Anti-Kohle-Initiativen schwächen Versorgungssicherheit und Außenpolitik / Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen wird unterschätzt / Energiemix hat sich bewährt
(ots) - Die Anti-Kohlen-Kampagnen von Umweltverbänden, 
Gasimporteuren sowie Teilen der Bundesregierung und ihr Eintreten für
einen stärkeren Erdgaseinsatz führen Deutschland mit hohem Tempo in 
eine strategische Abhängigkeit von Energieimporten. Im Zuge einer 
weiter eskalierenden Ukraine-Krise kann Russland seine Gasexporte 
einschränken und damit der EU oder Deutschland schweren ökonomischen 
und politischen Schaden zufügen, befürchtet der Deutsche 
Braunkohlen-Industrie-Verein (DEBRIV) in einem aktuellen 
Hintergrundpapier zu den geopolitischen Risiken der Energie- und 
Rohstoffversorgung. Russland würde dabei seine strategische 
Handlungsfähigkeit voraussichtlich nicht verlieren.
   Unter Einbeziehung der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten 
sowie in Nordafrika, so der DEBRIV, ist festzustellen, dass die 
geopolitischen Risiken der Europäischen Energie- und 
Rohstoffversorgung in den zurückliegenden Monaten massiv angestiegen 
sind. Die anhaltenden Initiativen gegen den Einsatz von Kohle in 
Deutschland, so der DEBRIV weiter, sind weder geeignet, die Risiken 
der Energieversorgung zu senken noch die Außenpolitik Deutschlands 
und der EU zu stärken.
   Bei der Bewertung des Ukraine-Konflikts steht Erdgas im 
Vordergrund, weil die Ukraine und Europa existenziell auf russische 
Gaslieferungen angewiesen sind. Beruhigend wird auf gegenseitige 
Abhängigkeiten verwiesen. Übersehen wird nach Ansicht des DEBRIV, 
dass Russland den Energieträger Erdgas sehr leicht als politische 
Waffe einsetzen kann, weil die strategische Bedeutung der 
Erdölexporte für das Land wesentlich größer ist, ohne dass dies in 
der wirtschafts- und sicherheitspolitischen Diskussion angemessen 
wahrgenommen wird.
   Wertmäßig lagen die Ölexporte der Russischen Föderation mit rund 
280 Mrd. Dollar im Jahr 2013 etwa fünfmal so hoch wie die 
Erdgaslieferungen. Hinzu kommen weitere Rohstoffexporte wie Kohle, 
Nickel oder Aluminium. Die Russische Föderation zählt weltweit zu den
größten Ölexporteuren. In den vergangenen Jahren wurden stets hohe 
Leistungsbilanzüberschüsse ausgewiesen (2005 bis 2012 rund 600 Mrd. 
US-Dollar).
   Im vergangenen Jahr exportierte Russland rund 378 Mio. t Öl. Die 
gesamte Ölförderung der Staaten der ehemaligen Sowjetunion lag mit 
480 Mio. t sogar deutlich über der von Saudi Arabien in Höhe von 407 
Mio. t. Die Staatengruppe der ehemaligen Sowjetunion ist gleichzeitig
ein sehr großer Gasproduzent. Im Gegensatz zur Ölproduktion wird der 
Großteil des geförderten Erdgases aber in den Staaten selbst 
verbraucht und nur der geringere Teil fließt in den Export.
   Die nach den Ölkrisen des vergangenen Jahrhunderts für den 
deutschen und europäischen Strommarkt formulierte Strategie, in 
diesem essenziellen Sektor auf teure und unsichere Importenergien zu 
verzichten, ist aktueller denn je, schreibt der DEBRIV. Kohlen, die 
Kernenergie sowie in zunehmendem Maße erneuerbare Energien können die
geopolitischen und preislichen Risiken zumindest in der 
Stromversorgung wirksam minimieren und zugleich das außenpolitische 
Profil Westeuropas stärken.
   Die aktuelle Debatte über die Versorgungssicherheit der 
Stromversorgung wird von einer aggressiven Anti-Kohle-Kampagne 
einiger Umweltverbände begleitet, kritisiert der DEBRIV. Parallel zu 
dem beschlossenen, aber noch nicht vollzogenen Kernenergieausstieg 
soll jetzt ein schneller Kohlenausstieg erfolgen. Dabei wird 
vordergründig ein verstärkter Gaseinsatz unterstützt. Dieses in 
schwarz-weiß gezeichnete Bild verstellt den Blick auf die realen 
Risiken, gangbare Optionen und die Notwendigkeit, die Stromversorgung
wirtschaftlich zu gestalten. Die Vorschläge schaden darüber hinaus 
dem Industriestandort Deutschland und hätten in den 
Braunkohlenrevieren gravierende negative Auswirkungen. Die  
Anti-Kohle-Kampagne ist klimapolitisch unsinnig, weil ein vermehrter 
Gaseinsatz im Rahmen des EUEmissionshandelssystems die CO2-Emissionen
nicht vermindert.
   Das Hintergrundpapier ist abrufbar unter: 
www.braunkohle.de/49-0-StellungnahmenHintergruende.html?rex_version=1
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Datum: 21.10.2014 - 15:45 Uhr
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