IndustrieTreff - Unglück nicht auf rheinisches Revier übertragbar: Unsere Restseen sind sicher

IndustrieTreff

Unglück nicht auf rheinisches Revier übertragbar: Unsere Restseen sind sicher

ID: 104511

Unglück nicht auf rheinisches Revier übertragbar: Unsere Restseen sind sicher

(pressrelations) - >Am Samstag um 4.30 Uhr ist in Nachterstedt (Sachsen-Anhalt) eine rund 100 Meter hohe Böschung des Concordiasees, eines in Flutung befindlichen Tagebaurestlochs, auf rund 350 Metern Breite abgerutscht und hat drei Menschen verschüttet. Zur Gefahrenabwehr wurden die Häuser an der Abbruchkante geräumt.

Markus Kosma, Leiter Tagebauplanung und Umweltschutz der RWE Power AG, im Interview:

Herr Kosma, kann das auch bei uns im rheinischen Braunkohlenrevier passieren?

Man kann das Ereignis nicht auf das rheinische Revier übertragen. Ein markanter Unterschied: Die Wohnsiedlung in Nachterstedt wurde auf einem ehemaligen, verkippten Tagebaugelände errichtet und grenzt unmittelbar an den See. Außerdem gibt es im Umfeld des Sees offenbar Stollen aus alter Zeit, die nicht in den Karten stehen. Dagegen liegen die Ortschaften im Umfeld der rheinischen Tagebaue auf natürlich gewachsenem, also ursprünglichem Gelände. Einige wenige Siedlungen liegen auf verkipptem Gelände in ausreichender Entfernung zu den Tagebauen und den geplanten Seen.
Auch der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen hat heute auf diese Unterschiede hingewiesen und betont, er sehe keine Erdrutschgefahr im rheinischen Revier.

Wer jetzt dieses Unglück nutzt, um damit die Bevölkerung zu verunsichern und zu verängstigen, handelt unseriös und will damit nur den Braunkohlenabbau im rheinischen Revier diskreditieren.

Können Sie Erdrutsche für die geplanten Restseen ausschließen?

Wir tun alles, damit Erdrutsche gar nicht erst auftreten können. Wir bauen die Böschungen unserer Tagebaue von vornherein so auf, dass sie sowohl während des aktiven Betriebs als auch bei der Restseegestaltung standsicher sind. Das belegen wir unserer Aufsichtsbehörde, der Bergbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen, durch regelmäßige Standsicherheitsuntersuchungen.

Zusätzlich überwachen wir die Böschungen unserer Tagebaue ständig mit modernsten technischen Hilfsmitteln wie GPS, um Bewegungen frühzeitig zu erkennen und eventuell erforderliche Gegenmaßnahmen, wie die Stabilisierung der Böschungen durch Vorkippen oder Abflachungen, einleiten zu können.





Außerdem gibt es rings um die Tagebaue eine Sicherheitszone. Sie gewährleistet, dass zu den Ortschaften ein Abstand von in der Regel von mindestens 200 bis 300 Metern eingehalten wird. Dort dürfen sich Menschen nicht dauerhaft aufhalten. Außerhalb dieser großräumigen Sicherheitszone sind schädliche Auswirkungen durch den unmittelbaren Tagebaubetrieb nicht zu befürchten.

Berücksichtigen Sie bei der Auslegung der Böschungen auch Extremsituationen, wie z.B. Erdbeben oder Starkniederschläge? Und werden Sie während der Befüllung der Restseen besondere Maßnahmen ergreifen?

Wir planen die Böschungen auf Nummer sicher. Auch die möglichen Folgen von Erdbeben werden einkalkuliert. Vor Erosion schützt man den Boden durch eine geordnete Wasserführung und eine unmittelbare Begrünung der Böschungen.
Bei zukünftigen Seeböschungen wird darüber hinaus der Wellenschlag durch Wind und Erdbeben mitberücksichtigt, und zwar sowohl für die Zeit der Befüllung als auch für den Endzustand.

Während der Befüllung von Restseen wird die Grundwasserabsenkung ringsum aufrechterhalten. Das stellt sicher, dass der Seewasserspiegel stets höher steht als der Grundwasserspiegel im Gelände ringsum. Damit strömt das Wasser in die Böschung hinein und nicht aus ihr heraus. Dies stabilisiert die Böschung.

Sollte mit der Genehmigung des Braunkohlenplanes Inden II und damit auch des Indener Sees nicht noch abgewartet werden, bis die Ursachen des Unglücks geklärt sind?

Hierzu besteht kein Anlass. Sollten sich aus dem Unglück bisher noch nicht vollumfänglich berücksichtigte Erkenntnisse für den Indener Restsee ergeben, sind diese bei der weiteren Ausgestaltung des Sees, der ja nach 2030 geflutet wird, in den noch durchzuführenden fachplanerischen Verfahren zu berücksichtigen.
Die Aussagen im Genehmigungsverfahren ? dem sogenannten Braunkohlenplanverfahren - zur grundsätzlichen Machbarkeit der Seegestaltung für den ausgekohlten Tagebau Inden werden durch dieses Ereignis jedoch nicht in Frage gestellt.

Sollte man bei der Landschaftsgestaltung in den Braunkohlenrevieren nicht grundsätzlich auf Seen verzichten?

Nein, denn erstens sind Restseen sicher machbar. Das zeigen viele Beispiele in allen deutschen Braunkohlenrevieren. Zweitens bieten die Seen eine Fülle von Vorteilen für das Landschaftsbild, für die Ökologie, für die Freizeitnutzung und für das regionale Wirtschaftsleben ? Vorteile, die anerkannt und gutachtlich untermauert sind. Diese Projekte werden von einem breiten regionalen Konsens getragen. Deshalb hat sich zum Beispiel der Kölner Braunkohlenausschuss im vergangenen Dezember einstimmig für den Indener Restsee ausgesprochen.


Pressekontakt RWE AG
Jan-Peter Schwartz
Leiter Externe Kommunikation
T+49-201-12-15023
F+49-201-12-15094


Themen in dieser Meldung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



Kontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Gamesload senkt Preise abhängig vom Wetter
AZUR Solar plant Umzug - Erster Spatenstich im Herbst 2009
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 21.07.2009 - 00:06 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 104511
Anzahl Zeichen: 0

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese HerstellerNews wurde bisher 860 mal aufgerufen.


Die Meldung mit dem Titel:
"Unglück nicht auf rheinisches Revier übertragbar: Unsere Restseen sind sicher
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

RWE Aktiengesellschaft (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von RWE Aktiengesellschaft