
Entwicklung neuer Antriebe", so Lexa weiter.
   Indiens Automobilmarkt auf der Überholspur
   Die ehrgeizigen Ziele Indiens und insbesondere der indischen 
Autoindustrie stellte Venkatarma Sharma von der Indischen Botschaft 
in Berlin vor. Der indische Automobil-Markt sei der am 
zweitschnellsten wachsende Markt der Welt, so Sharma. Bei der 
Produktion von Drei-Rad-Fahrzeugen sei Indien schon heute führend. 
Der indische Zweirad-Markt sei bereits der zweitgrößte der Welt, der 
Nutzfahrzeug-Markt sei der viertgrößte, bilanzierte der 
Botschaftsvertreter. Bis 2016 erwarte Indien, der siebtgrößte 
Pkw-Markt der Welt zu sein und bis 2030 bereits der drittgrößte. 
Indien ziele darauf ab, eines der zehn führenden Länder in der 
Automobil-Produktion zu werden. 2010 sei der indische Automobil-Markt
sogar mit 32,69 Prozent etwas schneller gewachsen als der 
chinesische, betonte Sharma weiter. In den letzten sechs Jahren sei 
der Automobil-Absatz über 130 Prozent auf 3,2 Millionen Fahrzeuge 
gestiegen.
   Kostenvorteile von 25 bis 30 Prozent
   Auch der indische Automobil-Zulieferer-Markt habe sich in den 
letzten Jahren zu einem wichtigen Zentrum in Asien weiter entwickelt,
stellte Sharma fest. Der großen Kostenvorteile von 25 bis 30 Prozent 
bei den Lohn- und Materialkosten habe dazu beigetragen, dass auch 
große Hersteller wie General Motors, Toyota, Ford oder Volkswagen 
heute aus Indien beliefert werden. Zweidrittel der in Indien 
produzierten Komponenten seien für Zwei- und Dreiräder sowie Pkw. 31 
Prozent der produzierten Komponenten seien Motorteile, gefolgt von 
Getrieben und Lenksystemen. Europa sei mit 36 Prozent der größte 
Abnehmer, gefolgt von Asien mit 28 Prozent und Nordamerika mit 23 
Prozent.
   In der Zukunft wolle die indische Autoindustrie selbstständiger 
werden und mehr auf die Entwicklung eigener Marken, Modelle und 
Innovationen drängen. Sharma betonte dabei auch die großen 
staatlichen Anreize, mit denen Indien seine Industrie dabei 
unterstützen werde.
   Rund 900 Teilnehmer besuchten in diesem Jahr  das 10. 
Internationale CTI Symposium "Innovative Fahrzeug-Getriebe, Hybrid- 
und Elektro-Antriebe". Der internationale Charakter wird seit fünf 
Jahren durch eine Schwesterveranstaltung in den USA unterstrichen. Ab
2012 wird  das CTI-Symposium durch eine weitere Veranstaltung in 
China ergänzt.
   Weitere Informationen unter:
   http://www.transmission-expo.de 
http://www.getriebe-symposium.de/presse
   Fotos zum 10. CTI-Symposium und zur Transmission Expo unter: 
http://www.konferenz.de/fotos-getriebe2011
Pressekontakt:
Dr. Nadja Thomas
Senior-Pressereferentin
CTI Car Training Institute - ein Geschäftsbereich der EUROFORUM 
Deutschland SE
Prinzenallee 3
40549 Düsseldorf
E-Mail: nadja.thomas(at)car-training-institute.com
Internet: www.car-training-institute.com und 
www.getriebe-symposium.de
      
Themen in dieser Meldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 16.12.2011 - 10:34 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 541530
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin/Düsseldorf
Telefon:
Kategorie:
Maschinenbau
Anmerkungen:
Diese HerstellerNews wurde bisher 645 mal aufgerufen.
Die Meldung mit dem Titel:
"Indien und China - Getriebe-Märkte mit differenzierten Ansprüchen
Ergebnisse 10.CTI Symposium
"Innovative Fahrzeug-Getriebe, Hybrid- und Elektro-Antriebe"
http://bit.ly/vtymNI
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
EUROFORUM Deutschland SE (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).
Alle Meldungen von EUROFORUM Deutschland SE
- Unsere Heizelemente– Stark im Herbst, unverzichtbar im Winter
- Härterei bei Stuttgart: Carbonitrieren mit Präzision
- Daten. Technologie. Innovation: Wie CADISON die Zukunft der Anlagenplanung orchestriert
- Hygiene und Qualitätssicherung in der Kosmetikproduktion
- Trauer um Dr. Heinz Jürgensen




