IndustrieTreff - Windstrom ist billiger als Atomkraft: Neue Studie zeigt Alternative zum britischen AKW Hinkley Point

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Windstrom ist billiger als Atomkraft: Neue Studie zeigt Alternative zum britischen AKW Hinkley Point C

ID: 1311121

(ots) - Der britische Strombedarf lässt sich erheblich
kostengünstiger durch Windenergie in Kombination mit der ökologischen
Speichertechnik Windgas decken, als dies mit dem geplanten
Atomkraftwerk Hinkley Point C der Fall wäre. Das zeigt eine vom
deutschen Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy in Auftrag gegebene
Kurzstudie des Analyseinstituts Energy Brainpool.

Die Berliner Forscher haben dafür eine Stromversorgung aus neuen
Windenergieanlagen, Gaskraftwerken und so genannten Windgasanlagen
berechnet, die überschüssigen Windstrom in Wasserstoff umwandeln und
somit speicherbar machen. Dieses System liefert mindestens die
gleiche Leistung und Versorgungssicherheit wie Hinkley Point C,
kostet dabei aber rund sieben Milliarden Euro weniger als die für das
Atomkraftwerk geplanten Subventionen, die sich laut Berechnungen von
Energy Brainpool auf bis zu 108 Milliarden Euro summieren.

"Angesichts weiterer AKW-Kosten, wie Kreditgarantien für den Bau
oder die teure und unsichere Entsorgung von Atommüll, fällt das
Windstromkonzept im Vergleich sogar noch erheblich kostengünstiger
aus", sagt Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy. Der Bau
und Betrieb aller nötigen Windenergieanlagen, Windgasanlagen und
Gaskraftwerke ist im errechneten Gesamtpreis von 101 Milliarden Euro
oder 110,51 Euro pro Megawattstunde enthalten.

Die Windgas- oder "Power-to-Gas"-Technik gleicht natürliche,
wetterbedingte Schwankungen des Windstroms aus. Sie nutzt
Stromüberschüsse, um per Elektrolyse sauberen Wasserstoff und in
einem weiteren Schritt Methan zu produzieren. Diese erneuerbaren Gase
lassen sich im Erdgasnetz speichern und später in Gaskraftwerken
erneut zu Strom wandeln.

"Großbritannien würde damit zu geringeren Kosten ein sauberes,
leistungsfähiges und flexibles Gesamtsystem inklusive ganzjährig




verfügbarer Reserveleistung bekommen - und nicht nur ein einzelnes
Kraftwerk wie Hinkley Point C", sagt Studienleiter Thorsten Lenck von
Energy Brainpool. "Dieses Alternativ-System ist auch bei Windflauten
in der Lage, Strom in identischer Menge und Verfügbarkeit wie Hinkley
Point C zu erzeugen", so Lenck. Neben Windgas gibt es weitere
Technologien, um die Windstrom-Erzeugung an den Bedarf anzupassen,
die zwar eine geringere Kapazität aufweisen, zum Teil aber deutlich
kostengünstiger sind. Ihr Einsatz würde den Kostenvorteil der
erneuerbaren Alternative zum AKW-Neubau noch weiter steigern.

Auch Polen, Tschechien, Ungarn oder die Slowakei planen derzeit
den Bau von Atomkraftwerken. "Diese Staaten dürfen sich nicht länger
an teuren Subventionsmodellen wie für Hinkley Point C orientieren,
wenn eine für die Steuerzahler deutlich kostengünstigere und zugleich
ökologisch unbedenkliche Alternative auf dem Tisch liegt", so
Tangermann.

Hintergrund: Hinkley Point C soll 2025 ans Netz gehen. Die
britische Regierung will mit dem geplanten Atomkraftwerk die
Versorgungssicherheit des Landes sicherstellen und hat den
AKW-Investoren eine garantierte Einspeisevergütung von umgerechnet
120,51 Euro für jede in Hinkley Point C produzierte Megawattstunde
versprochen. Laut Berechnungen von Energy Brainpool summiert sich
diese Vergütung über die Förderlaufzeit von 35 Jahren unter
Berücksichtigung der Inflation auf rund 108 Milliarden Euro. Diese
hohen Subventionen verzerren den Energiemarkt in der EU zu Lasten
erneuerbarer Energien. Greenpeace Energy hat deshalb 2015 vor dem
Gericht der Europäischen Union gegen die EU-Kommission geklagt, die
diese Beihilfen genehmigt hatte. Inzwischen haben neben der
AKW-Betreiberfirma und dem britischen Staat auch Frankreich, Polen,
die Slowakei, Tschechien und Ungarn beantragt, auf Seiten der
Kommission in das laufende Gerichtsverfahren einzusteigen, um die
umstrittenen Subventionen für Hinkley Point C zu verteidigen.

Redaktioneller Hinweis: Die Kurzstudie von Energy Brainpool in
deutscher und englischer Sprache sowie Pressefotos finden Sie zum
Download unter www.greenpeace-energy.de/presse.html.



Pressekontakt:
Christoph Rasch
Politik und Kommunikation
Greenpeace Energy eG
Telefon 040 / 808 110 - 658
christoph.rasch(at)greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de


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