Etikettenschwindel: VieleÖkogastarife bestehen zu 100 % aus fossilem Erdgas
(ots) - Tarife mit echtem Biogas aus umweltverträglicher
Herstellung erkennt man am Grünes Gas-Label, dem Biogaslabel der
Umweltverbände
Zu Beginn der kalten Jahreszeit fragen sich viele Verbraucherinnen
und Verbraucher, wie sie nachhaltig Kochen und Heizen können. Die
Antwort scheint einfach zu sein: Ökogas verwenden. Was viele nicht
wissen: Hinter Ökogastarifen stecken oft reine
CO2-Kompensationsmodelle. Ihr Umweltnutzen ist äußerst fraglich.
Zertifizierte Tarife mit echtem Biogas aus naturverträglicher
Herstellung sind die bessere Wahl.
Bei sogenannten Ökogas- oder Klimagastarifen versprechen viele
Anbieter, die durch den Verbrauch von Erdgas entstehenden
CO2-Emissionen an anderer Stelle auszugleichen. Etablierte Standards
dafür gibt es jedoch nicht und es besteht die Gefahr des
Greenwashings. Die realen CO2-Emissionen hier vor Ort werden nicht
reduziert und an der eigentlichen Energieversorgung ändert sich
nichts - es wird weiterhin ausschließlich fossiles Erdgas verbrannt.
"Wer umweltfreundliches Biogas beziehen will muss aufpassen, keine
Mogelpackung zu kaufen. Aus Umweltsicht sind die meisten Tarife nicht
empfehlenswert, egal ob sie nun Klimagas, Ökogas oder Biogas heißen",
so Rosa Hemmers, Vorsitzende des Umweltvereins Grüner Strom Label
(GSL), der das Gütesiegel Grünes Gas vergibt. "Eine ökologische gute
Wahl trifft man nur dann, wenn Biogas enthalten ist, das unter
strengen Umweltauflagen produziert wurde. Darauf achten wir."
Bei Grünes Gas-zertifizierten Produkten wird dem Erdgas mindestens
zehn Prozent Biogas beigemischt. Das Label garantiert zudem eine
umweltverträgliche Herstellung. Der Einsatz von Gentechnik,
gefährliche Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat und Dünger aus
Massentierhaltung sind zum Beispiel ausgeschlossen. Die Verwendung
von biogenen Reststoffen, beispielsweise Küchenabfälle, bewertet das
Label dagegen positiv. Aus solchen Reststoffen stammen alle bisher
zertifizierten Biogasmengen.
"Für eine 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung brauchen wir
auch Biogas. Statt den schönfärbenden Weg der Kompensation zu gehen,
zeigen wir, wie Biogas naturverträglich erzeugt werden kann", so Dr.
Werner Neumann, GSL-Vorstandsmitglied und Sprecher Arbeitskreis
Energie beim Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND).
Zusammen mit anderen Umweltverbänden wie EUROSOLAR, NABU und dem
Deutschen Naturschutzring ist der BUND einer von sieben Trägern des
Labels. Das Grünes Gas-Label ist das einzige Biogaslabel in
Deutschland, das von Naturschutzverbänden getragen und empfohlen
wird.
Aktuell werden vier Gasprodukte von zwei bundesweiten
Energieanbietern zertifiziert. Eine Liste und die ausführlichen
Kriterien des Labels sind unter www.gruenesgas.info zu finden.
Über den Grüner Strom Label e.V.
Der Grüner Strom Label e.V. zertifiziert grüne Energieprodukte.
Der Verein vergibt zu diesem Zweck zwei Gütesiegel: Das Label Grüner
Strom für Ökostrom mit Mehrwert und das Label Grünes Gas für
umweltverträgliches Biogas. Hinter dem Verein stehen sieben
gemeinnützige Umwelt- und Verbraucherverbände sowie
Friedensorganisationen. Die Labels Grüner Strom und Grünes Gas sind
in Deutschland die einzigen Gütesiegel für Ökostrom und Biogas, die
von führenden Umweltverbänden getragen werden.
Pressekontakt:
Daniel Craffonara, 0228 9266713, d.craffonara(at)gruenerstromlabel.de
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Datum: 27.10.2016 - 11:30 Uhr
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