IndustrieTreff - Schädliche Substanzen in Kinderbekleidung

IndustrieTreff

Schädliche Substanzen in Kinderbekleidung

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OEKO-TEX® zertifizierte Produkte sind unbedenklich für den Verbraucher


(PresseBox) - In ihrer Mitte Januar veröffentlichten Studie "A little story about the monsters in your closet" kritisiert die Umweltorganisation Greenpeace zahlreiche Funde schädlicher Substanzen in Kinderbekleidung namhafter Markenhersteller. In diesem Zusammenhang weist die OEKO-TEX® Gemeinschaft ausdrücklich darauf hin, dass Kinderbekleidungen, welche die strengen Anforderungen des OEKO-TEX® Standard 100 erfüllen, für den Konsumenten keinerlei gesundheitliche Gefahren bergen.
Zu allen von Greenpeace in den untersuchten Stichproben einbezogenen Parametern (Nonylphenol-ethoxylate, krebserregende Arylamine, Phthalate/Weichmacher, Organozinn-Verbindungen, perfluorierte Verbindungen (PFCs) sowie Antimon) fordert der OEKO-TEX® Standard 100 die Einhaltung strenger Anforderungen. Die jährlich aktualisierten Prüfkriterien und Grenzwerte gehen dabei vielfach deutlich über nationale und international geltende Vorgaben hinaus. Mehr als 20 Jahre Erfahrung als führendes Zertifizierungssystem für unabhängige Schadstoffprüfungen tragen aus Verbrauchersicht zu einem Höchstmaß an Produktsicherheit bei. Umfangreiche Produktkontrollen nach Ausstellung des Zertifikats und regelmäßige Firmen-Audits sorgen darüber hinaus zusätzlich für eine weltweit nachhaltige Sensibilisierung der Industrie für einen verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien.
Zentraler Anspruch der OEKO-TEX® Schadstoffprüfungen ist seit 1992 die Entwicklung von Prüfkriterien, Grenzwerten und Testmethoden auf wissenschaftlicher Basis. Ziel der OEKO-TEX® Labortests ist dabei aber nicht der bloße Nachweis chemischer Substanzen, welcher aufgrund der heutigen technischen Möglichkeiten in kleinsten µg-Mengen möglich ist. Entscheidend für den Träger (das Kind) ist vielmehr, ob beispielsweise durch den gebrauchsüblichen Hautkontakt beim Tragen der Bekleidung wirklich Substanzen in den Körper gelangen und gesundheitliche Probleme hervorrufen können. Hier hat OEKO-TEX® einen international gültigen Maßstab geschaffen, der sich vom Verbraucher anhand des Labels "Textiles Vertrauen" in leicht verständlicher Form nachvollziehen lässt.




