IndustrieTreff - 400.000 Euro für den Artenschutz

IndustrieTreff

400.000 Euro für den Artenschutz

ID: 100660

400.000 Euro für den Artenschutz

Umweltministerin Conrad und Sparda-Vorstand: "Biodiversität braucht Engagement" ? Wildkatzen-Kooperationsprojekt am Start

(pressrelations) - >Die Wildkatze ist ein schönes und scheues Geschöpf in rheinland-pfälzischen Wäldern. "Rheinland-Pfalz ist stolz darauf, dass vergleichsweise viele dieser Tiere bei uns im Land leben. In einem neuen Projekt mit Partnern aus Wirtschaft und Naturschutz wollen wir die Wildkatzenpopulation so sichern, dass sich ihr Bestand stabilisiert und entwickeln kann. Dies ist ein konkretes Ziel im Rahmen unserer Biodiversitätsstrategie", stellt Umweltministerin Margit Conrad fest.

Heute startet offiziell das auf ein Jahr angelegte Kooperationsprojekt "Die Wildkatze in Rheinland-Pfalz". Die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank Südwest eG unterstützt das Projekt mit 400.000 Euro. Ein wichtiger Baustein des Projektes ist die Verbesserung des Lebensraumes. So soll ein Wanderkorridor für Wildkatzen zwischen Bienwald und Pfälzerwald geschaffen werden und zwei Wildkatzenzentren entstehen ? eines im Süden in im Fischbach bei Dahn und eines an der Wildenburg im Hunsrück nahe Kempfeld.

"Wir möchten Verantwortung für die Region übernehmen, in der wir arbeiten und in der unsere Kundinnen und Kunden zuhause sind. Der regionale Bezug und die nachhaltige Ausrichtung des Projekts sind uns hierbei besonders wichtig", erklärt Hans-Jürgen Lüchtenborg, der stellv. Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Südwest eG das Engagement der Stiftung für den Artenschutz.

Die Wildkatze in Rheinland-Pfalz ist eine "Leitart", das heißt, dass ihr Schutz auch anderen Arten zugute kommt ? insbesondere bei der Vernetzung von Lebensräumen. Conrad: "In Zusammenarbeit mit dem Naturschutz startet ein Projekt, das vielfältig und langfristig wirkt. Dabei ist die Einbeziehung der Menschen, insbesondere auch im Ehrenamt, ihre Information und Beteiligung, ein wesentlicher Aspekt."

Bis zu 3000 Wildkatzen leben frei in Rheinland-Pfalz. Umweltministerin Conrad dankte dem Vorstand der Sparda-Bank für sein Engagement: "Es ist eine hervorragende und beispielhafte Entscheidung in den Natur- und Artenschutz zu investieren. Biodiversität steht in der Verantwortung aller gesellschaftlicher Gruppen. Sie hat eine hohe ökologische, aber auch soziale und wirtschaftliche Bedeutung. Dass eine Bank sich als Partner für den Natur-und Artenschutz engagiert, ist ein Signal. Vielfalt ist Überlebensstrategie der Natur und der Menschen. Biodiversität schützen heißt Lebensgrundlagen erhalten", sagte Conrad.





Das Projekt kann auf Vorarbeiten aufbauen: In einem eigenen Artenschutzprojekt hatte das Land die Situation der Wildkatze ermittelt. Als Ergebnis wurde ihre Verbreitung in Rheinland-Pfalz festgestellt und detaillierte Schutzempfehlungen erarbeitet. Diese flossen in die Praxis im Naturschutz, bei der Waldbewirtschaftung oder bei der Jagd ein. Die Ergebnisse des Artenschutzprojekts sind in der Folge auf weitreichendes Interesse gestoßen und Konsequenzen folgten. Deutlich wurde zum Beispiel, dass Straßen häufig unüberwindbare Barrieren darstellen und die Population zersplittern. Deshalb ist die Errichtung von Grünbrücken und Durchlässen an Straßen ein wichtiges Ziel zur Vernetzung der Lebensräume. Beim Bau etwa der A 60 wurden wildkatzentaugliche Schutzzäune errichtet. Gliedernde Elemente der Kulturlandschaft wie Hecken und Gehölze haben Leitlinien- und Trittstein-Funktion. Sie ermöglichen den Wildkatzen die Wanderung.

Die Naturschutzverbände BUND, GNOR und Hunsrückverein sind die Projektpartner und setzen das Konzept zur Verbesserung der Lebensbedingungen und des Schutzes der Wildkatze um.

Das Konzept in Kürze

1. Wildkatzen-Wanderkorridor zwischen Bienwald und Pfälzerwald
Projektpartner: BUND

Wildkatzen und andere Wildtiere brauchen Wanderwege, um bislang unbesiedelte Waldgebiete erreichen zu können und um Inzucht unter den Tieren zu vermeiden. Im Pfälzerwald leben schätzungsweise zwischen 200 und 600 Tiere und diese wandern nachweislich zum Bienwald. Das Projekt zielt auf die Lebensraum-Verbesserung für die Wildkatze; vorhandene Biotop-Strukturen wie zum Beispiel die geschützten Biotope des Westwalls werden integriert.

