Verbraucher bezahlen mehr als 100 Mio. Euro für Abregelung von Windrädern
(ots) - Entschädigungen für nicht erzeugten Grünstrom 
erreichen 2014 neuen Rekord / Netzbetreiber erwarten weitere 
deutliche Steigerung in diesem Jahr
   Die Stromverbraucher in Deutschland haben 2014 so viel für die 
Zwangsabregelung von Windrädern bezahlt wie noch nie. Nach 
Informationen des Wirtschaftsmagazins ''Capital'' (Ausgabe 8/2015, EVT 
23. Juli) übertrafen die Entschädigungen an die Betreiber von 
Erneuerbaren-Anlagen erstmals die Grenze von 100 Mio. Euro - nach 
43,7 Mio. Euro im Jahr 2013. Allein die Übertragungsnetzbetreiber 
Tennet und 50Hertz, in deren Versorgungsgebieten im Norden und Osten 
des Landes der weitaus größte Teil der deutschen Windkraftleistung 
installiert ist, zahlten zusammen rund 80 Mio. Euro für nicht ins 
Netz eingespeisten Strom.
   Nach Unternehmensangaben fielen bei Tennet etwa 55 Mio. Euro an, 
bei 50Hertz waren es 25 Mio. Euro. Hinzu kommt ein zweistelliger 
Millionenbetrag bei den Betreibern der örtlichen Verteilnetze, an die
die Mehrheit der Erneuerbaren-Anlagen angeschlossen ist. Bei den 
betroffenen Anlagen handelt es sich in etwa neun von zehn Fällen um 
Windräder, die wegen Überlastung der Stromnetze aus dem Wind gedreht 
werden müssen. Die Entschädigungen für die Eigentümer werden über die
Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.
   Auch für dieses Jahr erwarten die Netzbetreiber eine weitere 
drastische Zunahme der Eingriffe. Allein für Tennet würden die Kosten
voraussichtlich 150 Mio. Euro erreichen, sagte der Vorsitzende der 
Geschäftsführung, Urban Keussen, dem Wirtschaftsmagazin ''Capital''. 
"Die Erneuerbaren drücken ins Stromnetz und es gibt immer mehr 
Netzengpässe, die wir nur entlasten können, indem wir sogar 
Windkraftanlagen abregeln." Tennet betreibt unter anderem die 
Strom-Autobahnen in Schleswig-Holstein, wo besonders viele Windparks 
ins Netz einspeisen. Keussen rechnet damit, dass seine Netzmanager in
diesem Jahr voraussichtlich mehr als eine Million Megawattstunden 
Windstrom abregeln müssen. Auch 50Hertz erwartet in seinem 
Versorgungsgebiet nach Angaben eines Unternehmenssprechers einen 
weiteren deutlichen Anstieg der sogenannten Ausfallarbeit und der 
daraus folgenden Entschädigungszahlungen.
   Die sprunghaft steigenden Kosten für die Abregelung von Windrädern
sind eine Folge des rasanten Ausbaus der regenerativen Energien. 
Entlastung versprechen sich die Netzbetreiber von den Plänen für den 
Netzausbau, die Bund und Länder im Zuge der Energiewende beschlossen 
haben. "Wir brauchen dringend neue Stromverbindungen von Nord nach 
Süd, um den Windstrom aus Nord¬deutschland abzutransportieren", sagte
Tennet-Chef Keussen. Dabei spiele die SuedLink-Trasse von 
Schleswig-Holstein nach Bayern eine wichtige Rolle.
Pressekontakt:
Thomas Steinmann, Redaktion ''Capital'',
Tel. 030/220 74-5119
E-Mail: steinmann.thomas(at)capital.de
www.capital.de
      
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Datum: 22.07.2015 - 12:30 Uhr
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