IndustrieTreff - DBU fördert Verfahren zum Gewinnen von Gras als Rohstoff für Papierprodukte mit 167.000 Euro

IndustrieTreff

DBU fördert Verfahren zum Gewinnen von Gras als Rohstoff für Papierprodukte mit 167.000 Euro

ID: 1133634

(ots) - "Gras-Anbau": Mit grünem Gewissen Papier
produzieren

Holz ist der wichtigste Papierrohstoff in Europa: Rund 95 Prozent
stecken in Kartons und Hygienepapier. Die hohe Nachfrage führt zu
einer Suche nach Alternativen, denn "durch weltweite Im- und Exporte
fallen weite Transportwege an - entsprechend hoch ist der
Schadstoffausstoß. Hinzu kommt der große Energieverbrauch beim
Produzieren", sagt Franz-Peter Heidenreich von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU). Deshalb unterstützt die DBU fachlich und
finanziell mit 167.000 Euro die Projektgesellschaft C+G Papier aus
Hennef beim Entwickeln eines Verfahrens, mit dem Papierprodukte aus
Gras hergestellt werden können. "Neben der Technik spielt auch die
Ökobilanz eine wichtige Rolle", sagt Frank Cruse von C+G Papier. "Wir
verfolgen einen interdisziplinären Ansatz, der vom Gewinnen des
Rohstoffs über den Aufbau einer nachhaltigen Wertschöpfungskette bis
hin zum Herstellungsprozess in der Papierindustrie reicht."

Der große Holzanteil in Papierprodukten stamme zum einen aus den
Nadelhölzern Fichte, Tanne, Kiefer oder Lärche, die mit Laubhölzern
wie Buche, Pappel, Birke und Eukalyptus vermischt würden, um die
Papiereigenschaften zu verändern, und zum anderen aus
Recyclingpapier, erläutert Heidenreich. Allein 2012 seien 1,6
Millionen Tonnen Papierzellstoff und 1,04 Millionen Tonnen Holzstoff
in deutschen Zellstoff- und Papierfabriken produziert worden.
Verbraucht worden seien 4,64 Millionen Tonnen Papierzellstoff, 1,23
Millionen Tonnen Holzstoff und 16,17 Millionen Tonnen Altpapier.
Heidenreich: "Diese Werte zeigen, dass erhebliche Im- und Exporte
notwendig sind, um der großen Nachfrage nachzukommen. Durch die
weiten Transportwege steigt der Schadstoffausstoß."

Grundsätzlich könne aus allen zellulosehaltigen Stoffen Papier




gewonnen werden. Gras eigne sich besonders, da es überall angebaut
werden kann, schneller wächst als Holz, kurzfristig zu beschaffen ist
und beim Verarbeiten zu Papier weniger Energie verbraucht, so Cruse.
In ersten Tests der Papiertechnischen Stiftung (PTS) aus Heidenau
seien Papiere und Kartons mit verschiedenen Anteilen an Gras
hergestellt und sei die Machbarkeit belegt worden.

Um die Versorgungssicherheit potenzieller Märkte mit dem grünen
Rohstoff zu prüfen, soll nun eine exemplarische Analyse und Bewertung
des Rohstoffaufkommens mit der nordrhein-westfälischen
Landwirtschaftskammer erstellt werden, sagt Cruse. Die
Landwirtschaftliche Fakultät der Rheinischen
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn untersuche zudem die Potenziale
verschiedener Pflanzen auf Wiesen und entwickle aus den
Qualitätskriterien entsprechende Formen der Aufbereitung. Cruse:
"Neben dem Ermitteln möglicher Gras-Anbauflächen und geeigneter
Erntezeiten wollen wir auch prüfen, wie und wo Gras zwischengelagert
werden kann. Mit einer abschließenden Ökobilanz und einer
Nachhaltigkeitsanalyse sollen die Umwelt-Vorteile von Graspapier
ermittelt werden." Die mit den Entwicklungen verbundenen Chancen
insgesamt würden in Form einer Verwertungsanalyse durch die Bremer
SALCO GmbH ermittelt, die die Ergebnisse aller Teilschritte
zusammenführe.

"Man könnte meinen, dass mit der zunehmenden Digitalisierung
weniger Papier benötigt wird. Das stimmt zum Teil, denn es wird
weniger grafisches Papier - zum Bedrucken, Beschreiben und Kopieren -
verkauft", so Heidenreich. "Aber durch den zunehmenden Onlinehandel
werden mehr Versandverpackungen benötigt." Laut World Wide Fund For
Nature (WWF) seien 2006 weltweit bereits 381 Millionen Tonnen Papier
produziert worden. Bis 2015 würde ein Anstieg auf über 440 Millionen
Tonnen erwartet. Mit Gras als regionalem und kurzfristig verfügbarem
Rohstoff könnten die knapper werdenden Ressourcen Holz und Altpapier
geschont, der Energie- und Schadstoffverbrauch verringert und Kosten
eingespart werden. Die Ergebnisse könnten für den gesamten
Wirtschaftszweig der Papierindustrie von Interesse sein.

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter
www.dbu.de



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Sina Hindersmann
Anneliese Grabara


Kontakt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon:0541|9633-521
Telefax:0541|9633-198
presse(at)dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Frank Cruse
Projektgesellschaft C+G Papier GmbH
Telefon: 02242/9257-70
E-Mail: cruse(at)creapaper.de


Themen in dieser Meldung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



Kontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Murata und Yokogawa gründen Allianz zur Entwicklung von ISA100 Wireless?-konformen Kommunikationsmodulen
CBMM bestellt Elektroreduktionsofen bei SMS Siemag
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 11.11.2014 - 12:46 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1133634
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Hennef


Telefon:

Kategorie:

Industrie


Anmerkungen:


Diese HerstellerNews wurde bisher 649 mal aufgerufen.


Die Meldung mit dem Titel:
"DBU fördert Verfahren zum Gewinnen von Gras als Rohstoff für Papierprodukte mit 167.000 Euro
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)