IndustrieTreff - Giftiges Benzol durchÖlförderung - auffällig viele Leukämiekranke in Rodewald/Niedersachsen

IndustrieTreff

Giftiges Benzol durchÖlförderung - auffällig viele Leukämiekranke in Rodewald/Niedersachsen

ID: 1264673

(ots) - Im niedersächsischen Rodewald (Landkreis
Nienburg/Weser) sind auffällig viele Menschen an Leukämie erkrankt.
Das ergeben Recherchen des Wirtschafts- und Verbrauchermagazins
"Markt" im NDR Fernsehen. Jahrzehntelang förderte ein
Vorgängerunternehmen von ExxonMobil hier Erdöl.

Nach NDR Recherchen sind mindestens fünf Menschen unter 40 Jahren
in Rodewald innerhalb von zehn Jahren an Leukämie erkrankt.
Statistisch erwartbar wäre in diesem Zeitraum maximal eine
Neuerkrankung gewesen. Das bestätigt erstmals auch ein Statistiker
des niedersächsischen Landesgesundheitsamtes gegenüber "Markt": "Es
handelt sich hier um eine auffällige Erhöhung, der man nachgehen
müsste."

Viele der an Leukämie erkrankten Dorfbewohner leben oder lebten in
der Nähe eines ehemaligen Betriebsplatzes der Erdölfirma BEB Erdgas
und Erdöl GmbH & Co. Nachfolgeunternehmen ist heute ExxonMobil. Auf
dem Platz wurde das gesammelte Öl gereinigt und wieder
abtransportiert. Über ein Ausblasrohr ist im Öl enthaltenes Gas in
die Umgebung abgeben worden. Bis 1989 gelangte so krebserregendes
Benzol in die Umwelt. Fünf Milligramm Benzol pro Kubikmeter Luft
waren damals erlaubt. Tatsächlich kamen laut eines TÜV-Berichts aus
dem Jahr 1988 bis zu 1890 Milligramm pro Kubikmeter aus dem Rohr.

Seit Dezember 2014 wird der stark kontaminierte Betriebsplatz
saniert. Ein Gutachten zur Schadstoffbelastung liegt der Redaktion
exklusiv vor: Die Benzolwerte im Boden und im Grundwasser sind
teilweise stark erhöht. Beispielsweise betrug der Benzolwert des
Grundwassers im Jahr 2013 bis zu 1200 Mikrogramm pro Liter. Zum
Vergleich: Schon ab Werten zwischen fünf und zehn Mikrogramm müssen
Maßnahmen ergriffen werden.

"Eigentlich müssten jetzt in niedersächsischen Behörden, und zwar
auch in mehreren Ministerien, die Alarmglocken schrillen", warnt




Kathrin Otte, zweite Vorsitzende des Gemeinnützigen Netzwerks für
Umweltkranke (Genuk). Schließlich handele es sich in Niedersachsen
bereits um den zweiten so genannten "Verdachts-Hotspot". Der bestehe
darin, dass es eine örtliche Gas-und Ölförderung gegeben habe und
gleichzeitig eine auffällige Häufung von Krebsarten des blutbildenden
Systems auftrete.

Auf die Anfrage, ob ein Zusammenhang bestehen könne, teilte
ExxonMobil mit, es sei zu berücksichtigen, ob auch andere Faktoren,
beispielsweise Verkehr, Rauchen, Pestizide, Strahlung oder Alkohol
als Auslöser für die Erkrankungen in Frage kämen. Der zuständige
Landkreis Nienburg nimmt den Hinweis auf die häufigen
Leukämieerkrankungen sehr ernst. In Abstimmung mit dem
Niedersächsischen Landesgesundheitsamt und dem Epidemiologischen
Krebsregister Niedersachsen will er jetzt eine
Krebs-Clusteruntersuchung in Rodewald veranlassen.

Mehr zum Thema in der Sendung "Markt", Montag, 21. September, um
20.15 Uhr im NDR Fernsehen.

Informationen zur Sendung gibt''s im Internet unter
www.NDR.de/markt



Pressekontakt:
NDR Presse und Information
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
presse(at)ndr.de
www.ndr.de


Themen in dieser Meldung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



Kontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Tesla fahren .. nicht mal Fliegen ist schöner ...
Steuerrecht im Fokus
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.09.2015 - 10:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1264673
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Hamburg


Telefon:

Kategorie:

Energiewirtschaft


Anmerkungen:


Diese HerstellerNews wurde bisher 651 mal aufgerufen.


Die Meldung mit dem Titel:
"Giftiges Benzol durchÖlförderung - auffällig viele Leukämiekranke in Rodewald/Niedersachsen
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

NDR / Das Erste (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von NDR / Das Erste