Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu RWE/Abschreibungen
(ots) - Die Energiewende kostet die großen Stromkonzerne
Milliarden. Das belegen auch die hohen Abschreibungen bei RWE. Schon
aufgrund ihrer Größe tun sich die Energieriesen schwer, vom bewährten
Geschäft mit zentralen Großkraftwerken auf die von dezentralen
Strukturen geprägten erneuerbaren Energien umzuschalten. Zudem haben
sie sich dabei selbst gewaltige Steine in den Weg gelegt. Durch den
von den Konzernen angestoßenen Ausstieg aus dem ersten Atomausstieg
ging wertvolle Zeit verloren, Milliarden flossen weiter in die
falschen Projekte.
Trotz der immer lauter werdenden Forderungen der Konzerne wäre es
falsch, Subventionen für die Bereithaltung fossiler Kraftwerke
einzuführen. Denn das wäre der Versuch, die Nebenwirkungen der einen
Subvention - nämlich der für Ökostromerzeuger - mit einer neuen
Zuwendung auszugleichen, was unterm Strich noch höhere Kosten mit
sich brächte. Sinnvoller erscheint der Plan der neuen
Bundesregierung, die Erneuerbaren schnell an den Markt heranzuführen.
Wenn die Betreiber grüner Kraftwerke nicht mehr völlig unabhängig von
der Nachfrage Strom ins Netz einspeisen dürfen, werden sich die
Preise an der Strombörse automatisch stabilisieren - und viele
konventionelle Anlagen wieder rentabel. Wenn darüber hinaus ein paar
alte, besonders klimaschädliche Kraftwerke vom Netz gehen, ist das
auch kein Schaden. An Kapazitäten herrscht in Europa derzeit kein
Mangel.
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Datum: 28.01.2014 - 22:40 Uhr
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