Klimaschutz in Russland - nur mit erneuerbaren Energien
Russland wird zu den ersten großen Opfern gehören, wenn die Erderwärmung kommt. Der Norden wird im Schlamm versinken, im Süden drohen gigantische Ernteverluste. Deshalb muss Russland die Chance der erneuerbaren Energien nutzen.

(industrietreff) - Wegen der wachsenden Wirtschaft und steigender Exporte von Öl und Gas steigen in Russland die Emissionen zurzeit wieder an. Zum anderen muss Russland im Rahmen der Kyoto-Nachfolgeverhandlungen, die in Kopenhagen mit einem neuen weltweiten Klimaschutzabkommen Ende 2009 ihren Abschluss finden sollen, einen höheren Beitrag leisten.
Russlands Elite hofft auf wärmeres Wetter
Grundvoraussetzung für ein konsequenteres klimapolitisches Handeln ist, dass die russische Führung die Bedrohung des Klimawandels endlich anerkennt. Immer noch glauben vereinzelte russische Wissenschaftler und auch Teile der politischen Führung, dass der Klimawandel Russland wirtschaftliche Vorteile bringen wird. Dies ist ein gigantischer Trugschluss. Russland wird eines der ersten und größten Opfer des Klimawandels sein. Bei steigenden Temperaturen wird im russischen Norden die gesamte auf Permafrost errichtete Infrastruktur (unter anderem zu Energiegewinnung und -transport) im Schlamm versinken. Wegen veränderter Niederschlagsverhältnisse drohen der Landwirtschaft in Russlands Süden gigantische Ernteverluste. Die Wasserwege in Russlands Arktis werden auch bei höheren Temperaturen nur wenige Wochen eisfrei sein. Ein kontinuierlicher Schiffsverkehr wird nicht möglich sein, weil dieser durch losbrechende Eisberge bedroht sein wird.
Was Russland dringend braucht, ist eine Studie über die ökonomischen Kosten des Klimawandels - ähnlich dem Bericht des Weltbankökonomen Nicholas Stern für die G8 Staaten. Dieser wies nach, dass die Kosten des Nichthandelns um ein Vielfaches über den Kosten einer konsequenten Klimapolitik liegen. Ein Klimafolgenszenario für Russlands Ökonomie könnten Europäer und Russen gemeinsam auf den Weg bringen und auch gemeinsam finanzieren.
Russland schöpft sein Potential noch nicht ansatzweise aus
Ist die Einsicht einmal gewonnen, dass eine Erderwärmung eine Katastrophe hervorruft so wäre der nächste Schritt - die Aufgabenverteilung zwischen Europa und Russland auch auf die Felder der Energieeffizienz und des Ausbaus von erneuerbaren Energien zu übertragen. Wie beim Öl und Gas kann Europa sowohl mit Technologien als auch mit gut ausgebildeten Fachkräften und einer Vielzahl international erfahrener und flexibler mittelständischer Unternehmen hierbei helfen.
Russland schöpft seine Möglichkeiten sowohl auf dem Gebiet der Energieeffizienz als auch bei den erneuerbaren Energien noch nicht ansatzweise aus. Es hätte aber die Möglichkeit seinen Status als Energiegroßmacht auf diese Weise auch noch weiter zu festigen.
Russlands ungenutzte Energieeffizienzpotenziale betreffen Energieförderung und -transport, Industrie und private Haushalte gleichermaßen. Ein wichtiger Grund dieses Zustands sind die subventionierten Energiepreise auf dem Inlandsmarkt. Russlands Energiewirtschaft verdient ihr Geld bisher nur im Export. Der einheimische Markt ist bestenfalls aufkommensneutral. Weil diese Einnahmen fehlen, können wichtige Investitionen in die einheimische Infrastruktur nicht getätigt werden. Bessere Energieeffizienz könnte aber gerade dazu führen, dass mehr Öl und Gas exportiert werden kann.
Eine Großmacht der erneuerbaren Energien
Langfristig hat Russland die Chance zu einer Großmacht der erneuerbaren Energien zu werden. Die Wasserkraft der großen Ströme im Norden und Osten des Lands ist noch weitgehend ungenutzt. Eine effizientere Nutzung landwirtschaftlicher Flächen im Westen und Süden könnte Russland zum Exporteur von Bioenergie machen. Brachliegende Potenziale für die Nutzung von Windenergie finden sich an der Ost- und Schwarzmeerküste. In Kamtschatka existiert eines der weltweit größten Potenziale für Geothermie (Erdwärme). Der Süden des Landes bietet sich für verschiedene Techniken zur Nutzung von Sonnenenergie an.
Neben Öl und Gas könnte Russland zukünftig Strom aus erneuerbaren Energien und Biotreibstoffe exportieren. Funktionieren wird das aber nur, wenn auch die transeuropäischen Energienetze über die Grenzen der Union hinaus nach Osten erweitert werden können.
Gleißner / Russland-Kurier
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Datum: 01.11.2009 - 17:27 Uhr
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