Grow or Go / Studie von Oliver Wyman zum globalen Windenergiemarkt
(ots) - 
   - Windkraftbranche wächst erst ab 2015 wieder dynamisch
   - Überkapazitäten und Preisdruck heizen Konsolidierung an
   - Größe ist das Erfolgsrezept der Zukunft
   - Gewinner handeln jetzt
   Für die Hersteller von Windkraftanlagen sind die goldenen Zeiten 
erst einmal vorbei. Nach dem rasanten Wachstum bis 2009 und 
nachfolgender Stagnation wird der Weltmarkt auch in den kommenden 
Jahren nur moderat zulegen. Überkapazitäten und massiver Preisdruck 
sind die Folge und lösen in einer zunehmend reifer werdenden Branche 
eine Konsolidierungswelle aus. Für alle Hersteller von 
Windkraftanlagen heißt es schnell handeln. Größe ist das Gebot der 
Stunde, M&A das zentrale Thema. Es gilt, Wettbewerber zu kaufen und 
so den Marktanteil auszubauen. Wer nicht als Käufer agieren kann, 
muss sich proaktiv Partner suchen, um am Markt bleiben zu können. 
Dies sind Ergebnisse der globalen Oliver Wyman-Studie "Wind 2020: The
Growth Imperative".
   Mit explosionsartigen Steigerungsraten bei neu installierter 
Windkraftkapazität hat der weltweite Windenergiemarkt von 2005 bis 
2009 geglänzt. Sie beliefen sich auf durchschnittlich 35 Prozent pro 
Jahr, was zu einer Zunahme von 11,5 GW auf rund 38,3 GW führte. 
Seither aber ticken die Uhren anders. Im Windschatten der Finanzkrise
rutschte die Branche in die Stagnation. So stieg zwischen 2009 und 
2011 die neu installierte Leistung im Schnitt jährlich um gerade mal 
3,9 Prozent auf 41,2 GW. Einzig Asien zeigte in diesem Zeitraum mit 
einem durchschnittlichen Plus von jährlich 17,4 Prozent kräftiges 
Wachstum - dabei tat sich vor allem China hervor. Chinesische 
Windkraftanlagenhersteller gehörten 2011 in puncto neu installierte 
Windkraftkapazität zu den Wachstums-Champions, bei einigen 
europäischen OEMs schrumpfte diese dagegen.
   Darüber hinaus, so zeigt die aktuelle Oliver Wyman-Studie, machen 
den internationalen OEMs enorme Überkapazitäten von 25 bis 40 Prozent
zu schaffen, die einen massiven Preisdruck ausgelöst haben. Seit 2009
befinden sich die Preise im freien Fall - bis heute gingen sie um 
rund 25 Prozent zurück. In der Folge ist die Profitabilität bei 
westlichen Herstellern von Windkraftanlagen drastisch gesunken. Im 
Schnitt beliefen sich die EBIT-Margen 2011 auf lediglich 1,4 Prozent 
- nach 4,4 Prozent im Jahr 2010. Einige OEMs verzeichneten gar ein 
negatives EBIT. "Vom Markt können die Hersteller in den nächsten 
Jahren keine Lösung ihrer Probleme bei Preis und Überkapazitäten 
erwarten", ist Wolfgang Krenz, Partner bei Oliver Wyman, überzeugt. 
"Dynamisches Marktwachstum ist vorerst nicht in Sicht. Erst ab 2015 
ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen."
   Enorme Herausforderungen
   Damit steht die gesamte Windkraftbranche vor ganz neuen 
Herausforderungen. Organisches Wachstum ist im dominierenden 
Onshore-Segment künftig nur schwer zu realisieren. Im Neugeschäft 
müssen sich die OEMs in den nächsten drei Jahren auf weiterhin 
niedrige Profitmargen einstellen. Konsequentes Kostenmanagement und 
Produktkostensenkung bleiben zentrale Aufgaben. Wachstumsakzente 
können vor allem im Servicegeschäft gesetzt werden. Tatsächlich sind 
viele internationale Anlagenhersteller im Bereich Wartung und 
Reparatur bei der Verteidigung ihrer Marktanteile bislang 
erfolgreicher als erwartet. Allerdings ist heute noch nicht absehbar,
ob die vermehrt abgeschlossenen langfristigen Serviceverträge auf 
Dauer profitabel sind. Der Offshore-Markt bietet zwar hohe 
prozentuale Wachstumsraten, macht aber heute erst drei Prozent der 
neu installierten Leistung aus. In absoluten Gigawatt-Zahlen bleibt 
der Zubau im Onshore-Bereich bis 2020 jedoch größer und wird dann 
noch über 80 Prozent des Gesamtmarkts ausmachen. Chinesische 
Wettbewerber werden sich nicht wie bislang ausschließlich in ihrem 
Heimatmarkt bewegen. Ihr Eintritt in internationale Märkte mit 
technologisch vergleichbaren, aber günstigeren Produkten, erhöht 
zusätzlich den Wettbewerbsdruck.
