NABU: Deutsche Waldpolitik nur bedingt zukunftsfähig Wissenschaftler fordern mehr Weitsicht in der Waldpolitik
NABU: Deutsche Waldpolitik nur bedingt zukunftsfähig Wissenschaftler fordern mehr Weitsicht in der Waldpolitik
(pressrelations) - >Berlin - Mit der gestrigen Veröffentlichung der Studie "Waldzukünfte:
Herausforderungen für eine zukunftsfähige Waldpolitik in Deutschland" sieht der NABU seine Forderungen nach einer Neuausrichtung der deutschen Waldpolitik bestätigt. "Die Waldwirtschaft steht im 21. Jahrhundert vor komplexen Herausforderungen und bedarf einer größeren Aufmerksamkeit durch die Politik", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Gerade die Gemeinwohlleistungen des Waldes, wie zum Beispiel der Schutz der biologischen Vielfalt und der Schutz des Bodens, gerieten durch den Klimawandel und eine erhöhte Nachfrage nach dem Rohstoff Holz zunehmend unter Druck.
Die Studie bildet den Abschlussbericht eines zweijährigen Forschungsprojekts des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Eine interdisziplinäre Gruppe von WissenschaftlerInnen aus den Bereichen Zukunftsforschung, Forst-, Holz- und Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Umweltethik hatte sich zwei Jahre lang mit der Zukunft der Waldnutzung in Deutschland beschäftigt.
Mehr als 640 Akteure aus Forst- und Holzwirtschaft, Wissenschaft, Verwaltungen und Verbänden wurden dafür konsultiert.
"Die Wissenschaftler kritisieren darin vor allem die fehlende Langfristperspektive in der deutschen Waldpolitik. Sie fordern die Entscheidungsträger nachdrücklich auf, sich mit der Zukunft des Waldes auseinanderzusetzen und eine Waldpolitik jenseits von Ressortdenken und mittelfristigen Teillösungen zu betreiben", fasst NABU-Waldreferent Johannes Enssle die Aussagen der Studie zusammen. Dass das BMELV zurzeit an einer Waldstrategie arbeite sei zwar zu begrüßen, doch müsse sich diese in übergeordnete Strategien wie die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie und die nationale Biodiversitätsstrategie eingliedern. "Ein Alleingang in der Waldpolitik wird der gesellschaftlichen Bedeutung des Waldes nicht gerecht", sagte Enssle und forderte eine bessere Beachtung von Umwelt- und Naturschutzbelangen bei der Gestaltung der nationalen Forstpolitik.
Für Rückfragen:
Johannes Enssle, NABU-Waldreferent, Tel. 01 72-2 83 26 63
Im Internet zu finden unter www.NABU.de, Die Studie ist zu finden unter http://www.waldzukuenfte.de/
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Datum: 17.07.2009 - 19:34 Uhr
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