IndustrieTreff - Vor Investitionsentscheidung zu Hinkley Point C: Neues Dossier zu Fehlern und Skandalen beim EDF-Kon

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Vor Investitionsentscheidung zu Hinkley Point C: Neues Dossier zu Fehlern und Skandalen beim EDF-Konzern

ID: 1313415

(ots) - Kurz vor der Entscheidung des französischen
Energiekonzerns Electricité de France (EDF) über milliardenschwere
Investitionen in das geplante Atomkraftwerk Hinkley Point C in
Großbritannien hat der deutsche Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy
ein Dossier zu bisherigen Fehlleistungen des Konzerns veröffentlicht.
Das Papier dokumentiert zahlreiche öffentlich gewordene AKW-Unfälle,
Unregelmäßigkeiten und Skandale bei EDF und seiner britischen Tochter
EDF Energy aus den vergangenen Jahren. Danach hat der Konzern mehrere
schwere Störfälle in seinen AKWs zu verantworten, investierte
offenbar zu wenig in die Sicherheit seiner Anlagen und spionierte in
der Vergangenheit politische Gegner aus. "Ein umsichtig agierendes
Unternehmen, dem man die Energiezukunft eines Landes anvertraut,
stellen wir uns anders vor", sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei
Greenpeace Energy.

Der EDF-Konzern will laut Medienberichten heute darüber
entscheiden, ob er wie geplant in den Bau des britischen AKW Hinkley
Point C investieren will oder nicht. Bisher existieren nur
Absichtserklärungen. Die mehrmals verschobene offizielle Entscheidung
ist Bedingung für milliardenschwere Subventionen, die der britische
Staat dem Konzern gewähren will. Greenpeace Energy klagt gemeinsam
mit neun weiteren Unternehmen gegen dieses Subventionspaket, weil es
den Wettbewerb auf dem europäischen Energiemarkt zu Lasten der
Erneuerbaren verzerrt. Auch Österreich, unterstützt von Luxemburg,
hat vor dem Gericht der Europäischen Union in Luxemburg geklagt.
Beide Verfahren laufen derzeit.

EDF ist an dem etwa 23 Milliarden Euro teuren Bauprojekt zu rund
zwei Dritteln beteiligt. Das restliche Drittel soll der chinesische
Atomkonzern China General Nuclear Power Group (CGN) übernehmen. EDF
hat allerdings angekündigt, weitere Beteiligungen von umgerechnet




sechs Milliarden Euro bei privaten Investoren einsammeln zu wollen.
Zugleich gibt es gravierende technische Mängel an dem für Hinkley
Point C verwendeten Reaktordruckbehälter. Eine Entscheidung der
französischen Atomaufsicht mit möglichen Konsequenzen für die
Betriebsgenehmigung des Druckbehälters steht noch aus.

Angesichts der zahlreichen Unsicherheiten befindet sich der
Börsenkurs von EDF bereits seit Monaten im Sinkflug. Große
Ratingagenturen haben angekündigt, die Bonität von EDF abzusenken,
sollte das Unternehmen tatsächlich in Hinkley Point C investieren.
Auch französische Gewerkschafter hatten den Konzern in der
vergangenen Woche vor den "finanziellen, industriellen und
juristischen Risiken" des Projektes gewarnt.

"Im EDF-Konzern sollten bei diesem AKW-Projekt inzwischen
sämtliche Warnlampen blinken", sagt Sönke Tangermann, "das Management
muss angesichts der Risiken endlich seine Pläne für das
unwirtschaftliche und riskante Atomprojekt Hinkley Point C begraben,
zumal es saubere, sichere und kostengünstigere Alternativen gibt." In
der vergangenen Woche hatte Greenpeace Energy in einer
wissenschaftlichen Studie gezeigt, dass sich Hinkley Point C deutlich
günstiger durch Windstrom und die Speichertechnik Windgas ersetzen
lässt: Ein solches Versorgungssystem würde den Steuerzahler in
Großbritannien rund sieben Milliarden Euro weniger kosten als die
gesamten Subventionen für Hinkley Point C.

Hintergrund: Hinkley Point C soll 2025 ans Netz gehen. Die
britische Regierung will mit dem geplanten Atomkraftwerk die
Versorgungssicherheit des Landes sicherstellen und hat den
AKW-Investoren für die Laufzeit von 35 Jahren eine garantierte
Einspeisevergütung von umgerechnet 120,51 Euro für jede in Hinkley
Point C produzierte Megawattstunde versprochen. Das sind rund 40
Prozent mehr, als z.B. ein neuer Windpark in Deutschland an Vergütung
erhält. Laut Berechnungen des Berliner Analyseinstituts Energy
Brainpool summiert sich die Garantie-Vergütung für Hinkley Point C
über die Förderlaufzeit von 35 Jahren unter Berücksichtigung der
Inflation auf rund 108 Milliarden Euro.

Redaktioneller Hinweis: Das Dossier zum EDF-Konzern finden Sie zum
Download unter www.greenpeace-energy.de/presse.html.



Pressekontakt:
Christoph Rasch
Politik und Kommunikation
Greenpeace Energy eG
Telefon 040 / 808 110 - 658
christoph.rasch(at)greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de


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