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Neue Studie zu Nutzeneffekten von Bürgerenergie: Milliarden für die regionale Wirtschaft, Gewinn für das Gemeinwesen

ID: 1263748

(ots) - Energie-Projekte in Bürgerhand stärken die lokale
Wertschöpfung mit Milliarden-Investitionen und bringen vor Ort
vielfältigen gesellschaftlichen Nutzen. Zu diesem Fazit kommt eine
neue Studie des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES), die
Greenpeace Energy zusammen mit dem Bündnis Bürgerenergie e.V.
finanziert und heute in Berlin vorgestellt hat.

Die Wissenschaftler haben in ihrer Untersuchung insgesamt zehn
Nutzeneffekte herausgearbeitet. So konnten Photovoltaik-, Windkraft-
oder Biomasse-Projekte in Bürgerhand oder mit Bürgerbeteiligung laut
IZES bundesweit bis zu 113.600 Vollzeitarbeitsplätze erhalten oder
neu schaffen. Die Wertschöpfung dieser Projekte summierte sich allein
im untersuchten Jahr 2012 auf bis zu 5,3 Milliarden Euro. Über
steigende Steuereinnahmen profitierten davon auch die kommunalen
Haushalte. Das eingesetzte Geld bleibe, so die Studie, zu großen
Teilen im lokalen Wirtschaftskreislauf, statt in globale Finanzströme
abzufließen.

"Bürgerinnen und Bürger haben hierzulande 4.000 Windräder und 1,2
Millionen Solaranlagen verwirklicht, ihr Engagement ist auch ein
wichtiger Job-Motor. Bürgerenergie heißt, dass möglichst viele
Menschen an der Wertschöpfung erneuerbarer Energien teilhaben
können", sagt Rene Mono, Vorstand beim Bündnis Bürgerenergie.

Die Autoren der IZES-Studie haben durch Interviews mit
Branchenakteuren und Experten auch mehrere gesellschaftliche
Nutzeneffekte identifiziert: Weil sich in Bürgerenergie-Projekten
viele Menschen aktiv beteiligen, wächst die gesellschaftliche
Akzeptanz für die Energiewende, Kapital und Einfluss auf dem
Energiemarkt werden breiter gestreut. Die Akteure der Bürgerenergie
sorgen laut Studie zudem für technische Innovationen und können
Ökostrom-Anlagen häufig günstiger errichten als große,




profitorientierte Marktteilnehmer - zum Beispiel, weil sie einen Teil
der anfallenden Kosten durch ihre ehrenamtliches Arbeit vermeiden.

Vielerorts werden Projekte sogar ausschließlich durch lokale
Akteure verwirklicht, weil große Konzerne die für sie entstehenden,
relativ hohen Kosten bei kleinen Anlagen scheuten. Fast die Hälfte
der gesamten in Deutschland installierten Ökostrom-Leistung von 73
Gigawatt befinde sich auch deshalb in Bürgerhand. In Zukunft dürften
die Transaktionskosten sogar noch wichtiger werden. Denn die
Technologien zum Ausgleich von Schwankungen bei Sonnen- und
Windenergie sind kleinteilig und regional verankert.

"Die Bürgerinnen und Bürger haben das Oligopol der großen Konzerne
auf dem Energiemarkt aufgebrochen. Aktuell gilt es aber, die
berechtigten Interessen der Bürgerenergie zu schützen", sagt Marcel
Keiffenheim, Aufsichtsrat beim Bündnis Bürgerenergie und Leiter
Politik und Kommunikation bei der Energie-Genossenschaft Greenpeace
Energy.

Sorgen bereitet der Bürgerenergie vor allem die geplante
Ausschreibungspflicht für neue EEG-Anlagen. Die lokalen Akteure sind
hier im direkten Wettbewerb benachteiligt, weil sie - anders als
Großkonzerne - Kosten und Risiken einer Ausschreibung meist nicht auf
mehrere Projekte verteilen können. "Die Bürgerenergie braucht deshalb
Ausnahmen vom Ausschreibungs-Prinzip", so Keiffenheim.

Auch die Autoren der IZES-Studie warnen: Würden Bürger-Projekte
aufgrund der neuen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen
nicht zustande kommen, so würden ihre vielfältigen positiven Effekte
verlorengehen. "Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wirkungen
der Bürgerenergie sind aber vor für allem für ländliche und
strukturschwache Regionen enorm wichtig", sagt Studienleiterin Eva
Hauser.

Die IZES-Untersuchung ist die erste umfassende Grundlagenstudie
zum Thema. Um Bürgerenergie künftig genauer evaluieren zu können,
empfehlen die Forscher nun eine wissenschaftliche Langzeitbetrachtung
von ausgewählten Kommunen, in denen Bürgerinnen und Bürger
Erneuerbare-Energien-Projekte umsetzen.

Weitere Informationen: Die Originaldatei der IZES-Studie
"Nutzeneffekte von Bürgerenergie", ein zusammenfassendes Faktenblatt,
Grafiken sowie eine kompakte Broschüre zu den Studienergebnissen
können Sie unter www.greenpeace-energy.de/presse oder unter
www.buendnis-buergerenergie.de/presse herunterladen.



Pressekontakt:
Daniela Setton
Bündnis Bürgerenergie e.V.
Telefon: 030 / 30 88 17 89
daniela.setton(at)buendnis-buergerenergie.de

Christoph Rasch
Greenpeace Energy eG
Telefon 040 / 808 110 658
christoph.rasch(at)greenpeace-energy.de


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Datum: 17.09.2015 - 11:00 Uhr
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