IndustrieTreff - DBU hält zweite Stufe der 1. BImSchV ab 1. Januar für dringend notwendig - Ressourcenschonend heiz

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DBU hält zweite Stufe der 1. BImSchV ab 1. Januar für dringend notwendig - Ressourcenschonend heizen und Feinstaub verringern

ID: 1154554

(ots) - Zum Aufatmen: Strengere Grenzwerte für Holzöfen

"Die Feinstaubbelastung der Luft ist ein ernstes
Gesundheitsproblem, das nach Angaben des Umweltbundesamtes jährlich
47.000 vorzeitige Todesfälle verursacht. Ich halte die ab 1. Januar
verschärften Grenzwerte für Kaminöfen deshalb für absolut notwendig",
sagt der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU),
Dr. Heinrich Bottermann. "Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz
schont zwar die Ressourcen Öl und Gas und leistet einen Beitrag zum
Klimaschutz, weil es nur so viel Kohlendioxid freisetzt, wie beim
Wachsen des Baumes gebunden wurde. Doch die Kehrseite der Medaille
ist unter anderem ein erhöhter Ausstoß von gesundheitsschädlichem
Feinstaub", warnt Bottermann. Die Folgen können entzündete Atemwege,
Asthma, Lungenkrebs bis hin zum Herzinfarkt sein.

"Vor dem Hintergrund, dass die Belastung der Luft mit
inhalierbarem Feinstaub in Deutschland insbesondere in städtischen
Ballungszentren immer noch viel zu hoch ist, kommt einer Verringerung
von Emissionen von Holzfeuerungen eine große Bedeutung zu", betont
Bottermann im Zusammenhang mit der zum Jahresbeginn in Kraft
tretenden zweiten Stufe der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung
(BImSchV). Das zunehmende Heizen mit Holz bzw. Holzpellets treibe den
Feinstaubausstoß nach oben. Derzeit sind deutschlandweit etwa 15
Millionen kleinere bis mittlere Kaminöfen und Heizkessel installiert.
Jährlich kommen über 200.000 neu in Betrieb genommene Holzfeuerungen
dazu. In Deutschland seien die jährlichen Emissionen an
gesundheitsschädlichem Feinstaub aus diesen Anlagen in Haushalten und
Kleingewerbe in etwa so hoch wie aus den Motoren von Pkw, Lkw und
Motorrädern.

Als Reaktion und dringend notwendige Maßnahme gegen die steigende
Feinstaubbelastung gilt ab dem ersten Januar für neu installierte




sogenannte Kleinfeuerungs- bzw. Einzelraumfeuerungsanlagen die zweite
Stufe der 1. BImSchV mit etwa 40 Prozent strengeren Grenzwerten wie
bisher: 1,25 Gramm Kohlenmonoxid und 0,04 Gramm Staub pro Kubikmeter.
Für Holzpelletöfen gelten mit 0,25 Gramm Kohlenmonoxid und 0,03 Gramm
Staub noch strengere Werte. Doch etwa die Hälfte der bestehenden
Anlagen sei älter als 20 Jahre und verantwortlich für zwei Drittel
der Gesamtstaubbelastung aus Feuerungsanlagen. Diese müssen entweder
nachgerüstet, also mit einem Filter versehen, oder nach
entsprechenden Übergangszeiten ausgetauscht werden.

Mit der zweiten Stufe der 1. BImSchV will das
Bundesumweltministerium die Feinstaubemissionen aus
Kleinfeuerungsanlagen von derzeit jährlich etwa 24.000 auf 16.000
Tonnen bis zum Jahr 2025 senken - bei gleichzeitig zunehmendem
Gebrauch des nachwachsenden und klimaneutralen Brennstoffs Holz. Seit
2004 habe sich der Holzverbrauch in privaten Haushalten in etwa
verdoppelt. "Die DBU will diesen Kurs zum Senken der
Feinstaubbelastung unterstützen, gleichzeitig aber
ressourcenschonendes Heizen vorantreiben", sagt Bottermann. Seit
Beginn ihrer Arbeit 1991 fördere die Stiftung innovative Projekte zur
technischen Verbesserung von Öfen und Kaminen. 2012 habe sie außerdem
das inzwischen ausgelaufene Förderprogramm "Emissionsminderung
biomassebetriebener Kleinfeuerungsanlagen" ins Leben gerufen. Damit
habe sie den Herstellern geholfen, die strengen Anforderungen
einzuhalten, die Umwelt zu entlasten und Gesundheit zu schützen.

Um die strengeren Grenzwerte einhalten zu können, fördert die DBU
emissionsarme Verbrennungstechniken. Mit großem Erfolg: Aktuell hat
der DBU-geförderte Kaminofen "NEKO" in einem Vergleichswettbewerb in
den USA den zweiten Platz belegt. Der von der Firma Specht Modulare
Ofensysteme aus Hatzfeld, dem Deutschen Biomasseforschungszentrum
(DBFZ) und der Universität Leipzig entwickelte Kaminofen "ist ein
herausragendes Beispiel für die Fördertätigkeit der DBU", so
Bottermann. Der Kaminofen konnte jüngst in einem Vergleichswettbewerb
in den USA einen der besten Wirkungsgrade erzielen. "Außerdem hatte
er in den Testläufen einen der niedrigsten Emissionswerte von
Feinstaub und Kohlenstoffmonoxid, womit er die neuen Grenzwerte der
zweiten Stufe sogar um mehr als 60 Prozent unterschreitet. Die
automatische Luftregulierung führt dazu, dass der Ofen zu jeder Zeit
im Verbrennungsablauf, insbesondere beim bisher emissionsreichen
Nachlegen von Holz, gleichmäßig effizient arbeitet", sagt Dr. Ingo
Hartmann, Projektleiter beim DBFZ.

Der NEKO-Kaminofen erreiche die hohe Effizienz und den geringen
Schadstoffausstoß mit speziell entwickelten Bauteilen. Dazu gehören
das Feuerrost, die Brennkammerwände, die Glastür sowie ein neu
entwickelter Katalysator und eine neue Luftregelung. Das beste
Ergebnis habe der NEKO-Prototyp für seine nutzerfreundliche Anwendung
erzielt. Basierend auf diesen Projektergebnissen wurde als
Ausgründung am DBFZ das Ingenieurbüro ETE EmTechEngineering
gegründet, das den NEKO-Katalysator vermarktet und weitere
Forschungsergebnisse in die Praxis umsetzt.

"Die technische Umsetzung zum Einhalten der strengen Grenzwerte
ist zwar eine große, jedoch lösbare Herausforderung. Sie kann alleine
aber nicht ausreichen. Genauso wichtig ist es, mit Heizkesseln,
Kaminen und Kaminöfen verantwortungsvoll umzugehen und sie
fachgerecht zu betreiben", betont Dirk Schötz, DBU-Referatsleiter für
Klimaschutz und Energie. Dazu gehöre in erster Linie die richtige
Wahl der Brennstoffe. Es dürfe nur naturbelassenes und unbehandeltes
Holz verfeuert werden in Form von Holzscheiten, Briketts, Pellets
oder Hackschnitzel. Das Verfeuern von nassem oder beschichtetem Holz
oder gar von Abfall treibe den Ausstoß von Schadstoffen dramatisch in
die Höhe. Schötz: "Außerdem ist es dringend erforderlich, die Anlagen
regelmäßig zu warten, sonst können selbst modernste Technologien die
hohen Anforderungen nicht vollständig erfüllen."



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Datum: 22.12.2014 - 09:06 Uhr
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