Neue Hoffnung bei Hellem Hautkrebs
(ots) - Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 250.000 
Menschen neu an Hellem Hautkrebs. Die Gründe sind in den meisten 
Fällen auf jahrelangen allzu sorglosen Sonnengenuss zurückzuführen. 
Denn bei zu intensiver oder zu langer Sonnenbestrahlung, kommt die 
Haut nicht mehr mit der Produktion von schützendem Melanin hinterher.
Dann werden spezielle Entzündungsstoffe freigesetzt und wir bekommen 
einen Sonnenbrand. Und jeder noch so kleine Sonnenbrand wird in den 
Zellen gespeichert und verändert deren DNA. Im schlimmsten Fall 
können die Zellen der obersten Hautschicht entarten und Hautkrebs 
entstehen. Dieser Zusammenhang ist mittlerweile eindeutig durch 
Studien belegt.
   Im Hauttumorcentrum der Charité Berlin (HTCC) wird ständig an 
neuen Therapieformen geforscht. Ein 4 cm2 großes, quadratisches 
Pflaster verspricht jetzt neue Hilfe bei der Behandlung von Hellem 
Hautkrebs. Exklusiv für medipresse.de beantwortet Dr. med. Claas 
Ulrich, Oberarzt der Klinik für Dermatologie an der Berliner Charité,
die wichtigsten Fragen zu der neuen Therapie:
   Wie kann man Hautkrebs am besten vorbeugen? 
   In der Prävention von Hautkrebs unterscheidet man die 
Primärprävention - also den Sonnenschutz durch korrekt angewandte 
Sonnencremes, Sonnenschutztextilien und das Vermeiden von 
Aufenthalten im Freien während der besonders sonnenintensiven 
Tageszeiten. Die Sekundärprävention ist die wirkungsvolle Behandlung 
von bereits geschädigten Hautstellen wie z. B. der Aktinischen 
Keratosen - einer Frühform des Hellen Hautkrebses.
   Welche Behandlungsmethoden stehen derzeit bei der Behandlung von 
Hellem Hautkrebs zur Verfügung? 
   Neben den klassischen, aber in der alleinigen Anwendung oft 
unzureichenden Therapien wie der Vereisung, dem Lasern oder 
Kürettieren, also der Ausschabung, stehen moderne Flächentherapien 
mit Cremes oder Gelen sowie die sogenannte Photodynamische Therapie, 
kurz PDT, zur Verfügung. Die PDT ist ein Verfahren, bei dem Tumore 
und andere Gewebeveränderungen mit Licht und einer durch Licht 
aktivierbaren Substanz behandelt werden. 
   Und welche Therapieform würden Sie empfehlen? 
   Eine für alle Patienten gleichermaßen zu empfehlende Therapie gibt
es nicht. Der Hautarzt wird, je nach Ausmaß und Schweregrad der 
Aktinischen Keratosen oder speziellen Patientenwünschen, eine 
geeignete Therapie auswählen.
   Seit kurzem werden auch Pflaster in der Prävention und Therapie 
von Hellem Hautkrebs eingesetzt. Was halten Sie davon? 
   Bei diesen Pflastern handelt es sich um eine einfach zu dosierende
und anzuwendende Form der Photodynamischen Therapie. Leider wird sie,
wie alle anderen photodynamische Therapieformen auch, derzeit im 
Regelfall nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Zum 
Hintergrund: Die neuen Pflaster sind verschreibungspflichtig, 4 cm2 
groß, quadratisch mit abgerundeten Ecken und bestehen aus einer 
hautfarbenen Trägerfolie. Sie sind für die einmalige Behandlung der 
Vorstufe von bösartigen Hauttumoren, den Aktinischen Keratosen, 
zugelassen. Besonders geeignet sind die Pflaster bei Aktinischen 
Keratosen mit einem Durchmesser von maximal 1,8 cm im Gesicht und auf
der Kopfhaut.
   Gibt es schon Erfahrungswerte mit dem Pflaster aus dem 
Praxisalltag der Charité? 
   Das Hauttumorcentrum der Charité ist maßgeblich in die Entwicklung
neuer Therapieformen und -standards von Hauttumoren eingebunden und 
hat in diesem Kontext natürlich auch das neue Pflaster erprobt. Der 
wohl größte Vorteil der Pflaster liegt in der einfachen und bequemen 
Anwendung sowie dem Vermeiden einer Ausschabung. Nachteilig ist, dass
man zumeist nur kleine Areale und keine großen Hautflächen mit dieser
wirkungsvollen Therapie behandeln kann.
   Und wie funktioniert das Pflaster genau? 
   Bei dieser Form der Therapie wird über das Pflaster ein Wirkstoff 
(5-Aminolävulinsäure) in die Haut eingebracht, der besonders von den 
stoffwechselaktiven Zellen der Aktinischen Keratose aufgenommen wird.
Dieser Prozess dauert etwa vier Stunden, in denen der Patient sich 
aber frei bewegen kann. Danach wird durch das Licht einer speziellen 
Behandlungslampe der Wirkstoff in eine für die entarteten Zellen 
giftige Substanz umgewandelt und somit die Aktinische Keratose - 
nicht aber die umliegende gesunde Haut - gezielt zerstört.
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Datum: 18.07.2012 - 11:30 Uhr
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