BUND und EuroNatur fordern zum Weltwassertag regionale Moratorien für den Bau von Wasserkraftwerken
(ots) - Anlässlich des morgigen Weltwassertags haben der
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und EuroNatur
gefordert, wertvolle Auen und Naturrefugien an Flüssen nicht weiter
Staudämmen oder Wasserkraftwerksprojekten zu opfern. Allein auf dem
Balkan sei der Neubau von über 2000 Wasserkraftwerken zur
Stromerzeugung geplant. Die Bauwut bedrohe weltweit insbesondere
sogenannte "kiesgeprägte Ströme". Diese habe das Umweltbundesamt erst
vor kurzem zum `Gewässertyp des Jahres 2016` ernannt. BUND und
EuroNatur fordern Moratorien für den Neubau von Wasserkraftwerken in
Regionen, die besonders stark vom Ausbau der Flüsse bedroht sind.
"Wasserkraft gilt meist als saubere und umweltfreundliche
Energiequelle. Dem ist aber nicht so, vielerorts geht ihre Nutzung
mit Naturzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen einher. Deshalb
muss weltweit die Förderung solcher Staudammprojekte eingestellt und
der Schutz der Flüsse und Auen deutlich verbessert werden", sagte der
BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Geschützt werden müssten auch die
Rechte der lokalen Bevölkerung. Dies gelte aktuell vor allem für den
Agua-Zarca-Staudamm am Fluss Gualcarque in Honduras, wo widerständige
Naturschützer erst vor wenigen Tagen ermordet worden seien.
Investoren wie Siemens müssten ihre Beteiligung an diesem für
Menschen und Natur verheerenden Projekt sofort zurückziehen, forderte
Weiger.
An naturzerstörenden Staudammprojekten auf dem Balkan wiederum
seien die zur Weltbank gehörende International Finance Corporation
und die Österreichische Entwicklungsbank beteiligt. Diese
finanzierten beispielsweise die Zerstörung eines Nebenflusses der
Vjosa in Albanien, die eine der letzten Wildflüsse in Europa sei.
"Es ist völlig inakzeptabel, dass Wasserkraftwerke oft ohne
Rücksicht auf Natur und Menschen geplant werden. Die sich
abzeichnende Zerstörung der letzten freifließenden Flüsse auf dem
Balkan muss dringend verhindert werden", sagte Gabriel Schwaderer,
Geschäftsführer von EuroNatur.
Ein Hintergrundpapier zu den genannten Wasserkraft-Projekten
finden Sie im Internet unter: www.bund.net/pdf/wasserkraftprojekte
Pressekontakt:
Magnus Wessel, BUND-Gewässerschutzexperte:
Tel. 030-27586-543
Mobil: 0160-93721830
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Datum: 21.03.2016 - 10:10 Uhr
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