Neues Energie- und Klimapaket: EU verabschiedet sich von einer engagierten Klimaschutzpolitik
(ots) - Berlin: Der Europäische Rat hat die gemeinsame 
Energie- und Klimapolitik der Europäischen Union bis 2030 festgelegt.
"Die EU hat das Ziel aufgegeben, den Klimawandel einzudämmen", 
kommentierte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und 
Naturschutz Deutschland (BUND), den in der Nacht zu Freitag gefassten
Beschluss, die Emissionen in Europa bis 2030 um nur mindestens 40 
Prozent im Vergleich zu 1990 zu verringern. "Mit dieser Politik 
werden wir keinen angemessenen Beitrag zum globalen Klimaschutz 
leisten", sagte Weiger. Die nächsten 15 Jahre seien genau die Zeit, 
in der die globalen Emissionen drastisch sinken müssten, um die 
schlimmsten Folgen des Klimawandels einzudämmen. Europa hätte seine 
Emissionen bis 2030 um mindestens 60 Prozent reduzieren müssen, um 
seinen Teil zur Verhinderung der globalen Erwärmung über zwei Grad zu
leisten. "Dieses Ziel werden wir nicht erreichen", sagte Weiger.
   Die Entscheidung der europäischen Staats- und Regierungschefs 
werde die internationalen Klimaverhandlungen schwer beschädigen, 
sagte der BUND-Vorsitzende. "Das ist der erste Sargnagel für das 
internationale Klimaabkommen, das nächstes Jahr in Paris 
verabschiedet werden soll. Wenn Europa seinen Teil zur Reduktion der 
Treibhausgase nicht beiträgt, haben es andere Länder leicht, sich 
auch aus der Verantwortung zu stehlen", so Weiger. Anstatt für eine 
drastische Reduktion der Emissionen, einen vehementen Ausbau der 
erneuerbaren Energien und deutliche Maßnahmen zur Energieeinsparung 
zu votieren, hätten sich die Staats- und Regierungschefs für eine 
weitere Epoche fossiler Energien und klimaschädlicher Emissionen 
entschieden, sagte der BUND-Vorsitzende.
   Die schwachen Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und 
die Energieeffizienz (jeweils mindestens 27 Prozent) werden nach 
Einschätzung des BUND grüne Wachstumsmärkte beschränken und 
Entwicklungen Richtung mehr Energieeinsparung blockieren. Bei der 
Effizienz bedeute das Ziel von mindestens 27 Prozent nicht einmal 
eine Fortführung der bisherigen Politik, sondern signalisiere, dass 
ruhig mehr Energie verschwendet werden könne. "Die Abhängigkeit 
Europas von Energieimporten und fossilen Energiequellen wird durch 
dieses Klimapaket zementiert und der Emissionshandel als zentrales 
EU-Klimaschutzinstrument weiter ad absurdum geführt", sagte Weiger. 
Der Emissionshandel, der den klimaschädlichen Emissionen einen Preis 
geben sollte und so die Transformation von einer 
kohlenstoffabhängigen hin zu einer sauberen Energiewirtschaft 
einleiten sollte, habe versagt. "Durch das Klimapaket wird der 
Emissionshandel künstlich am Leben erhalten", kritisierte Weiger. 
"Für emissionsintensive Unternehmen bedeutet das, dass sie in den 
kommenden Jahren keinen angemessenen Preis für ihren Negativ-Beitrag 
zum Klimawandel zahlen müssen", so der BUND-Vorsitzende.
   Weitere Informationen zur Klimapolitik in Europa: 
http://www.bund.net/klimapolitik_europa
Pressekontakt:
Ann-Kathrin Schneider, BUND-Energieexpertin, Mobil: 0151-24087297 
bzw. Annika Natus, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-425/-489, 
E-Mail: presse(at)bund.net, www.bund.net
      
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Datum: 24.10.2014 - 10:10 Uhr
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