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Deutschland im Jahr 2015: Kaum Freiräume für Menschen mit Chronischen Schmerzen / Initiative "Wege aus dem Schmerz" zieht gemischte Bilanz nach fünf Jahren (FOTO)

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(ots) -
Versorgungsstärkungsgesetz, Morbi-RSA, veränderte
Approbationsordnung - es gibt Fortschritte im Gesundheitssystem. Aber
viele gehen an den 23 Millionen Menschen mit Chronischen Schmerzen(1)
vorbei. Zu dieser Bilanz kommt die Initiative "Wege aus dem Schmerz",
die sich seit fünf Jahren gegen Unter- und Fehlversorgung bei
Chronischen Schmerzen einsetzt. Die Initiative hatte damals in ihrer
Freiheitserklärung wichtige Schritte für eine Verbesserung der
Versorgungslage definiert. In Berlin präsentieren die Partner nun ein
gemischtes Bild.

Obwohl Chronischer Schmerz in den vergangenen fünf Jahren in den
Medien und in der Politik durchaus Aufmerksamkeit erfuhr, hat sich
die Versorgungslage der Betroffenen kaum verändert. Trotz der
Aufnahme des Krankheitsbildes in den Morbi-RSA ist die Anzahl der
Schmerztherapeuten in Deutschland gleichbleibend niedrig. Und die
vereinzelten Projekte Integrierter Versorgung sind zwar positiv -
entfalten jedoch in der Fläche keine Wirkung. "Schmerzerkrankungen
werden durch Allgemeinärzte immer noch viel zu schlecht erkannt.
Patienten brauchen nach wie vor Hilfestellung, um ihren Schmerz
Ärzten, Angehörigen, Freunden, Arbeitgebern und Kollegen vermitteln
zu können", sagt Marianne Simon als Fazit ihrer individuellen
Situation - sie leidet seit ihrer Kindheit an Chronischen Schmerzen -
und als Leiterin einer Selbsthilfegruppe in Weinheim.

Ohne Aufnahme in die Bedarfsplanung ändert sich nichts an der
Unterversorgung

Dass die großen Herausforderungen bislang immer noch nicht
angegangen wurden, machen auch die Repräsentanten der Deutschen
Schmerzliga, PD Dr. Michael Überall, und der Deutschen Gesellschaft
für Schmerzmedizin, Dr. Gerhard Müller-Schwefe, deutlich. "Menschen
mit Chronischen Schmerzen sind in Deutschland heute immer noch
unterversorgt. Zwölf Millionen Betroffenen stehen lediglich 1.066




ambulant schmerzmedizinisch tätige Ärzte gegenüber", sagt Überall.
Dies würde dem Leid der Menschen sowie der Komplexität des
Krankheitsbildes bei weitem nicht gerecht. Für eine flächendeckende
Versorgung wären mindestens 2.000 schmerztherapeutische Einrichtungen
notwendig, in denen Ärzte, Physiotherapeuten und Psychologen
zusammenarbeiten.(2) Die Hauptursache für dieses Missverhältnis ist
nach einhelliger Meinung der Experten, dass die Ausbildung und die
Verteilung der Mediziner im Bundesgebiet nicht nach dem Bedarf
erfolgt - wie es bei anderen Fachrichtungen der Fall ist. "Solange
die Schmerzmedizin nicht von den Kassenärztlichen Vereinigungen in
deren Bedarfsplanung mitaufgenommen wird, ändert sich auch nichts an
der schlechten Versorgungslage für die Patienten", so Müller-Schwefe.

Daran ändert auch das soeben verabschiedete
Versorgungsstärkungsgesetz der Bundesregierung nichts. Hier ist unter
anderem das Versorgungsziel festgehalten, dass jeder Patient
innerhalb von vier Wochen einen Termin bei einem Facharzt erhalten
soll. "Doch in der Realität sieht es häufig so aus wie in meiner
Praxis: Meine Terminliste ist für die nächsten sechs Monate voll",
sagt Müller-Schwefe.

Auch die Arzt-Patienten-Kommunikation spiele eine zentrale Rolle,
sagt Dr. Andreas Ludäscher, Geschäftsführer bei Pfizer: "Es geht
darum, Patienten den Dialog auf Augenhöhe mit ihren Ärzten zu
ermöglichen. Denn nur so können sie mit ihrem individuellen
Krankheitsbild von integrierten, multimodalen Therapiekonzepten
profitieren."

Auch in Zukunft werden sich die Partner der Initiative gemeinsam
dafür einsetzen, dass sich die Versorgungssituation für Menschen mit
Chronischen Schmerzen verbessert. Dafür schrieben sie die Thesen
ihrer Freiheitserklärung für die nächsten Jahre fort.

Einen ausführlicheren Kommentar der Experten zur
Freiheitserklärung von 2010 finden Sie hier:
https://wfm.fischerappelt.de/_UDg5LB4grjehAR

Die 2010 von den Partnern vorgestellte Freiheitserklärung finden
Sie hier: https://wfm.fischerappelt.de/_JjcXi5-Spj6h2R

Weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter:
www.wegeausdemschmerz.de

(1) PD Dr. Michael Überall auf dem Deutschen Schmerz- und
Palliativtag 2015. Onlinequelle. URL:
http://praxis.medscapemedizin.de/artikelansicht/4903414, zuletzt
abgerufen am 15.06.2015

(2) Deutsche Schmerzliga e.V: Schmerz: Daten, Fakten,
Hintergründe. Onlinequelle. URL:
http://schmerzliga.de/download/Dossier_Schmerzliga.pdf, zuletzt
abgerufen am 15.06.2015



Pressekontakt:
Nicola Berkowitz
fischerAppelt, relations
Waterloohain 5
D-22769 Hamburg
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Datum: 24.06.2015 - 13:48 Uhr
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