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Neue Studie: Windgas senkt die Kosten der Energiewende um Milliarden und ermöglicht 100 Prozent Erneuerbare

ID: 1253152

(ots) - Erst die Windgas-Technologie zur
Speicherung von Strom aus Wind und Sonne ermöglicht in Deutschland
bis 2050 eine vollständige Stromversorgung mit 100 Prozent
erneuerbaren Energien und senkt zugleich die Kosten für die
Energiewende um hohe Milliardenbeträge. Dies sind zentrale Ergebnisse
der Studie "Bedeutung und Notwendigkeit von Windgas für die
Energiewende in Deutschland" der Forschungsstelle für Energienetze
und Energiespeicher (FENES) an der Ostbayerischen Technischen
Hochschule Regensburg (OTH) und des Berliner Analyseinstituts Energy
Brainpool, die im Auftrag von Greenpeace Energy erstellt wurde.

Den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge wird ein Stromsystem
mit Windgas-Anlagen ab Mitte der 2030-er Jahre günstiger sein als
eines ohne. Bereits 2040 liegt die jährliche Ersparnis zwischen zwei
und sechs Milliarden Euro und steigt bis 2050 auf zwölf bis gut 18
Milliarden Euro an.

"Mit Hilfe von Windgas erreichen wir bis 2050 eine erneuerbare
Vollversorgung im Stromsystem zu deutlich geringeren Kosten als beim
von der Bundesregierung angestrebten Mix von 80 Prozent erneuerbaren
und 20 Prozent fossilen Energieträgern", erklärt Marcel Keiffenheim,
Leiter Politik und Kommunikation bei der Energie-Genossenschaft
Greenpeace Energy, "und dies bei voller Versorgungssicherheit für den
Industriestandort."

Ohne Windgas-Anlagen, die überschüssigen Strom aus Wind- und
Solaranlagen z. B. per Elektrolyse in Wasserstoff wandeln und damit
speicherbar machen, wäre eine Stromerzeugung zu 100 Prozent aus
Erneuerbaren nicht erreichbar. Und dies unabhängig davon, wie viele
erneuerbare Kraftwerke zugebaut werden, ergab die Analyse.

"Die Anfangsinvestitionen in den Ausbau von Windgas-Anlagen
erhöhen die Kosten eines Stromsystems mit Windgas zwar zunächst",
erklärt Thorsten Lenck von Energy Brainpool, "diese Ausgaben




amortisieren sich aber zusehends und werden bis 2050 deutlich
überkompensiert, zeigen die von uns berechneten Szenarien."

Bislang wird überschüssiger Wind- und Solarstrom, der gerade nicht
verbraucht oder vom Netz aufgenommen werden kann, kaum genutzt. Mit
dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien werden die Stromüberschüsse
stark zunehmen und 2050 bis zu 154 TWh pro Jahr betragen. Dies
entspricht rund 20 Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung im Jahr
2012.

Mit Windgas, das als Wasserstoff oder nach einem weiteren
Syntheseschritt als Methan in die bereits vorhandenen deutschen
Gasspeicher eingespeist werden kann, lassen sich auch bei hohen
Anteilen erneuerbarer Energien im Stromsystem lange "Dunkelflauten"
überbrücken, also Phasen mit wenig Wind oder Sonneneinstrahlung: "Die
heute vorhandenen Speicherkapazitäten im Erdgas-System reichen
theoretisch aus, um den deutschen Strombedarf für mehr als drei
Monate zu decken", erklärt Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner von der OTH
Regensburg. "Keine andere Speichertechnologie in Deutschland hat
dafür ausreichende Kapazitäten, dazu ist Windgas über Zeiträume von
zwei Wochen hinaus günstiger als jeder andere Speicher."

Aber auch in anderen Wirtschaftsbereichen wie Verkehr und Chemie
wird Windgas zur Dekarbonisierung notwendig. "Nur durch den Einsatz
von Windgas in der Kraftstoff- und Rohstoff-Herstellung können diese
Sektoren ihre Klimaziele erreichen", so Sterner.

