IndustrieTreff - Energietechnik – Schlüsseltechnologie aus Europa

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Energietechnik – Schlüsseltechnologie aus Europa

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Die Europäische Union strebt für das Jahr 2020 an, rund 35 Prozent des Verbrauchs an elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen zu decken. Der Schlüssel zum Erreichen dieses ambitionierten Ziels wird die elektrische Energietechnik sein. Die damit verbundenen Herausforderungen standen im Fokus einer internationalen Expertentagung, zu der die Energietechnische Gesellschaft im VDE (ETG) nach Düsseldorf eingeladen hatte.

(industrietreff) - „Die elektrische Energieversorgung befindet sich in dem wohl tiefgreifendsten Veränderungsprozess seit ihrem Aufbau“, verdeutlichte Kongressleiter Dr.-Ing. Jochen Kreusel, ETG-Vorstandsvorsitzender und Prokurist bei der ABB AG zu Beginn der Tagung. Die Innovationskraft in der elektrischen Energietechnik sei gefordert wie schon lange nicht mehr. Allerdings, so Kreusel weiter, sei die europäische Industrie in der elektrischen Energietechnik weltweit führend. Dies biete die Chance, durch frühzeitige Demonstration der Energietechnik diese Position nicht nur zu behaupten sondern auszubauen.

„Eine Vision aber auch Herausforderung für die Zukunft der dezentralen Stromerzeugung besteht darin, einen gleichberechtigten Platz im Ensemble der Akteure an den Strommärkten einzunehmen und dabei technologische Stärken auszuspielen“, unterstrich Thomas Erge vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Eine der markantesten Stärken – die räumliche Nähe zu den Stromverbrauchern – werde derzeit allerdings nur begrenzt honoriert, da über das System der Bilanzkreisabwicklung des Stromhandels räumliche Distanzen und die Inanspruchnahme von Netz-Übertragungskapazitäten im Prinzip keine Rolle spiele.

Verbrauchsnahe Stromeinspeisung sollte honoriert werden

„Hier dürfte bei zunehmender Durchdringung der Netze mit teilweise durchaus leistungsstarken Erzeugern ein Prozess des Umdenkens notwendig werden“, zeigte sich Erge überzeugt. Es sei vorstellbar, dass im Zuge dieses Umdenkens auch die verbrauchsorientierte und verbrauchsnahe Einspeisung von Strom künftig honoriert werde. Seinen Ausführungen zufolge lassen sich für die dezentrale Stromversorgung eine Reihe von Konzepten und technologischen Lösungen darstellen, wie Strom aus Photovoltaik, BHKW und anderen Technologien vermarktet werden kann und welche Dienstleistungen zusätzlich zur reinen Energielieferung angeboten werden können.

Über die Möglichkeiten einer verbesserten Spannungsqualität bei dezentraler Stromeinspeisung referierte Prof. Dr. Rolf Witzmann von der Technischen Universität München. Ein vom ihm in Zusammenarbeit mit der Siemens AG in Fürth, der iAd GmbH in Grosshabersdorf und dem Nürnberger Institut für Leistungselektronik an der Ohm-Hochschule entwickeltes Konzept nutzt erstmals die Möglichkeit der verteilten Wechselrichter von Erzeugungsanlagen zur Blindleistungsbereitstellung, um die Netzqualität nachhaltig zu verbessern.





„Durch Blindleistungsbezug bei gleichzeitiger Wirkleistungseinspeisung kann die Netzspannung auf zulässige Werte begrenzt werden“, unterstrich Witzmann. Der Netzausbau lasse sich auf diese Weise in vielen Fällen vermeiden, in jedem Fall aber verzögern.

Beim Übergang von den heutigen Verteilungsnetzen zu den intelligenten Netzen der Zukunft ist die Automatisierung via Mobilfunk einer von vielen Bausteinen. Zu diesem Resümee gelangte Dipl.-Ing. Burkhard Frische von der RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH. „Bedingt durch eine Vielzahl von dezentralen Einspeisern kommt es vermehrt zu unselektiven Auslösungen bzw. Fehlanzeigen von Kurzschlussanzeigern, da es beispielsweise durch den Anschluss von Windkraftanlagen zu zweiseitig gespeisten Leitungen kommt“, verdeutlichte der Experte. Dieser Entwicklung könne nur durch Automatisierung Rechnung getragen werden, wobei künftig die Kenntnis über die Energierichtung besonders wichtig sei.
Rolf Froböse




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Datum: 29.10.2009 - 14:17 Uhr
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