Im Sinne einer objektiven Verbraucher-Information sollte zu dem Greenpeace-Report außerdem erwähnt werden, dass einige der beanstandeten Chemikalien keineswegs auf den Einsatz in Textilien beschränkt sind, sondern auch bei Produkten des täglichen Gebrauchs ebenfalls gefunden werden können. Perfluorierte Substanzen (PFCs) beispielsweise sind in Teflon-Beschichtungen für diverse Küchenutensilien (z.B. Pfannen) enthalten oder für funktionelle Lebensmittelverpackungen zugelassen und unterliegen dort wesentlich drastischeren bzw. sensibleren Gebrauchsbedingungen als Textilien. Auch OP-Bekleidungen können zum Barriereschutz mit PFCs ausgerüstet sein. Antimon ist Bestandteil nahezu aller textilen Artikel aus Polyestermaterialien und kommt in den meisten PET-Getränkeflaschen sowie anderen Kunststoffverpackungen vor.
Fazit:
Mit ihren Kriterien für die Schadstoffprüfungen an Textilien (OEKO-TEX® Standard 100) - sowie der zusätzlich angebotenen Zertifizierung umweltfreundlicher und sozial verantwortlicher Produktionsbetriebe (STeP by OEKO-TEX®), deren ganzheitlicher Ansatz auch explizit ein verantwortungsvolles Chemikalien-Management und nachhaltige Herstellungstechnologien beinhaltet - unterstützt OEKO-TEX® gezielt alle Unternehmen und Handelsketten der Textilbranche darin, ihre Produktionsketten von schädlichen Chemikalien im Sinne der "Zero Discharge of Hazardous Chemicals" (ZDHC) bzw. Detox-Kampagne zu optimieren. Zudem wird dem Endverbraucher im Geschäft anhand des Labels "Textiles Vertrauen - geprüft auf Schadstoffe gemäß OEKO-TEX® Standard 100" eine sinnvolle Entscheidungshilfe beim Kauf von Textilprodukten aller Art geboten.
Hintergrundinformationen zu den in der Greenpeace-Studie thematisierten Chemikalien
Perfluorierte Verbindungen (PFCs)
Obwohl es bislang nur für den Einsatz von Perfluoroctansulfonaten (PFOS) gesetzliche Anforderungen gibt (Grenzwert 1,0 µg/m²), ist im Rahmen der OEKO-TEX® Standard 100 Produktzertifizierung bereits seit 2009 neben PFOS zusätzlich auch PFOA (Perfluoroctansäure) streng limitiert. Mit der Ausgabe 2014 wurden zudem vier weitere perfluorierte Substanzen (PFCs) aufgenommen. Die von OEKO-TEX® fixierten Grenzwerte sind dabei um ein Vielfaches strenger als diejenigen, die für diese Substanzen in REACh als SVHC-Substanzen (Mitteilungspflicht bei > 0,1 % ? > 1000 mg/kg) festgelegt sind. Zur Überprüfung der Einhaltung der Anforderungen wird eine strenge Prüfmethode herangezogen. Hierdurch werden die Hersteller schon seit vielen Jahren sensibilisiert, den Einsatz der in der Umwelt sehr schwer abbaubaren Verbindungen einzuschränken und diese Substanzen durch Alternativprodukte zu ersetzen. Dies dokumentiert einmal mehr die Vorreiterrolle des OEKO-TEX® Standard 100 im vorbeugenden Verbraucherschutz.
Phthalate
Eine Brandmarkung von Artikeln aufgrund von Phthalatkonzentrationen im niedrigen mg/kg Bereich (wie in der Greenpeace-Untersuchung teilweise geschehen) erachtet die OEKO-TEX® Gemeinschaft als nicht sinnvoll, da zu bedenken ist, dass Phthalate in der Umwelt ubiquitär vorkommen und niedrige Konzentrationen nicht automatisch auf einen bewussten und nachvollziehbaren Einsatz rückgeführt werden können. Gerade deshalb wurde vom Gesetzgeber ein Grenzwert von 1000 mg/kg (= 0,1 %) fixiert, welcher z.B. für Kinderspielzeug und Saugern von Babyartikeln gilt.
Antimon
Während bei der Greenpeace-Studie die Bestimmung des Antimongesamtgehalts nach kompletter Zerstörung des Untersuchungsmusters erfolgte, wird beim OEKO-TEX® Standard 100 der extrahierbare - und damit der für den Verbraucher tatsächlich verfügbare - Antimongehalt überprüft. Untersuchungen zeigen eindeutig, dass sich nur ein Bruchteil des in nahezu allen Polyestermaterialien enthaltenen Antimons durch realistische, und das Tragen der Bekleidung simulierende Extraktionsbedingungen mit künstlich-saurer Schweißlösung herauslösen lässt.
Krebserregende Arylamine
Krebserregende Arylamine, welche von bestimmten Azo-Farbmitteln abgespalten werden können, sind im OEKO-TEX® Standard 100 deutlich strenger reglementiert als es der Gesetzgeber z.B. auf europäischer Ebene fordert.
Nonylphenolethoxylate / Nonylphenol
Obwohl es sich bei den vorwiegend als Tenside in der Textilproduktion verwendeten Nonylphenolethoxylaten (NPEOs) um primär umweltschädigende Substanzen handelt, wurden Nonylphenol und Octylphenol sowie deren Ethoxylate 2012 in den Kriterienkatalog der Schadstoffprüfungen nach OEKO-TEX® Standard 100 aufgenommen und die Grenzwerte in der aktuellen Ausgabe noch einmal deutlich verschärft. Im Rahmen der Zertifizierung umweltfreundlicher und sozial verantwortlicher Produktionsbetriebe gemäß STeP by OEKO-TEX® waren NPEOs bereits zuvor ausgeschlossen.
Zinnorganische Verbindungen
Tributyl- sowie Dibutylzinn sind im OEKO-TEX® Standard 100 schon seit dem Jahr 2000 streng reglementiert. Im Laufe der Jahre kamen noch Triphenylzinn und Dioctylzinn hinzu. Während für diese Substanzen bei REACh (Verordnung (EG) Nr. 1907/2006) im Anhang XVII ein recht hoher Grenzwert von 0,1 % (= 1000 mg/kg) gilt, sind diese Substanzen im OEKO-TEX® Standard 100 um ein vielfaches strenger reglementiert:
Babyartikel: TBT und TPhT: 0,5 mg/kg DBT und DOT: 1,0 mg/kg
Produkte mit Hautkontakt: TBT und TPhT: 1,0 mg/kg DBT und DOT: 2,0 mg/kg
Als biologisch aktive Ausrüstungen sind zinnorganische Verbindungen beim OEKO-TEX® Standard 100 generell verboten.
Die weiteren im OEKO-TEX® Standard 100 enthaltenen Prüfkriterien finden Sie unter www.OEKO-TEX.com/grenzwerte.


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Datum: 29.01.2014 - 12:55 Uhr
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