IndustrieTreff - Wegbereiter der Physik des 20. Jahrhunderts: Gedenken an den Physiker Pierre Curie

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Wegbereiter der Physik des 20. Jahrhunderts: Gedenken an den Physiker Pierre Curie

ID: 1345966

(ots) - Am 19. April 1906 verstarb Pierre Curie in Paris an
den Folgen eines Verkehrsunfalls. Das DAtF gedenkt aus diesem Anlass
eines Forschers, der neben seinen Arbeiten zur Radioaktivität für die
er 1903 den Nobelpreis erhielt, auf vielen anderen Gebieten der
Physik Bedeutendes geleistet hat. Curie wurde so zu einem Wegbereiter
der modernen Physik und hat wesentlich zu einem vertieften
Verständnis der Materie beigetragen.

Pierre Curie, der keine Schule besucht hat, sondern in der Familie
und von einem Privatlehrer ausgebildet wurde, erlangt 1875 mit 16
Jahren ein wissenschaftliches Abitur und 1877 einen
Hochschulabschluss in Physik. Am Beginn seiner Forscherlaufbahn steht
eine der ersten Studien zur Schwarzkörperstrahlung, die den Arbeiten
von Friedrich Paschen und des späteren Nobelpreisträgers Wilhelm Wien
wichtige Impulse gibt.

Ein erster bedeutender Durchbruch gelingt ihm 1880 als er
gemeinsam mit seinem älteren Bruder Jacques den piezoelektrischen
Effekt entdeckt und in der folgenden Zeit theoretisch erforscht sowie
praktische Anwendungen in der Messung kleiner Massen und von
statischer Elektrizität entwickelt. Die Bedeutung von
Symmetriebedingungen in Kristallstrukturen für die Entstehung des
piezoelektrischen Effektes führt Curie zu theoretischen Studien zur
Symmetrie in der Festkörperphysik, zu der er wichtige Beiträge
leistete. Auf diese Arbeiten geht das Curie-Prinzip als ein
Symmetrieprinzip der Festkörperphysik zurück. Bei seinen Forschungen
zum Magnetismus entdeckt er die Curie-Temperatur, jenseits derer
ferromagnetische Eigenschaften von Materialien aufgehoben werden und
das Curie-Gesetz zur Magnetisierbarkeit von Materialien in einem
externen Magnetfeld, das später von seinem Schüler Paul Langevin
theoretisch erklärt wird.

Allgemein am bekanntesten ist der Beitrag von Pierre Curie zur




Erforschung der Radioaktivität, die 1896 von Henri Becquerel entdeckt
wurde und die Curie gemeinsam mit und in Unterstützung seiner Frau,
der Physikerin Marie Curie erforscht hat. 1903 erhielten die drei
gemeinsam den Nobelpreis für die Entdeckung und Erforschung der
Radioaktivität. Die Forschungen von Pierre und Marie Curie fanden
unter sehr schwierigen praktischen und finanziellen Bedingungen statt
und führten gleichwohl zur Entdeckung der Elemente Radium und
Polonium sowie der Aktivierung durch ionisierende Strahlung.

Die Forschung zur Radioaktivität gab wesentliche Impulse für die
Grundlagenforschung und führte zur Entwicklung des Forschungsgebiets
der Kernphysik, mit dem der Aufbau des Atoms und die Eigenschaften
des Atomkerns entschlüsselt werden konnten. Die Kernphysik führte zu
zahlreichen Anwendungen wie der Energiegewinnung aus Kernreaktionen
in Kernreaktoren, medizinische Diagnose- und Therapieverfahren wie
Szintigraphie, Brachytherapie, chemische Anwendungen in der
Radiochemie, Verfahren zur vorbeugenden Schadenserkennung mittels
Gammastrahlung, Herstellung von Materialoberflächen mit besonderen
Eigenschaften mittels Ionenimplantation (Dotation), Hilfsmethoden für
andere Forschungsgebiete wie etwa die Radiokohlenstoffdatierung in
der Archäologie oder die Kosmochemie.



Pressekontakt:
Nicolas Wendler
Tel.: +49 30 498555-20
E-Mail: presse(at)kernenergie.de


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Datum: 18.04.2016 - 11:49 Uhr
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