IndustrieTreff - Invasion der Urvögel: "Verschollener" Archaeopteryx aufgetaucht

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Invasion der Urvögel: "Verschollener" Archaeopteryx aufgetaucht

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Sechs von zehn Original-Fossilien des ältesten Vogels der Erdgeschichte in München

(industrietreff) - München, 26.10.09 - Ein "Vogel-Krimi" der besonderen Art spielt sich derzeit in Mün-chen ab: Die Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie hat am Mon-tag sechs der zehn weltweit bekannten, fossilen Überreste des berühmten Urvogels Archaeopteryx in Empfang genommen. Erstmalig haben Wissenschaftler Gelegenheit, die wertvollen Museums-Leihgaben im direkten Vergleich zu untersuchen, bevor sie vom 30. Oktober bis zum 1. November auf den Mineralientagen München ausgestellt sind. Doch damit nicht genug: Wie kurzfristig bekannt wurde, ist unter den Urvögeln auch ein Exemplar, das seit fast 20 Jahren als verschollen gilt. "Nummer 8" befand sich im Besitz eines anonymen Privatsammlers, unzugänglich für Wissenschaft und Öffentlichkeit. Nun ist der Urvogel wieder aufgetaucht und wird - zum ersten Mal überhaupt - im Original zu sehen sein.
"Im Verlauf der Vorbereitungen zur Sonderausstellung haben wir erfahren, dass die ominöse Nummer 8 den Besitzer gewechselt hat, und dieser nun bereit ist, das bedeutende Fossil der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Es ist wie im Krimi: Jeder weiß ein bisschen und plötzlich gibt es eine Spur", freut sich Christoph Keilmann, Geschäftsführer der Mineralientage München. Ein Abguss des bei Daiting aufgefundenen Archaeopteryx war 1996 kurzzeitig im Bamberger Naturkundemuseum ausgestellt, seither zeugten lediglich Fo-tografien von seinem phantomhaften Vorhandensein. Alle Versuche, das Original der Wis-senschaft und Öffentlichkeit zugänglich zu machen, scheiterten. In den vergangenen Wochen hat sich der anonyme Besitzer des begehrten Fossils aufgrund privater Lebensumstände nun entschlossen, das Stück zu verkaufen - an Raimund Albersdörfer, einen der größten Fossilienhändler Europas: "Es ist ein unglaubliches Gefühl, eines von zehn Exemplaren des berühmtesten Urvogels aller Zeiten in den Händen zu halten. Man macht die Kiste auf und denkt: Wahnsinn, das ist wirklich das Original. 150 Millionen Jahre alt. Die Krone der Paläon-tologie!"





Halb Reptil, halb Vogel: Neue Erkenntnisse für die Wissenschaft
"Die Invasion der Urvögel in München ist für die Wissenschaft eine kleine Sensation. Halb Reptil, halb Vogel, ist Archaeopteryx geradezu zu einem Symbol für Darwins Evolutionstheo-rie geworden", sagt Oliver Rauhut, Wirbeltierexperte und zuständiger Kurator bei der Bayeri-schen Staatssammlung. Das seltsame Tier, das Federn besaß, aber auch Krallen an den Flügeln, Zähne im Schnabel und einen langen, knöchernen Schwanz, beweist als "Missing Link" die Abstammung der Vögel von den Sauriern. Seit dem ersten Urvogel-Fund im Jahr 1861 wurden lediglich neun weitere Fossilien entdeckt - allesamt in Bayern, im Altmühltal. Die Fundstücke werden in Museen in ganz Europa aufbewahrt - noch nie waren so viele Originale an einem Ort vereint. Zum ersten Mal ist es möglich, die Fossilien direkt miteinander zu vergleichen. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon neue Erkenntnisse, zum Beispiel zur Frage, ob es sich bei den verschiedenen Exemplaren um ein und dieselbe Art handelt oder ob es möglicherweise verschiedene Archaeopteryxe gab.

Archaeopteryx "Nummer 8" hat dabei besondere Bedeutung - nicht nur, weil er noch niemals im Original untersucht wurde, sondern auch, weil er das erdgeschichtlich jüngste Exemplar ist. Möglicherweise handelt es sich sogar um eine bisher unbekannte Art. Schon jetzt zeigen erste Untersuchungen des Originals unter ultraviolettem Licht Strukturen, die auf dem Abguss nicht zu erkennen waren - wahrscheinlich die Reste des Federkleides. "Das Stück wird nun noch weiter präpariert, um Details freizulegen, wie Schwungfedern und Knochen. An-schließend werde ich es einem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen", verspricht Albersdörfer, der "Nummer 8" dann auch einen richtigen Namen geben möchte.

Archaeopteryx-Sonderschau auf den Mineralientagen München
Die Archaeopteryx-Originale werden am 26. Oktober im Paläontologischen Museum Mün-chen zunächst Vertretern von Wissenschaft und Medien präsentiert. Von Freitag, 30. Oktober (Fachbesuchertag) bis Sonntag, 1. November werden sie als Sonderschau auf den Mineralientagen München der Öffentlichkeit gezeigt. Außer "Nummer 8" sind dort auch die Original-Fossilien aus München, Solnhofen, Eichstätt und Thermopolis (USA) zu sehen. Das ebenfalls verschollene Maxberg-Exemplar sowie die Fossilien aus Berlin, London und Haar-lem werden als Abguss präsentiert - zusammen mit neun echten Saurierschädeln und meh-reren lebensgroßen Original-Saurierskeletten in einem nach der Jurazeit gestalteten Land-schaftsgarten.


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Datum: 28.10.2009 - 11:25 Uhr
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