Wirksame Klimapolitik: EEG abschaffen, Emissionshandel erweitern - Interview mit demÖkonomen Achim Wambach in Fachzeitschrift "et" Energiewirtschaftliche Tagesfragen, Ausgabe 9/2014
(ots) - Die politischen Instrumente zur Bewältigung des
Klimawandels konkurrieren miteinander und schwächen sich gegenseitig,
insbesondere der Emissionshandel und das EEG in Deutschland. Wie im
"et"-Interview mit dem Prof. Achim Wambach, Ph. D., Vorsitzender des
Wissenschaftlichen Beirats beim BMWi und Direktor des Instituts für
Wirtschaftspolitik, Universität zu Köln, deutlich wird, sollte für
eine wirksame Klimapolitik u.a. das EEG abgeschafft und der
Emissionshandel - sektoral wie geographisch - erweitert werden.
Bezüglich der EEG-Novelle 2014 betont Prof. Wambach:
"Der Wissenschaftliche Beirat beim BMWi spricht sich für eine
Abschaffung des EEG aus. Ein Grund für diese Haltung liegt in der
Struktur des deutschen Systems begründet, denn wir haben mit dem
Verkauf von Emissions-Lizenzen und der parallelen Förderung der
erneuerbaren Energien zwei konkurrierende Elemente eingebaut. Die
beißen sich, weil die Förderung auf den deutschen Raum beschränkt
ist, Europa aber eine Gesamtmenge für die CO2-Emissionen festgelegt
hat. Wenn wir sauberen Strom produzieren, verringert das nicht den
europäischen Gesamtausstoß von CO2.
(...) Anstatt die Förderung nur auf der Ebene der Installation von
erneuerbaren Energien anzusetzen, wäre es sinnvoller, mehr Mittel
dort zu investieren, wo wir in Deutschland ohnehin stark sind, also
in der Grundlagenforschung und bei den Forschungsaufwendungen von
Unternehmen. Da die Resultate des technologischen Fortschritts immer
unplanbar sind, ist es umso wichtiger, dass die Strukturen stimmen,
langfristig angelegt sind und dass die Preise die richtigen Signale
geben.
(...) Die Herausforderung wäre zu zeigen, wie Erneuerbare in den
Markt integriert werden könnten. Oder wie sich der Emissionshandel
auf weitere Sektoren ausweiten lässt, denn im Moment sind in diesem
Handel weder Wärme noch große Teile des Verkehrs mit berücksichtigt."
Das vollständige Interview ist ab dem 1.9.2014 unter
www.et-energie-online.de/Zukunftsfragen herunterladbar.
Pressekontakt:
Franz Lamprecht
Chefredakteur Energiewirtschaftliche Tagesfragen
Tel. 02054/953251
E-Mail: franz.lamprecht(at)etvessen.de
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Datum: 02.09.2014 - 09:50 Uhr
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