Endlagersuche: Ausstieg aus Gorleben juristisch möglich/ Greenpeace legt Rechtsgutachten vor
(ots) - Der Standort Gorleben kann in einem künftigen 
Endlagersuchgesetz der Bundesregierung rechtssicher ausgeschlossen 
werden. Dies zeigt ein von Greenpeace heute vorgestelltes 
Rechtsgutachten. Darin belegt die unabhängige 
Umweltschutzorganisation, dass der Gesetzgeber den Salzstock Gorleben
sogar ausschließen sollte, will er ein ergebnisoffenes 
Endlagersuchverfahren gewährleisten. "Der Ausschluss Gorlebens ist 
nicht nur rechtlich problemlos möglich, er ist für eine sachliche 
Atommülldebatte sogar notwendig", sagt Tobias Riedl, Atomexperte von 
Greenpeace. "Solange Gorleben im Verfahren ist, bleibt der angebliche
Neustart der Bundesregierung in der Endlagersuche reines 
Wunschdenken."
   Das juristische Gutachten kommt zu dem Schluss, dass der Bundestag
den politischen Gestaltungsspielraum besitzt, Gorleben in einem 
Endlagersuchverfahren rechtssicher auszuschließen. Es liege keine 
verfassungswidrige Ungleichbehandlung gegenüber anderen Standorten 
vor. Erhebliche Unterschiede zwischen dem Standort Gorleben und jedem
anderen potenziellen Endlagerstandort rechtfertigen eine 
unterschiedliche Behandlung.
   Gorleben ist vorbelastet und gefährdet Sicherheitsstandards
   Darüber hinaus gefährdeten die bereits gewonnenen Erkenntnisse zum
umstrittenen Salzstock eine ergebnisoffene Bestimmung von 
Sicherheits- und Ausschlusskriterien. Sie kompromittierten den 
Entscheidungsspielraum, da jede Aufstellung von Sicherheitskriterien 
immer auch zugleich eine Entscheidung über die Eignung oder 
Nichteignung des Standortes Gorleben sei. Greenpeace befürchtet, dass
sicherheitsrelevante Kriterien für ein mögliches Endlager einzig 
aufgrund der politischen Machtverhältnisse und nicht auf Basis 
sachlicher Gründe festgelegt werden könnten. "Der Ausschluss von 
Gorleben wäre ein Befreiungsschlag in der verkorksten 
Atommülldebatte. Er würde endlich eine vorurteilsfreie 
Auseinandersetzung mit Grundsatzfragen und Sicherheitskriterien 
ermöglichen", so Riedl.
   Der Standort Gorleben ist bereits durch zahlreiche Vorfestlegungen
belastet. 35 Jahre lang wurde Gorleben mit massiver finanzieller 
Unterstützung als einzig möglicher Endlagerstandort für 
hochradioaktiven Atommüll gehandelt. Dreizehn Castor-Transporte sind 
mit erheblichem Aufwand in das dortige Zwischenlager gebracht worden.
Zudem gibt es am Salzstock bereits mit der sogenannten 
Pilotkonditionierung eine Nuklearanlage, die für den Endlagerbetrieb 
notwendig ist. "Gorleben in ein Verfahren einzuführen, dass den 
Anspruch hat, ergebnisoffen zu sein, ist ein Widerspruch in sich", so
Riedl.
   Das Ringen um den Standort Gorleben verhindert einen nationalen 
Konsens in der Atommüllfrage, den die Regierung anstrebt. Bei der 
Auswahl des Standortes wurden schwerwiegende Fehler gemacht. Es gab 
kein transparentes Auswahlverfahren anhand vorher festgelegter 
Kriterien, sondern einen politischen Beschluss. Das geplante  
Endlagersuchverfahren kann diese Fehler nicht nachträglich ausmerzen.
   Achtung Redaktionen:
   Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. 0171-8891 096, oder 
Pressesprecherin Michelle Bayona, Tel. 0171-8780830. Das 
Greenpeace-Rechtsgutachten finden Sie unter http://gpurl.de/cgPuP und
auf www.greenpeace.de
   Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email 
presse(at)greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf 
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Datum: 08.02.2012 - 10:38 Uhr
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