"Windgas gewährleistet auch bei einer regenerativen Vollversorgung
die Sicherheit und Zuverlässigkeit unserer Energieversorgung, wie wir
es heute gewohnt sind", resümiert der Energiespeicher-Experte. Daher
sei es eine Frage der energiewirtschaftlichen Vernunft, diese Technik
einzuführen. Dafür brauche es nun einen Entwicklungsplan. "Ohne eine
Speicherwende ist die Energiewende nicht zu schaffen", betont
Sterner.

Im Strombereich müssten laut Studie bis 2050 maximal 134 Gigawatt
an Windgas-Anlagen gebaut werden. Dieser Bedarf sinkt, wenn ergänzend
zu Windgas andere und vielleicht günstigere Möglichkeiten zum
Ausgleich der schwankenden Produktion erneuerbarer Energien
erschlossen werden, etwa Batteriespeicher, kundenseitige
Verbrauchsanpassung oder steuerbare erneuerbare Energien.

"Als Langzeitspeicher wird Windgas aber in jedem Fall
unverzichtbar sein", sagt Marcel Keiffenheim von Greenpeace Energy.
"Damit die Technologie verfügbar sein wird, wenn wir sie brauchen,
müssen allerdings zügig regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, die
Investitionen in Windgas heute häufig erschweren." Als Beispiele
nennt er eine einfachere Genehmigung von Windgas-Projekten, besseren
Zugang zu Regelenergie-Märkten und die Möglichkeit, überschüssigen
Windstrom zum tatsächlichen Marktwert beziehen zu können.

"Mit zunehmender technologischer Reife wird Windgas immer
kostengünstiger werden", sagt Marcel Keiffenheim, "damit diese für
die Energiewende zentrale Technologie ihr Potenzial entfalten kann,
müssen nun aber faire Marktbedingungen geschaffen werden."

Hintergrundinfos:

Die Kurzfassung der Studie "Warum Windgas die Energiewende sicher
macht und Kosten senkt", kann auf der Webseite von Greenpeace Energy
heruntergeladen werden: www.greenpeace-energy.de/presse.html

Die Energie-Genossenschaft Greenpeace Energy wurde 1999 von
Greenpeace Deutschland gegründet und arbeitet bis heute nach den
ökologischen Vorgaben der Umweltschutzorganisation. Greenpeace Energy
versorgt rund 110.000 Kunden mit Ökostrom und mehr als 10.500 Kunden
mit dem Gasprodukt proWindgas. Die 100-prozentige Tochter Planet
energy hat neun Windparks und drei Solaranlagen errichtet und ist an
zwei Windparks beteiligt. Als Genossenschaft ist Greenpeace Energy in
alleinigem Besitz seiner 23.000 Genossenschaftsmitglieder und
arbeitet aus Prinzip nicht profitmaximierend.

Die Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES)
an der Ostbayerischen- Technischen Hochschule (OTH) Regensburg ist
eine Hochschuleinrichtung, die sich mit energietechnischen,
energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Fragestellungen im
Bereich der Strom- und Energieversorgungsnetze und
Energiespeicher-Technologien befasst. Die Kernkompetenz von FENES
liegt im Bereich Energiespeicher in zwei Bereichen: der chemischen
Energiespeicherung und der energiewirtschaftlichen Systemanalyse.

Energy Brainpool ist ein unabhängiger Marktspezialist für die
Energiebranche mit Fokus auf den Strom- und Energiehandel in Europa.
Mit seinem fundamentalen Energiemarktmodell Power2Sim bietet das
Analyseinstitut langfristige Strompreisprognosen und -szenarien bis
2050 an. Die Expertise umfasst zudem die Analyse, Prognose und
Modellierung der Energiemärkte und -preise, wissenschaftliche und
praxisnahe Studien, individuelle Beratungsangebote sowie Training und
Experten-Schulungen für die Energiebranche.



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Datum: 24.08.2015 - 10:30 Uhr
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