EU-Industrie protestiert in Brüssel
(ots) -
5.000 demonstrieren gegen chinesisches Dumping und
Marktwirtschaftsstatus
Aus 17 europäischen Ländern sind heute über 5.000 Arbeiter und
Unternehmensvertreter nach Brüssel gereist, um gegen chinesisches
Dumping zu demonstrieren. Der Protest richtet sich vor allem gegen
das Vorhaben der Europäischen Kommission, China den sogenannten
Marktwirtschaftsstatus zu gewähren ("MES - Market Economy Status")
und damit wirksame Antidumpingmaßnahmen zukünftig unmöglich zu
machen. Das Industriebündnis AEGIS Europe, das 30 europäische
Industrieverbände vertritt, hatte zur Demonstration aufgerufen.
Milan Nitzschke, Sprecher von AEGIS Europe: "Wir wollen Jobs,
Wertschöpfung und Innovation in Europa. Deswegen sagen wir Nein zu
Dumping und Nein zum Marktwirtschaftsstatus für China. Denn Dumping
zerstört Jobs. Und mit dem Marktwirtschaftsstatus erhielte China ganz
offiziell die Lizenz zum Dumping."
Die Demonstration beginnt heute um 11.30 h vor dem Hauptgebäude
der Europäischen Kommission. Im Anschluss übergeben
Unternehmensvertreter ein "Europäisches Industriemanifest für freien
und fairen Handel" an Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
"Chinas Regierung finanziert Dumpingexporte nach Europa mit
Milliardenbeträgen. Die Waren werden unter Herstellkosten verkauft,
um Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. In der EU hat das bereits
hunderttausende Arbeitsplätze gekostet. Aktuell stehen zigtausende
Stahlarbeitsplätze auf dem Spiel. Nach Stahl, Aluminium, und Solar
kommen dann bald Chemie, Keramik, Maschinenbau und die
Automobilindustrie, wenn Chinas Dumping kein Einhalt geboten wird",
so Nitzschke.
Rund drei Viertel aller Antidumpingmaßnahmen der EU richten sich
gegen gedumpte Importe aus China. Daher sei es absurd, dass die
EU-Kommission vorbereitet, in diesem Jahr China handelsrechtlich den
Marktwirtschaftsstatus zu gewähren. Über drei Millionen Arbeitsplätze
in der EU und Investitionen in Milliardenhöhe stünden auf dem Spiel.
AEGIS weist darauf hin, dass die EU-Kommission bei der Eröffnung
des Konsultationsprozesses zu MES jüngst selbst festgestellt hat,
dass China die Kriterien einer Marktwirtschaft nicht erfüllt.
Nitzschke: "Wie kann man der größten Planwirtschaft der Welt den
Marktwirtschaftsstatus verleihen und damit Millionen europäischer
Jobs riskieren?"
Die wichtigsten Zielsetzungen der EU würden durch MES
konterkariert. Nitzschke: "Die EU will den Anteil industrieller
Wertschöpfung europaweit steigern. Mit MES wird er weiter sinken. Die
EU will die Arbeitslosigkeit abbauen. MES würde sie dramatisch
erhöhen. Die EU will CO2-Emissionen senken. Mit MES würde Europa nur
noch mehr Produkte mit deutlich höherem CO2-Ausstoß aus China
importieren."
Mit der heutigen Demonstration werden Europäische Kommission,
Europäisches Parlament und die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten
aufgefordert, sich gegen MES auszusprechen und entschieden gegen
Dumping und unfairen Wettbewerb vorzugehen.
Die heute in Brüssel versammelten Demonstranten kommen aus
Deutschland, Belgien, Bulgarien, Finnland, Frankreich,
Großbritannien, Holland, Italien, Luxemburg, Österreich, Polen,
Rumänien, Schweden, Slovakien, Spanien, Tschechien und Ungarn. Einen
besonders großen Anteil machen Vertreter der aktuell massiv von
Dumping betroffenen Stahlbranche aus, zusammen mit Mitarbeitern der
Solarbranche, der Glasfaserindustrie und Beschäftigten der
Zweiradindustrie mit mehreren hundert Fahrrädern auf den Straßen des
Brüsseler Europaviertels. Vor dem Kommissionsgebäude legen die
Demonstranten über 1.000 Schutzhelme nieder, die die Millionen von
gefährdeten Jobs symbolisieren.
http://www.blastmedia.news/aegis/aegis-event
Pressekontakt:
Natalia Kurop
info(at)aegiseurope.eu
+32(0)488-945-579
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Datum: 15.02.2016 - 09:14 Uhr
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