IndustrieTreff - Innovationsindikator: Deutschland liegt hinter der Weltspitze und sollte kleine Unternehmen fördern

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Innovationsindikator: Deutschland liegt hinter der Weltspitze und sollte kleine Unternehmen fördern

ID: 1302433

(ots) -
- Der Abstand Deutschlands zu den Spitzenreitern Schweiz und
Singapur schrumpft
- Jeder zweite Hidden Champion kommt aus Deutschland
- Kleine Unternehmen spielen eine untergeordnete Rolle im
deutschen Innovationssystem
- Sie benötigen einfachere Zugänge zu Forschungsprogrammen,
digitalen Ökosystemen und ausländischen Fachkräften
- Deutschland liegt im Innovationswettbewerb in einer
Verfolgergruppe auf Platz fünf

Berlin, 21. Dezember 2015. Deutschland verkürzt im internationalen
Innovationswettbewerb den Abstand zum Spitzenreiter Schweiz.
Insgesamt rückt die Spitzengruppe enger zusammen, während Frankreich
und China den Anschluss verlieren. Zu diesem Ergebnis kommt der
Innovationsindikator 2015 von acatech und BDI. Trotz vieler Hidden
Champions in Deutschland spielen kleine und mittlere Unternehmen eine
nachrangige Rolle im hiesigen Innovationssystem. Sie brauchen bessere
Zugänge zu Förderprogrammen, ausländischen Fachkräften und digitalen
Ökosystemen nach dem Prinzip "Easy Access".

Deutschlands Anspruch muss ein Spitzenplatz sein Es geht immer
enger zu im globalen Innovationswettbewerb, das zeigt der
Innovationsindikator 2015. Die Schweiz bleibt Spitzenreiter vor
Singapur, büßt jedoch Punkte ein. Deutschland liegt an fünfter Stelle
in einer Verfolgergruppe, praktisch gleichauf mit Belgien und
Finnland. Andere Euro-Länder, wie etwa Frankreich, verlieren an
Boden. Auch China bleibt aufgrund stockender Exporte und schleppender
Reformen im Wissenschaftssystem und in der Wirtschaft zurück. Zu
Deutschlands Stärken gehören Hightech-Exporte, technologiebasierte
Neuerungen sowie die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft. Das
Bildungssystem bleibt trotz erkennbarer Fortschritte eine Schwäche.
"Deutschlands Anspruch muss die Spitze im Innovationswettbewerb




sein", sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo. "Dafür muss die Politik die
Rahmenbedingungen für innovatives unternehmerisches Handeln weiter
verbessern und noch stärker in Bildung und Wissenschaft investieren."
Der Innovationsindikator bewertet den ressortübergreifenden Ansatz
der Hightech-Strategie der Bundesregierung positiv, empfiehlt jedoch
Wirkungsanalysen und transparentere Kriterien bei der Vergabe von
Fördermitteln. "Mit Blick auf die Digitalisierung und Industrie 4.0
muss der Breitbandausbau rasch vorangetrieben werden und ein
digitaler europäischer Binnenmarkt entstehen", sagte Ulrich Grillo.
Im Hochschulbereich sollten sich Bund und Länder stärker koordinieren
- bei wachsenden Investitionen, Fortführung der Forschungspakte und
somit Planungssicherheit für die Hochschulen.
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler brauchen bessere
Möglichkeiten zur Entwicklung eigener Forschungsprofile und stabilere
Karrierewege. Insgesamt sollten Bildung und Wissenschaft weiter auf
Exzellenz und Leistungsorientierung ausgerichtet werden. Zu einem
Risiko entwickelt sich der Fachkräftemangel: Das Interesse an
technischen Berufen nimmt weiter ab, wie das jüngst veröffentlichte
MINT Nachwuchsbarometer zeigt.

Easy Access für kleine und mittlere Unternehmen Schwerpunktthema
des Indikators waren kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die gute
Nachricht: Fast jeder zweite Hidden Champion weltweit kommt aus
Deutschland. Insgesamt jedoch spielen KMU eine nachrangige Rolle im
Innovationssystem. Nur 16 Prozent der Mittel für Forschung und
Entwicklung aus der Wirtschaft investieren KMU in Deutschland, ein
unterdurchschnittlicher Wert. In Südkorea beispielsweise sind es 27
Prozent. Henning Kagermann, Präsident acatech - Deutsche Akademie der
Technikwissenschaften: "Die schwächeren Zahlen bei den KMU
resultieren auch aus den vielen innovativen großen Unternehmen
hierzulande. Der Aufbruch in die Industrie 4.0 gelingt uns jedoch
nur, wenn kleine und mittlere Unternehmen mitziehen. Dafür benötigen
sie bessere Zugänge zu Innovationsprogrammen und zu Fachkräften."
Innovationspolitische Programme sollten stärker auf KMU ausgerichtet
werden. Diese nehmen schon deshalb seltener an staatlich geförderten
Programmen teil, weil ihnen dafür die Strukturen fehlen. Nur jedes
zweite KMU leistet sich eine formale Forschung und Entwicklung im
eigenen Haus. Auf KMU ausgerichtete Förderprogramme erweisen sich
indes als wirksamer Hebel. Denn der Ressourcenschwäche von KMU steht
gleichzeitig eine besondere Umsetzungsstärke gegenüber. Sie bringen
Innovationen oft schneller auf den Markt als Großunternehmen. Für KMU
und auch Start-ups sollte deshalb das Prinzip "Easy Access" gelten.
Dies fängt mit unbürokratischen Antragsverfahren für staatliche
Förderprogramme an. Im Gegensatz zu vielen anderen Volkswirtschaften
fehlt in Deutschland auch eine breitenwirksame steuerliche
F&E-Förderung. Einfachere, unterstützte bürokratische Abläufe und
niedrigere Schwellen beim Bruttojahresgehalt würden den strukturellen
Nachteil der KMU bei der Gewinnung ausländischer Fachkräfte
ausgleichen.

Über den Innovationsindikator

Der jährlich erscheinende Innovationsindikator ist eine
vergleichende Studie zur Innovationsstärke. Er erfasst die
Innovationsbedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland und
vergleicht sie in einem Ranking in den Bereichen Wirtschaft,
Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft sowie in einem
Gesamtindikator mit den weltweit führenden Industrieländern und
aufstrebenden Staaten. Auf diese Weise entsteht eine Grundlage für
innovationspolitische Entscheidungen. Der Innovationsindikator ist
eine Kooperation von acatech - Deutsche Akademie der
Technikwissenschaften und dem Bundesverband der Deutschen Industrie
(BDI). Die Studie wird vom Fraunhofer Institut für System- und
Innovationsforschung (ISI) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für
Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt. Der
Innovationsindikator wurde vom BDI gemeinsam mit der Deutsche Telekom
Stiftung initiiert, bevor 2015 acatech Kooperationspartnerin wurde.
www.innovationsindikator.de www.acatech.de www.bdi.eu

Auf der Website des BDI finden Sie den Innovationsindikator unter
folgendem Link: http://bdi.eu/media/publikationen/#/publikation/news/
innovationsindikator-2015/

Ansprechpartner

Christoph Uhlhaas Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit acatech
- Deutsche Akademie der Technikwissenschaften T +49 (0)30 20 63 09
6-42 M +49 (0)172 144 58 52 uhlhaas(at)acatech.de

Jobst-Hinrich Wiskow

Abteilungsleiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit Bundesverband
der Deutschen Industrie e.V. T +49 (0)30 20281565 J.Wiskow(at)bdi.eu



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse(at)bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu


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Datum: 21.12.2015 - 10:19 Uhr
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