IndustrieTreff - Digitale Transformation: eine Chance für Energieversorger

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Digitale Transformation: eine Chance für Energieversorger

ID: 1283764

(ots) - 17. European Energy Markets Observatory empfiehlt,
sich der Herausforderung der Energiewende zu stellen und die
Wettbewerbsfähigkeit zu steigern

Die europäischen Elektrizitäts- und Gasmärkte bleiben weiter sehr
unruhig. Trotz des Versuches der Europäischen Kommission eine
Energieunion zu schaffen, werden Maßnahmen, um die Märkte zu
stabilisieren und die Versorgungssicherheit zu erhöhen, entweder zu
langsam oder nicht konkret genug umgesetzt. In diesem wenig
ermutigenden Kontext muss sich die Energiebranche zudem den
Herausforderungen der Digitalen Transformation stellen und die damit
einhergehenden Chancen konsequent nutzen. Dies zeigt die aktuelle
Ausgabe des European Energy Markets Observatory (EEMO), der von
Capgemini in Zusammenarbeit mit Natixis, dem I4CE - Institute for
Climate Economics und CMS bureau Francis Lefebvre erstellt wurde. Im
Vorfeld der UN-Klimakonferenz begrüßt der Bericht ausdrücklich die
Initiativen der USA, Chinas und Europas, bei gleichzeitigem Hinweis
auf die derzeit spezifische Situation, die durch die niedrigen Preise
für fossile Energieträger verursacht wird.

Der diesjährige EEMO kommt zu drei Hauptaussagen:

1. Energiewende und digitale Transformation verstärken sich
gegenseitig

In Europa stehen die Energieversorger vor einem gewaltigen
Umbruch, der auch ihre Geschäftsmodelle maßgeblich beeinflussen wird.
Gleichzeitig müssen sie ihre Produktivität signifikant verbessern.
Andreas Weiler, Leiter Energiewirtschaft bei Capgemini Consulting in
Deutschland. Österreich und der Schweiz, erklärt: "Vor diesem
Hintergrund ist es unumgänglich, dass Versorger ihre digitale
Transformation umfassend und zügig durchführen. Nur dadurch werden
sie in der Lage sein, sich der neuen Marktsituation anzupassen und
ihre Produktivität zu steigern. Energieversorger haben jetzt die




echte Gelegenheit, sich von ihren traditionellen Geschäftsmodellen zu
emanzipieren und sich zu erfolgreichen Service-Anbietern zu wandeln.
Dies sollten sie schnellstens in Angriff nehmen."

Der Bericht zeigt, dass durch die Energiewende etablierte
Geschäftsmodelle unter Druck geraten. Einflussfaktoren hierfür sind
der Trend zur dezentralen Energieerzeugung, das Management komplexer
Stromversorgungsnetze mit einem steigenden Anteil erneuerbarer
Energien (smart grids), ein Demand-Side-Management , sogenannte
Prosumer , Smart Meter, die Einblick in das Verbrauchsverhalten
liefern, das Internet der Dinge und viele weitere. Diese
Veränderungen gehen mit einem rückläufigem Großhandelsmarkt für
Strom- und Gas sowie einem dramatischen Einbruch des Ölpreises
einher, der sich auch auf alle übrigen Energiepreise negativ
auswirkt.

