IndustrieTreff - "Tickende Zeitbomben": "ZDFzoom"über die Sicherheit der Kavernenspeicher in 100

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"Tickende Zeitbomben": "ZDFzoom"über die Sicherheit der Kavernenspeicher in 1000 Meter Tiefe (FOTO)

ID: 1142401


(ots) -
Die 244 Öl- und Erdgasspeicher in Deutschland werden von
Aufsichtsbehörden nur unzureichend technisch überwacht. Das berichtet
"ZDFzoom" am Mittwoch, 3. Dezember 2014, 22.45 Uhr, in der
Dokumentation "Tickende Zeitbomben - Wie gefährlich sind Speicher
unter Tage?". Bislang gibt es keine gesetzliche Vorschrift, die bis
zu 1000 Meter tiefen Rohrleitungen zwischen Erdoberfläche und
sogenannten Kavernenspeichern während der Betriebsphase umfassend zu
kontrollieren.

Tief im Untergrund, in gigantischen Hohlräumen und eingeschlossen
im Salz, lagern Deutschlands Reserven für Öl- und Erdgas. Für die
Energiepolitik der Republik spielen Kavernenspeicher eine zentrale
Rolle: 23 Milliarden Kubikmeter Gas werden unter Tage gespeichert.
Das entspricht rund einem Viertel des gesamtdeutschen
Jahresverbrauchs. Hinzu kommen 25 Millionen Tonnen Öl als nationale
Reserve für Krisenzeiten.

Bislang galt die Speichertechnik als sicher. Doch erste
Laborversuche am Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU
Darmstadt zeigen, dass durch Bodenabsenkungen Kräfte entstehen
können, die zum Versagen des Tiefbohrzements und damit auch des
gesamten Rohrsystems führen. "Da kann es passieren, dass eine solche
Bohrung bei jahrzehntelanger Beanspruchung undicht wird", so
Institutsleiter Ingo Sass. "Wenn es bei einer Speicherbewirtschaftung
zu unterschiedlichen Setzungen kommt, kann es schon mal zu größeren
Bewegungen kommen und dann ist vorstellbar, dass große Kräfte
angreifen."

Eine regelmäßige Überprüfung der Bohrloch-Integrität, wie sie bei
Trink- oder Thermalwasserbrunnen Standard ist, findet bei Öl- und
Erdgasspeichern unter Tage bislang nicht statt. Die mehrere hundert
Meter langen Rohrstrecken stellten - ähnlich wie beim Fracking auch -
ein potentielles Risiko dar, sagt Sass: "Es ist immer problematisch,




wenn ein starres Rohrsystem in eine Umgebung einbetoniert ist, die in
Bewegung gerät. (...) Deshalb bedarf es bei einer solchen
Speichertechnologie auch besonderer Aufmerksamkeit."

Überall dort, wo Kavernenspeicher gebaut und betrieben werden,
gibt es Erdabsenkungen. Im Kavernenfeld Epe in Nordrhein Westfalen
etwa, dem weltweit größten Speicherareal, hat sich die Oberfläche
über Jahrzehnte um bis zu 70 Zentimeter abgesenkt. Völlig ungeklärt
ist bislang, welche Auswirkungen die damit verbundenen
geomechanischen Kräfte auf das Kavernenrohrsystem und dessen
Dichtigkeit haben.

Im Genehmigungsverfahren hätten diese Aspekte keine Rolle
gespielt, bestätigt ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg
gegenüber "ZDFzoom". Harald Friedrich, ehemaliger Abteilungsleiter im
nordrhein-westfälischen Umweltministerium, spricht von einem
eklatanten Mangel, denn "wenn das nicht gemacht worden ist und auch
jetzt nicht kontinuierlich kontrolliert wird, dann weiß keiner, ob
sich etwas bewegt und was für Toleranzen es gibt."

Einen entsprechenden Korrekturbedarf im Bundesberggesetz sehe man
trotz der jüngsten Störfälle nicht, antwortet eine Sprecherin des
Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfrage von "ZDFzoom". Für
Genehmigung und konkrete Betriebsauflagen von Speicherkavernen sei
auch nicht der Bund, sondern die Länder zuständig.

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100 und unter http://pressefoto.zdf.de/presse/zdfzoom

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Datum: 01.12.2014 - 11:24 Uhr
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