IndustrieTreff - Mythos- Memory Effekt

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Mythos- Memory Effekt

ID: 1369102

Mythos: Bei allen Batterien / Akkus gibt es einen „Memory-Effekt“.

(industrietreff) - Der sogenannte „Memory-Effekt“ ist eigentlich nur eine populäre Umschreibung für einen chemischen Effekt in der Zellenchemie, der die vollständige Nutzbarkeit einer theoretischen Kapazität verhindert. Bekannt wurde der Memory-Effekt vor allem durch sein Auftreten bei den älteren Nickel-Cadmium Akkus (NiCd), die über einen sehr langen Zeitraum die Standard-Energiequelle in tragbaren Geräten waren. Durch zu viele Teilladungen verändert sich die Struktur einer NiCd-Zelle, wodurch sich die zur Verfügung stehende Speicherkapazität verringert. Bei einer nicht zu stark fortgeschrittenen Veränderung der Zelle ist dieser Effekt durch mehrere Vollzyklen von Laden und Entladen reversibel (vorteilhaft: Entladungen mit etwas größerem Strom). Man kann die Zellen auf diesem Wege in einigen Fällen also wieder „aktivieren“.

Bei den Nachfolgeakkus mit Nickel-Metall-Hydrid-Zellen (NiMH) wurde zwar auch noch von einem Memory-Effekt gesprochen, eigentlich gibt es hier aber eine ganz andere Ursache und Wirkung. Vielmehr muss das hier auftretende Phänomen als „Lazy-Effekt“ oder auch „Batterieträgheits-Effekt“ betitelt werden. Der Lazy-Effekt beschreibt den erhöhten Innenwiderstand der NiMH-Akkus nach längerer Lagerung oder Nichtnutzung, also beispielsweise auch unmittelbar nach dem Kauf. Die Zellen können anfangs nur einen kleinen Teil ihrer Kapazität nutzen und steigern die genutzte Kapazität mit jedem weiteren Zyklus. Wer also seine Akkus nur im Urlaub nutzt, sollte vorher 5-10 volle Ladezyklen durchführen, um auch möglichst die gesamte Kapazität zur Verfügung zu haben. Der Lazy-Effekt stellt sich leider immer wieder ein, ist aber zunächst einmal reversibel und es dauert einige Wochen bis er wirksam wird.

Bei den heute üblichen modernen Lithium-Akkus ist ein Memory-Effekt kein nennenswertes Thema mehr. Bei dieser Zellchemie machen vorsätzliche Vollzyklen keinen Sinn, sie schaden sogar eher als dass sie nutzen: Jede Vollentladung verringert die Lebenserwartung der Zellen stärker als mehrere Teilzyklen. Daher sollten Lithium-Akkus im Gegensatz zu den älteren Batterien auch möglichst im Teilzyklus-Betrieb gefahren werden – Also lieber öfter mal nachladen!





Lediglich bei den speziellen Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LiFePo4) haben Forscher des Schweizer Paul Scherrer Instituts (PSI) und des Toyota-Forschungslabors einen für Elektrofahrzeuge relevanten Effekt entdeckt, der jedoch mittels moderner Ladetechnik relativ leicht zu beherrschen ist.

Fazit: Moderne Akkus haben keinen relevanten Memory-Effekt mehr, sind jedoch mit eigenen spezifischen Vor- und Nachteilen behaftet. Die Auswahl einer bestimmten Akkutype sollte immer in Abhängigkeit von der gewünschten Anwendung geschehen, damit die Akkus möglichst optimal betrieben werden und lange und stabil funktionieren. Hier sollte sich der Nutzer im Zweifel eine Beratung einholen, da ein modernes Akkupaket nicht unerhebliche Kosten verursachen kann.


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Datum: 15.06.2016 - 13:22 Uhr
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