2. Ausreichende Maßnahmen der UN-Klimakonferenz unwahrscheinlich

Die UN-Klimakonferenz findet unter denkbar ungünstigen Vorzeichen
statt. Zum einen sind die Preise für Öl, Benzin und Gas sehr niedrig,
zum anderen gehen insbesondere die Investitionen zurück, die den
Einsatz von fossilen Energieträgern verringern und so Treibhausgase
einsparen sollen. Mit dem planmäßigen Auslaufen der Einspeisetarife
wird der Preis weiter fallen und einen erheblichen Einfluss auf die
Entwicklung der erneuerbaren Energien haben. Ihr Verkaufspreis wird
dann zunehmend vom Großhandelsmarktpreis abhängen. Die Studie zeigt,
dass die Hauptverursacher von Kohlendioxid, darunter die USA und
China, Fortschritte bei der Einsparung machen. Europa ist in gewisser
Weise immer noch der Klassenprimus, muss aber darauf achten, die
verschiedenen Ansätze zur CO2-Reduktion (z.B. ETS , Förderung
erneuerbarer Energien, Energieeffizienz, CCS )zu vereinheitlichen, da
diese unterschiedlich große Kosten für die Gemeinschaft verursachen
und inkonsistente Signale an den Energiemarkt senden.

3. Europäische Märkte bleiben weiterhin unruhig

Verschiedenste Faktoren beeinflussen den europäischen
Energie-Markt. Die Großhandelspreise sind auf niedrigem Niveau (unter
40 Euro pro MWh in H1 2015), während die Endkundenpreise steigen
(+2,9% zwischen H2 2013 und H2 2014). Zudem bestehen in einigen
europäische Ländern Risiken hinsichtlich einer sichern Strom- und
Gasversorgung, aufgrund angespannter Beziehungen zu Russland.
Schlussendlich sind Langzeit-Investitionen in planbare
Erzeugungs-Kapazitäten rar, obwohl sie bis 2025 1,1 Billionen Euro
für Strom- und Gas-Infrastrukturen erreichen sollten, inklusive 500
Millionen Euro für die Erzeugung. "Trotz einer durchaus zutreffenden
Analyse, enthielt die Ankündigung einer Energieunion im Frühjahr 2015
keine ausreichend konkreten und zügig umsetzbaren Maßnahmen, um einen
funktionierenden Markt wiederherzustellen und Versorgungssicherheit
zu gewähr-leisten", so Andreas Weiler. "Eine konsequente
Wiederherstellung des Marktes beinhaltet die Umsetzung einer EU ETS
Marktreform vor 2020 und die Einführung einer für diesen Markt
zentralen Regulierungsbehörde, die verpflichtende Einführung von
Effizienzstandards für Gebäude sowie ein schnelles Auslaufen der
Einspeisetarife zugunsten von Marktpreisen für alle fluktuierend
einspeisenden erneuerbaren Energien.

Um die Versorgungssicherheit zu verbessern, spricht der EEMO vier
Empfehlungen aus:

1. Einführung von schnelleren und konstanteren Mechanismen zur
Kapazitäts-Vergütung

2. Weiterführung der Erforschung von Schiefergasvorkommen als
inländische Gasquellen

3. Planung und Finanzierung eines vereinheitlichten
Hochspannungsnetzes

4. Zuteilung von größerem Forschungs- und Entwicklungsressourcen
für wettbewerbsfähige Energiespeicher-Lösungen.

Blick auf Deutschland: Energiewende kein wirtschaftlicher Erfolg

Das ambitionierte deutsche Programm zur Energiewende, das den
Anteil erneuerbarer Energien bis 2050 auf 80 Prozent erhöhen soll,
überzeugt die Autoren der Studie aus wirtschaftlicher Sicht nicht.
Der Bericht schätzt die entstehenden Kosten auf 220 bis 240
Milliarden Euro bis zum Jahr 2020. Den sinkenden Ausstoß von
Treibhausgasen im vergangenen Jahr führen die Experten vor allem auf
den milden Winter und den dadurch niedrigeren Energieverbrauch
zurück. Hinzu kommt, dass die gesicherte Erzeugungskapazität durch
die Energiewende in Deutschland sinkt. Der EEMO sieht darin eine
mögliche Gefährdung der deutschen Energieversorgung, die aber durch
Zukäufe aus dem Ausland, wie etwa Frankreich und Tschechien,
aufgefangen werden kann.



Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
030 88703-731
achim.schreiber(at)capgemini.com

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Datum: 03.11.2015 - 08:30 Uhr
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