IndustrieTreff - CeBIT: Gefährliche Epidemien mit App und blitzschneller Big Data-Analyse eindämmen / Hasso-Plattne

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CeBIT: Gefährliche Epidemien mit App und blitzschneller Big Data-Analyse eindämmen / Hasso-Plattner-Institut stellt Wanka Lösung vor (FOTO)

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(ots) -
Schwerwiegende Epidemien, wie zuletzt der Ebola-Ausbruch in
Westafrika, können tausende Menschenleben kosten. Dass sich künftig
auch andere Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Masern,
Vogelgrippe und Cholera, nicht massiv ausbreiten, dazu soll ein neues
IT-System beitragen, das erstmals auf der CeBIT (Halle 9, Stand D44)
vorgestellt wird.

Ein Forschungskonsortium aus Wissenschaftlern des
Hasso-Plattner-Instituts (Potsdam), Helmholtz-Zentrums für
Infektionsforschung (Braunschweig), Robert-Koch-Instituts (Berlin),
Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (Hamburg) und Forschern
aus Nigeria hat das System entwickelt. Es wird "Surveillance and
Outbreak Response Management System", kurz SORMAS, genannt und
kombiniert Big Data-Technologien mit intelligenten mobilen
Anwendungen. Das Vorhaben der Infektionsforscher und Epidemiologen
wird durch das Bundesforschungsministerium mit fast 700.000 Euro
gefördert. Neben dem HPI unterstützt auch das Softwareunternehmen SAP
das Projekt.

An seinem CeBIT-Stand gibt das Hasso-Plattner-Institut Einblick in
die aktuellen Forschungsergebnisse. Hier wird u.a. demonstriert, wie
künftig auf interaktive Weise aktuelle Lageanalysen erstellt, Trends
frühzeitig identifiziert und Prognosen für mögliche Entwicklungen
simuliert werden. "Die Erfassung von Verdachtsfällen hilft den
Beteiligten vor Ort sowie den Spezialisten auf den verschiedenen
Behördenebenen dann, passende Gegenmaßnahmen effizient zu
organisieren, um eine weitere Ausbreitung wirksam zu verhindern",
erläutert HPI-Projektleiter Dr. Matthieu Schapranow.

Vor Ort besonders wichtig: das Auffinden und Befragen von
Kontaktpersonen, die möglicherweise mit Erkrankten in Verbindung
kamen - das so genannte "Contact Tracing". Mit kompakten Smartphones
und Tablets sowie einer speziellen App ausgerüstet, können




medizinische Helfer infizierte Personen und deren Kontakte
systematisch erfassen und Symptome direkt zurückmelden. "Das soll
sicherstellen, dass nicht möglicherweise weitere Menschen angesteckt
werden", sagt HPI-Doktorandin Cindy Fähnrich. Im März wird das System
in Nigeria erstmals getestet, eine Pilotanwendung startet im
Anschluss.

Forschungsansatz für die IT-Spezialisten des HPI war es,
Informationen in Echtzeit auswerten zu können, um Spuren und Trends
blitzschnell zu finden sowie Vorhersagen treffen zu können. "Denn
Seuchen machen nicht an Landesgrenzen halt. Sie sind ein globales
Problem. Da müssen sich alle zusammentun", betont Fähnrich.

Grundlage für SORMAS ist die am HPI erforschte In-Memory Database
Technology. Sie ermöglicht es, riesige Datenmengen interaktiv nach
frei wählbaren Kriterien auszuwerten. Forscher können so die Massen
an Daten blitzschnell durchforsten, um Zusammenhänge zu erkennen.

Praktische Hinweise zur Anwendung vor Ort lieferten nigerianische
Experten aus dem Field Epidemiology and Labaratory Training Program.
Sie verhinder-ten durch ihr systematisches Vorgehen einen
flächendeckenden Ebola-Ausbruch in ihrem Land. In Nigeria wurden
Personen, die Kontakt zu Infizierten hatten, für den Zeitraum der
Inkubationszeit - bei Ebola beträgt sie bis zu 21 Tage - von
medizinischen Helfern täglich besucht und zu Krankheits-symptomen
befragt. Dokumentiert wurde vieles noch auf Papier.

Um künftig in Echtzeit reagieren und Übermittlungsfehler
auszuschließen zu können, kommt die vom HPI und seinen Partnern
entwickelte mobile Anwen-dung zum Einsatz. Auf Smartphones oder
Tablets werden etwaige Auffälligkeiten erfasst und direkt in das
zentrale Datenbanksystem eingespielt. So kann direkt reagiert werden
und betroffenen Personen schneller geholfen werden. Die Anwendung
ließ sich Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka am HPI-Stand
zeigen. Einen Beitrag zur methodischen Vorgehensweise von SORMAS
veröffentlicht die internationale Fachzeitschrift Eurosurveillance am
26. März.

Das Hasso-Plattner-Institut gehört in diesem Jahr zu den größten
Ausstellern im Themenbereich "Research and Innovation" der CeBIT.
Dort präsentieren die Informatikwissenschaftler neuste Forschungs-
und Entwicklungsergebnisse aus der Welt der "Big Data" für die
"d!conomy" - so das Kunstwort für die "digital economy". Es soll die
Transformation hin zur vollständig vernetzten Wirtschaft zum Ausdruck
bringen. Das HPI zeigt auf mehr als 380 Quadratmetern Standfläche zum
Beispiel, wie Unternehmensentscheider bei Sitzungen in einer Art
Cockpit künftig auf neuartige Echtzeit-Datenunterstützung
zurückgreifen können. Auch eine neue Finanzsimulations-Software, die
blitzschnelle Gewinnanalysen ermöglicht, und innovative Möglichkeiten
der Big Data-Analyse im Fußball werden vorgestellt. Ferner werden
neue Lösungen für höhere IT-Sicherheit sowie kostenlose Onlinekurse
für jedermann zu Themen der Informationstechnologie präsentiert.

Hinweis für Redaktionen:
Detailliertes Material (Texte, Fotos, Videos) finden Sie auf
unserer Website zur CeBIT: www.hpi.de/cebit.

Interviews mit prominenten CeBIT-Gästen zum Thema IT-Standort
Deutschland finden Sie während der Messe auf www.it-gipfelblog.de.



Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse(at)hpi.de; HPI-Pressesprecher: Hans-Joachim
Allgaier, M.A., Tel. +49 (0)331 5509-119.


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Datum: 17.03.2015 - 11:38 Uhr
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