IndustrieTreff - Deutsche Umwelthilfe fordert für Ballungsräume mit hoher Luftbelastung Nutzungsstopp von Kaminöfe

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Deutsche Umwelthilfe fordert für Ballungsräume mit hoher Luftbelastung Nutzungsstopp von Kaminöfen

ID: 1416975

(ots) - Nachdem die meisten Dieselmotoren einen
Partikelfilter haben, sind nun Kaminöfen und Co. Hauptquelle von
Feinstaub und Ruß - Temporäre Verbote wie derzeit in der deutschen
Feinstaubhauptstadt Stuttgart geplant, sind ungeeignet und kaum zu
kontrollieren - DUH fordert wirkungsvollen Vollzug durch Behörden und
stellt auf ihrer Kampagnenwebsite "Clean Heat" Informationen zum
richtigen Heizen mit Holz bereit

Kaminöfen und andere so genannte Kleinfeuerungsanlagen gehören in
vielen Ballungsräumen in Deutschland und Europa zu den Hauptquellen
von Feinstaub- und Rußpartikeln. Besonders in der Heizsaison belasten
die Feuerungsanlagen nicht nur die Luft außerhalb des Hauses, sondern
auch im Wohnraum und gefährden dadurch die Gesundheit der
Stadtbewohner. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Besitzer
solcher Kaminöfen zur richtigen Bedienung der Anlagen auf. Zudem
sollte vor allem in Gebieten mit hoher Luftbelastung komplett auf den
Betrieb der ''Komfortfeuerstätten'' verzichtet werden.

In Deutschland gibt es etwa elf Millionen Öfen und Heizkessel, die
nahezu ausschließlich mit Holz befeuert werden. Kleinfeuerungsanlagen
stoßen mittlerweile mehr feine Partikel aus als der Straßenverkehr,
denn die meisten Dieselmotoren sind mittlerweile mit einem
Partikelfilter ausgestattet. Für die meisten Emissionen sind mit
Scheitholz betriebene Kaminöfen verantwortlich.

Im europäischen Vergleich sind die gesetzlichen Vorgaben für neue
Öfen und Heizkessel in Deutschland zwar relativ streng. Allerdings
werden diese durch eine lasche Typprüfung, beziehungsweise im Falle
von Kesselanlagen durch hohe Messtoleranzwerte, entkräftet. Dies
führt dazu, dass auch neue Öfen kein Garant für saubere Wärme sind.
Noch problematischer ist die Situation im Hinblick auf die vielen
Millionen Altanlagen. Deren Betrieb wird wegen zu hoher




Schadstoffemissionen schrittweise verboten. Jedoch ist der
Gesetzesvollzug mangelhaft, da die Stilllegung der Anlagen zu langsam
umgesetzt wird.

Dazu Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung bei der
DUH: "Der aktuell geltende Zulassungstest für Kaminöfen gaukelt eine
in Wirklichkeit nicht existierende Idealsituation vor. In der
Realität sind die Anlagen erheblich schmutziger als angegeben. Auch
weil beispielsweise die Anheizphase nicht berücksichtigt wird, bei
der besonders viele Schadstoffe entstehen." Saar weiter: "Verbraucher
sollten daher zweimal überlegen, ob ein Kaminofen wirklich notwendig
ist - vor allem wenn dieser lediglich als Zusatzheizung oder der
Behaglichkeit dienen soll. In Ballungsräumen mit hoher Luftbelastung
müssen solche Öfen komplett verboten werden ¬ und zwar nicht nur
temporär, wie es in der deutschen Feinstaubhauptstadt Stuttgart
derzeit nur halbherzig geplant ist." Ausnahmen dürfe es lediglich für
Öfen geben, die nachweislich sauber und mit entsprechender
Abgasreinigungstechnik, zum Beispiel Partikelfilter, ausgestattet
sind. Zumal die Partikel aus der Holzverbrennung nicht nur aus
gesundheitlicher Sicht problematisch sind: "Holzofennutzer glauben,
etwas Gutes für das Klima zu tun, aber die Rußemissionen tragen stark
zur Erderwärmung bei", betont Axel Friedrich, internationaler Experte
für Luftreinhaltung.

In den kalten Monaten trägt das Heizen mit Holz in zahlreichen
Regionen und Städten wie etwa Stuttgart dazu bei, dass die
Luftbelastung deutlich über den Empfehlungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt. Das Problem verschärft sich,
wenn der Ofen falsch betrieben wird. Hierdurch können Staubmengen
entstehen, die den aktuellen Grenzwert um das Hundertfache
übertreffen, wie Untersuchungen aus der Schweiz zeigen. Der durch
Fehlbedienung verursachte Rauch und Gestank führt überdies häufig zu
Nachbarschaftskonflikten.

"Ein typischer Kaminofen fordert seine Besitzer: Das Scheitholz
sollte trocken und sauber gelagert werden. Die optimale Menge Holz
muss regelmäßig nachgelegt und die Luftzufuhr richtig eingestellt
werden. Technische Lösungen wie eine Ofensteuerung oder ein
Partikelabscheider unterstützen eine emissionsarme Verbrennung.
Solange diese aber nicht zum Standard gehören, hat es alleinig der
Betreiber in der Hand, den Ofen so zu nutzen, dass möglichst wenige
Emissionen entstehen", erklärt Patrick Huth, Projektmanager Clean
Heat. "Vielen Ofenbesitzern ist zudem nicht bewusst, dass das Heizen
mit Holz auch in den eigenen vier Wänden die Luft belasten kann,
beispielsweise beim Öffnen der Tür zum Nachlegen der Holzscheite oder
durch undichte Anlagen aus qualitativ minderwertigem Material."

Die DUH stellt auf der Webseite www.clean-heat.eu die wichtigsten
Tipps zum Umgang mit dem eigenen Kaminofen zur Verfügung. Dort finden
Verbraucher außerdem weitere Hintergrundinformationen und einen
Überblick über aktuelle Aktivitäten der EU-geförderten Kampagne
"Clean Heat" der DUH. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine
mobile Ausstellung auszuleihen und verschiedene Publikationen zu
beziehen.



Pressekontakt:
Dorothee Saar, Bereichsleiterin Verkehr & Luftreinhaltung
030 2400867-72, 0151 16225862, saar(at)duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater
0152 29483857, axel.friedrich.berlin(at)gmail.com

Patrick Huth, Projektmanager Clean Heat
030 2400867-77, huth(at)duh.de

DUH-Pressestelle:
Daniel Hufeisen, Ann-Kathrin Marggraf, Laura Holzäpfel
030 2400867-20, presse(at)duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

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Datum: 26.10.2016 - 10:57 Uhr
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