Keine Kettensägen im Tigerwald: Russische Bikin-Region wird Nationalpark
Keine Kettensägen im Tigerwald: Russische Bikin-Region wird Nationalpark
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Die russische Regierung hat die weltweit einmaligen Wälder der Bikin-Region zum Nationalpark erklärt. Mehr als 1,16 Millionen Hektar Urwald rund um den namensgebenden Bikin-Fluss sollen somit dauerhaft vor Abholzung und Wilderei geschützt werden. Das Flussbecken im Fernen Osten Russlands ist eine der letzten unberührten Waldlandschaften der Erde und Rückzugsort für bedrohte Tierarten wie den Amur-Tiger. Die Naturschutzorganisation WWF, die im Schulterschluss mit der indigen Bevölkerung, seit Jahren für den Erhalt und den Schutz der Bikin-Region kämpft, lobt in einer ersten Stellungnahme den Beschluss der russischen Regierung als "Meilenstein" für den Tigerschutz.
"Die Bikin-Region ist für rund 10 Prozent der russischen Tigerpopulation Heimat und Rückzugsort. Mit der Errichtung des Nationalparks werden die Tigerwälder langfristig vor Äxten und Wilderern geschützt", freut sich Markus Radday, Russland-Referent beim WWF Deutschland. "Der Nationalpark ist zudem ein großer Gewinn für die einheimische Udegen-Bevölkerung, für die der Erhalt eines intakten Waldes die Lebensgrundlage darstellt." Die traditionelle Nutzungen des Waldes und die Jagd könne die indigenen Bevölkerung auch weiterhin ausüben, so der WWF. Dementsprechend begrüßte auch Pavel Sulyandziga, Vize-Präsident der Russischen Vereinigung der Indigenen Völker des Nordens, Sibirien und dem Fernen Osten, die Ausweisung des Nationalparks als "großartiges Geschenk an die Udege und Nanai".
Der neu entstehende Nationalpark im Westen des Sichote-Gebirges umfasst laut WWF das einzige bewaldete Flussbecken der gemäßigten Breiten, das noch nie einem Holzeinschlag zum Opfer fiel. Die Bedeutung der Region wurde bereits 2010 von internationalen Experten bestätigt, als das Gebiet in die vorläufige Liste der UNSECO-Weltnaturerbestätten Russlands aufgenommen wurde. Im Bikin-Flussgebiet leben neben dem Amur-Tiger zahlreiche weitere Arten, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten verzeichnet sind, wie etwa der bis zu 70 cm große Riesen-Fischuhu.
Die Vorarbeiten für die Nationalparkausweisung wurden durch die KfW Entwicklungsbank im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative des deutschen Umweltministeriums unterstützt.
Hintergrundinformation zum WWF-Projekt: http://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/amur-region/bikin-schutzgebiet/
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Datum: 13.11.2015 - 17:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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