Weil in der freien Feldflur Gehölze fehlen, die der Katze Deckung und Schutz geben, soll in einem circa neun Kilometer langen und 50 Meter breiten Korridor im Gebiet der Ortsgemeinden Oberotterbach, Schweighofen und Kapsweyer (Landkreis Südliche Weinstraße, Verbandsgemeinde Bad Bergzabern) das Land mit Gehölzen be-pflanzt werden.

Intensive Gespräche mit Landwirten und Kommunen begleiten das Vorhaben. Mit "Fotofallen"(Fotoapparate, die nachts durch Infrarotimpulse automatisch auslösen) wird die Anwesenheit der Wildkatze gezeigt und die Öffentlichkeit kontinuierlich informiert. Dabei geht es auch um die Werbung von tatkräftigen Helfern bei den Pflanzaktionen. Als Mitmach-Aktion ist ein "Wildkatzenlauf" im Frühjahr 2010 entlang des Korridors in Zusammenarbeit mit Sportvereinen geplant.

Desweiteren sollen seitens des Landesweitere Gefahrenstellen bei der Straßenquerung beseitigt werden. Mit Mitteln des Konjunkturpakets II wird z.B. derzeit der Bau von zwei Grünbrücken an der A 1 bei Greimerath zwischen Hasborn und Wittlich und an der A 6 zwischen Enkenbach-Alsenborn und Wattenheim vorbereitet.

2. "Wildkatzen-Zentrum Süd" in Fischbach bei Dahn
Projektpartner: GNOR

Im NaturErlebnisZentrum Wappenschmiede im Pfälzerwald in Fischbach bei Dahn soll ein Auffanggehege für kranke und verletzte Tiere entstehen. Die aufgenommenen Katzen werden von den Mitarbeitern der GNOR betreut und sollen nach der Genesung möglichst wieder ausgewildert werden.

Daneben wird ein Informationszentrum mit einer interaktiven Außenstation "Wildkatze", mit Multimedia-Stationen und Anschauungsobjekten zum Leben des Tieres eingerichtet. Diese Erweiterung der bestehenden Dauerausstellung in der Wappenschmiede soll insbesondere auch deutsche und französische Schulklassen sowie Na-turinteressierte anziehen.

Moderne Geoinformationssysteme sollen die wissenschaftliche Dokumentation zu den Wildkatzenvorkommen ergänzen und so langfristig Aufschluss über Bestand, Wanderbewegungen und Verbreitung der Wildkatze ermöglichen.

3. "Wildkatzenzentrum Nord" bei der Wildenburg im Hunsrück nahe Kempfeld.
Projektpartner: Hunsrückverein

Eine Auffangstation mit Auswilderungsgehege, ein artgerechtes und besucherfreundliche Schaugehege und ein Wildkatzeninformationsstelle, werden im bestehenden Wildfreigehege Wildenburg entstehen. Die Auffangstation soll den Bedarf für den nördlichen Teil von Rheinland- Pfalz decken. Auch hier werden immer wieder kranke oder verletzte Wildkatzen gefunden. Den besonderen Anforderungen für Wildkatzen kann dank 40-jähriger Erfahrung in dieser Station sehr gut entsprochen werden. Alle auswilderungsfähige Katzen werden später in die Freiheit entlassen. Nicht auswilderungsfähige Katzen finden im Gehege eine neue Heimat.

Besucher können Wildkatzen im Zentrum in ihrem natürlichen Lebensraum erleben. In dem bestehenden Wildpark gibt es auch ein Gehege für dauerhafte Unterbringung.

Umweltbildungsangebote vor allem für Familien mit Kindern, Jugendgruppen und Schulklassen, Einheimische und Touristen sollen Interesse für die Wildkatze wecken. Eine Ausstellung und vier interaktive Erlebnisstationen werden gebaut. Zusätzlich soll ein Geocaching Projekt zum Thema Wildkatze entlang des Saar-Hunsrück Steig (Premium Wanderweg) umgesetzt werden.

4. Unterwegs auf sanften Pfoten ? Umweltbildung mit der Wildkatze
Projektpartner: BUND/GNOR

Ohne Öffentlichkeitsarbeit kein verbesserter Schutz der Wildkatze: Die Identifikationsfigur Wildkatze soll Schulklassen, Familien und interessierten Laien den Lebensraum des Waldes näher bringen. Eine Bildungsmappe für Schulen wird realisiert. Hintergrundwissen, Broschüren, CDs und ein Wanderbüchlein gehören zu den Materialien die eigens recherchiert und erstellt werden.

Geplant sind im Ãœbrigen besondere Aktionen. Neben dem Wildkatzenlauf 2010 ist ein Tag der Wildkatze im Oktober 2009 an der Wildenburg geplant.

Die Internetseite www.wildkatze-rlp.deist ab heute online. Sie informiert im Einzelnen über das Kooperationsprojekt.


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Datum: 06.07.2009 - 15:41 Uhr
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