IndustrieTreff - Huhn ohne Hoffnung? / Genetische Untersuchung belegt die Bedrohung der seltenen Birkhühner (FOTO)

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Huhn ohne Hoffnung? / Genetische Untersuchung belegt die Bedrohung der seltenen Birkhühner (FOTO)

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(ots) -
Für Birkhühner ist die Partnersuche ein Problem. Auf dem
Hühner-Heiratsmarkt herrscht zwar Polygamie, aber es gibt einfach zu
wenig Auswahl auf dem Balzplatz! Die Folgen sind dramatisch: "Die
genetische Vielfalt der heutigen Birkhühner hat sich mit der Abnahme
der Bestände deutlich reduziert", sagt Dr. Gernot Segelbacher.

Der Privatdozent, der vor sechs Jahren mit dem Forschungspreis der
Deutschen Wildtier Stiftung ausgezeichnet wurde, hat jetzt seine
Forschungsarbeiten über die genetische Vielfalt der letzten
Birkhuhn-Populationen in Mitteleuropa im Vergleich zu den Vorkommen
Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts vorgelegt. Birkhühner waren
damals eine weit verbreitete Art - ihre Zahl ging in die
Zehntausende. Das Ergebnis der Forschungsarbeit von Dr. Segelbacher
zeigt die dramatische Entwicklung der heute seltenen Birkhühner auf:
"Die deutlich geringere genetische Vielfalt lässt sich durch
DNA-Analysen der Präparate wissenschaftlich belegen." Segelbacher
lehrt und forscht an der Universität Freiburg.

Um den Beweis für die Bedrohung des Birkhuhns anzutreten, hat sich
der Forscher als Feder-Sammler betätigt und für seine Untersuchungen
die Mauser-Federn der letzten noch lebenden Birkhuhnvorkommen in
Mitteleuropa genetisch untersucht und dann mit historischen
Präparaten aus Dänemark, Schleswig-Holstein und Niedersachsen
verglichen. Neben Material aus naturkundlichen Museen konnte Dr.
Segelbacher auch auf Federn von ausgestopften Tieren zurückgreifen,
die Jäger ihm zur Verfügung gestellt haben. "Ohne die Hilfe der Jäger
und die finanzielle Unterstützung der Deutschen Wildtier Stiftung
wäre die Arbeit nicht möglich gewesen", betont Dr. Segelbacher.

"Das Forschungsergebnis ist eine letzte Warnung", betont der
Wissenschaftler. Ob das Birkhuhn noch zu retten ist, bleibt ungewiss.




Durch das fortschreitende Trockenlegen von Flachmooren und
Feuchtwiesen, durch den Rückgang der Heidegebiete und intensive
Landnutzung in unseren Agrarlandschaften, verliert das Birkhuhn seine
Lebensräume. Die letzten rund 200 Birkhühner Norddeutschlands stehen
vor dem Aus.

Gernot Segelbacher hat seine "Liebe" zu Birkhühnern schon vor
Jahren als junger Forscher entdeckt. Das Birkhuhn ist ein "komischer"
Vogel. Das "Liebeslied" der Hähne während der Balz hat nur zwei
Strophen: Erst wird gekullert, dann geblasen, was ein bisschen wie
Gurgeln und Zischen klingt. Die gefiederten Sänger sind auch kreative
Tänzer. Beim Kullern trippeln sie mit gefächerten Schwanzfedern und
abgespreizten Schwingen über den Balzplatz, um den Hennen zu
imponieren. "Damit der eindrucksvolle Balz-Tanz der Birkhühner nicht
eines Tages zum Toten-Tanz wird, müssen in Zukunft die Lebensräume
der seltenen Hühnervögel erhalten werden", fordert Segelbacher.



Pressekontakt:
Für Interviews steht Ihnen unser Forschungspreisträger Dr.
Segelbacher zur Verfügung. Sie erreichen ihn unter
gernot.segelbacher(at)wildlife-uni-freiburg.de

Weitere Infos: Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113
Hamburg, Telefon 040 73339-1874,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de


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Datum: 23.06.2014 - 09:25 Uhr
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