NABU-Zahl des Monats
NABU-Zahl des Monats
(pressrelations) -
3 Cent am Tag für den Schutz der Natur
NABU: Merkel muss beim EU-Haushalt umsteuern
Nur 3 Eurocent (1) müsste die EU pro Einwohner und Tag aufwenden, um ihr einzigartiges Schutzgebietsnetz Natura 2000 dauerhaft zu unterhalten. Dadurch könnten die letzten naturnahen Lebensräume und eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen für künftige Generationen bewahrt werden. Dennoch fließen hierfür aus Brüssel bisher weit weniger als ein Eurocent pro Bürger (2), mehr als das Dreißigfache aber als Direktzahlungen an die Agrarwirtschaft (3). Diese ist zu einem großen Teil für das Artensterben in Europa verantwortlich.
Am 22. November hat Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Brüsseler Sondergipfel zum EU-Haushalt 2014-2020 die Möglichkeit, dieses Missverhältnis beim Einsatz von Steuergeldern zu korrigieren. Der NABU hat seine Mitglieder und Unterstützer daher zu einer Online-Petition an die Kanzlerin aufgerufen.
(1) Nach offizieller Schätzung von Europäischer Kommission, Europäischem Parlament und den Regierungen aller Mitgliedstaaten belaufen sich die Kosten für adäquaten Schutz, Management und Monitoring von Natura 2000 auf 5,8 Mrd. EUR pro Jahr; Einwohnerzahl der EU abgerundet auf 500 Millionen. (Quelle: Arbeitspapier der Kommission "Financing Natura 2000" vom 12.Dezember 2011, S.4)
(2) Nach Schätzungen der Europäischen Kommission decken EU-Fonds derzeit maximal 20% der Natura 2000 Kosten ab (Quelle: Arbeitspapier der Kommission. "Financing Natura 2000" vom 12. Dezember 2011, S.7)
(3) Die sogenannte "Erste Säule" der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU beläuft sich auf über 40 Mrd. EUR jährlich an Direktsubventionen. Laut Angaben des NABU-Dachverbands BirdLife International sind seit 1980 etwa 300 Millionen Vögel der EU-Agrarpolitik zum Opfer gefallen (BirdLife International Pressemitteilung vom 12.07.2012)
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Datum: 07.11.2012 - 11:45 Uhr
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