IndustrieTreff - Heizen mit Strom: In jeder Hinsicht teuer

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Heizen mit Strom: In jeder Hinsicht teuer

ID: 135136

Die Energie für eine warme Wohnung sollte nicht aus dem Stromnetz stammen. Denn das ist
in jeder Hinsicht teuer. Hohe Stromrechnungen machen Elektroheizungen auf Dauer
kostspielig. Und auch die Aussage, Elektrodirektheizungen arbeiteten verlust- und
schadstofffrei, ist falsch. Der Abgasausstoß ist dabei lediglich vom Haus ins Kraftwerk
verlagert.


(industrietreff) - „Selbst in Zeiten von Heizöl-Spitzenpreisen – wie im Jahr 2008 – war das Heizen mit Strom
für den Endkunden eindeutig die teuerste Art, zu behaglicher Wärme zu gelangen. Auch
die besonderen Konditionen für vermeintlich günstigen Nachtstrom ändern daran nichts.
Heizen mit Strom ist in der Regel weder wirtschaftlich noch umweltfreundlich“, erklärt Hans
Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. Deshalb hält die
Verbraucherzentrale auch Werbe-Aussagen, die Stromheizungen als preisgünstig oder
besonders effizient und umweltfreundlich darstellen, für irreführend. In Zahlen
ausgedrückt: Bei der Herstellung von Strom gehen zwei Drittel der eingesetzten Energie in
den Kraftwerken ungenutzt verloren. Und im Vergleich zu modernen Gas- oder
Ölheizungen ist auch der Ausstoß von CO2 und Schadstoffen wie Schwefeldioxid,
Stickoxiden und Staub bei einer Elektroheizung um das Zwei- bis Dreifache höher. „Aus
diesem Grund begrüßt auch die Verbraucherzentrale das mit langen Übergangsfristen
verbundene Verbot von Nachtspeicherheizungen für Wohngebäude mit mehr als 5
Wohneinheiten, das in diesem Herbst in Kraft tritt“, berichtet Weinreuter und fügt hinzu:
„Doch kann das nur ein Anfang sein. Denn Heizen mit Strom ist generell nicht sinnvoll.
Wenn bestimmte Anbieter jetzt mit Slogans werben wie „Alte Nachtspeicherheizung raus,
neue Elektroheizung rein‘, dann geht das Verbot am Ziel vorbei.“ „So preist beispielsweise
die Firma weno ihre Heizungen als kluge Alternative zu Gas und Öl an und wirbt mit 20
Prozent weniger Energiekosten gegenüber alten Nachtspeicheröfen.“ Die Firma Süka
meint auf ihren Websites: „Heizen mit Strom spart bares Geld“ und begründet dies „mit dem
höheren Wirkungsgrad vor Ort“. Die Thermotec GmbH wirbt: „Die Investitionskosten sind
sehr gering.“ Nur einige Beispiele von vielen, in denen die realen Kosten verschleiert




werden.

Warnung vor falschen Versprechungen
Tatsächlich erhielt die Energieberatung zuletzt Anfragen von Verbrauchern, ob sie ihre
Nachtspeicheröfen nun durch Elektrodirektheizungen ersetzen sollen. „Davon raten wir
eindeutig ab. Eventuelle Einsparungen durch die geringeren Investitionskosten im
Vergleich zu konventionellen Zentralheizungen schwinden schnell durch deutlich höhere
Heizkosten dahin. Langfristig ist es daher empfehlenswert, auf andere Energieträger
umzustellen“, kommentiert Hans Weinreuter. In jedem Fall sind Herstellerangaben, dass
Elektroheizungen bis zu 98 Prozent des Stroms in Wärme umwandeln, zu hinterfragen.
Denn dabei bleibt unberücksichtigt, dass der Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung im
Kraftwerk selbst – bundesweit liegt er im Mittel nur bei unter 40 Prozent – gering ist.
Welche Energieträger – ob Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Holzpellets oder Fernwärme – für
ein Haus am geeignetsten sind, kann nur im Einzelfall entschieden werden. Hierfür
empfiehlt sich, eine individuelle Energieberatung. Denn beim Vergleich der verschiedenen
Heizsysteme ist der Jahresheizwärmebedarf des Hauses die entscheidende Größe. Dieser
Wert gibt an, wie viel Wärme in den beheizten Räumen während der Heizperiode durch die
Heizkörper abgegeben werden muss, um eine mittlere Raumtemperatur von 20 Grad zu
gewährleisten.

Elektrodirektheizung doppelt teuer
Wie groß dieser Bedarf ist, hängt wesentlich vom Dämmzustand des Gebäudes und dem
Nutzerverhalten der Bewohner ab. Liegt der Heizwärmebedarf zum Beispiel bei 20.000
Kilowattstunden, so verursacht dies Kosten von rund 4.000 Euro, wenn man diesen
Bedarf durch elektrische Direktheizungen deckt. Wird der gleiche Bedarf durch eine Öl-
oder Gasheizung gedeckt, liegen diese Kosten nur bei etwa 2.000 Euro, eingerechnet der
Zusatzkosten für Wartung, Schornsteinfeger und Pumpenstrom. Denn die Kosten für eine
Kilowattstunde Strom liegen im Moment bei rund. 20 Cent, die für eine Kilowattstunde
Heizöl oder Gas hingegen bei sechs bis sieben Cent. Auf der Internetseite der
Energieberatung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz www.energieberatung-rlp.de
findet man eine ausführlichere Erläuterung wie ein Vergleich der Betriebskosten zwischen
elektrischen Direktheizungen und konventionellen Gas- oder Ölzentralheizungen ausfällt.

Das Aus für elektrische Speicheröfen
Am 01. Oktober tritt die Energieeinsparverordnung 2009, kurz EnEV, in Kraft. Sie regelt
erstmalig das schrittweise „außer Betrieb nehmen von elektrischen Speicheröfen“. Danach
müssen Elektrospeicherheizungen in Gebäuden mit mehr als fünf Wohneinheiten bis zum
Jahr 2020, spätestens aber 30 Jahre nach ihrem Einbau ersetzt werden. „Gut beraten ist,
wer zum Beispiel ohnehin anstehende Sanierungen für den Ausstieg nutzt. Was als
Alternative in Frage kommt, hängt vom jeweiligen Objekt ab. Effiziente und
umweltfreundliche Heiztechniken senken die Heizkosten dauerhaft. So ist bei Gas- und
Ölheizungen Brennwerttechnik zu empfehlen“, erläutert Weinreuter: Generell ist der
Austausch eines gesamten Heizungssystems nicht billig. Allerdings können
Hauseigentümer eine Reihe von günstigen Darlehen und Zuschüssen in Anspruch
nehmen. So bieten die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA), aber auch einzelne Bundesländer und
verschiedene Energieversorger Förderprogramme an.

Weitere Informationen: www.verbraucherzentrale-rlp.de


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Kostenlose Energieberatung gibt wertvolle Tipps
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. (www.verbraucherzentrale-rlp.de) bietet in mehr
als 50 Orten in Rheinland-Pfalz eine kostenlose und anbieterunabhängige Energieberatung
an, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit gefördert wird. Unter der Rufnummer
01805 / 60 75 60 20 (14 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz) erfährt man den
nächstgelegenen Beratungsort.

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. – Projekt „Energieberatung“
Ludwigsstraße 6 – 55116 Mainz, Telefon 0 61 31 / 28 48 – 42 / Telefax 0 61 31 / 28 48 - 66



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Datum: 11.11.2009 - 10:50 Uhr
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