   Zwang zur Größe
   Größe ist das Erfolgsrezept der Zukunft. Die Gründe hierfür sind 
in der stark fragmentierten Branche vielschichtig. Hersteller von 
Windkraftanlagen sind gezwungen, erheblich mehr Kostenvorteile aus 
Skaleneffekten zu ziehen. Immer größere, professionellere Kunden und 
Windparkbetreiber werden verstärkt auf große OEMs setzen. Die 
Projekte werden größer und umfangreicher, vor allem getrieben durch 
das wachsende Offshore-Segment. Analog zum traditionellen 
Energieanlagenbau steigen die Ansprüche der Kunden an 
Generalunternehmerschaft und komplementäre Leistungsangebote. Dadurch
entstehen größere Einzelrisiken. Diese können größere, finanzstarke 
Player - auch durch ein professionelleres Risikomanagement - besser 
abfedern. Größe und Finanzkraft erleichtern darüber hinaus den Zugang
zu Projektfinanzierungen, die immer noch schwierig sind. Zudem müssen
Investitionen in Forschung und Entwicklung deutlich erhöht werden, 
insbesondere im Offshore-Bereich, in dem asiatische Player derzeit 
geballt neue Windkraftanlagen entwickeln. Nur Größe sichert eine 
entsprechende Amortisation der F&E-Investitionen.
   Internationale OEMs werden einen Marktanteil von deutlich mehr als
zehn Prozent haben müssen, um im globalen Wettbewerb auch künftig 
mithalten zu können. Mit 12,7 Prozent liegt derzeit nur 
Branchenprimus Vestas über dieser Marke, der aber in den letzten 
Jahren bereits erheblich Marktanteil verloren hat. Der Zwang zur 
Größe heizt den M&A-Markt in den kommenden Jahren massiv an. Die 
klassischen großen Kraftwerks- und Anlagenbauer werden sich verstärkt
in den Windmarkt einkaufen und im Offshore-Segment, das zumindest in 
Europa in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen wird, mit 
ihrem breiten Leistungsangebot das Rennen machen. Chinesische 
Hersteller von Windkraftanlangen werden zunehmend internationale 
Wettbewerber akquirieren. Entsprechend müssen sich westliche Player 
jetzt schnell bewegen, um Größenvorteile zu erzielen und bis 2020 auf
der Gewinnerseite zu stehen.
   Der Markt wird jetzt verteilt
   Wer nicht selbst akquirieren kann, sollte nicht um jeden Preis auf
die Beibehaltung der Eigenständigkeit setzen und damit eine weitere 
Erosion des Unternehmenswerts riskieren. Vielmehr gilt es, sich 
proaktiv einen Partner zu suchen, um unter dessen Dach am Markt 
agieren zu können. Dafür heißt es nachhaltig zu restrukturieren und 
sich für mögliche Partner attraktiv zu machen. "Die Zeit drängt, der 
Markt wird jetzt verteilt", betont Krenz. "Windkraft ist eine gute 
Technologie. Sie ist wettbewerbsfähiger und attraktiver als alle 
anderen im Bereich der erneuerbaren Energien. Doch die gegenwärtigen 
Probleme im Windmarkt verschwinden nicht von alleine. Die OEMs müssen
schnell und gezielt handeln."
   Die vollständige Pressemeldung und die dazugehörigen Grafiken 
finden Sie hier zum Download: http://ots.de/t8YeC
   ÜBER OLIVER WYMAN
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Pressekontakt:
Andrea Steverding
Manager Corporate Communications
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Fax: 089 939 49 515
andrea.steverding(at)oliverwyman.com
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Datum: 12.04.2012 - 10:00 Uhr
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