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Offshore-Windenergie am Wendepunkt: Kosten sinken, Energieerzeugung wird wettbewerbsfähig - Wachstum erwartet

ID: 1421112

(ots) -

- Roland Berger-Studie zum niederländischen
Offshore-Windparkprojekt "Borssele"
- Gesamtkosten von 87 Euro pro Megawattstunde Strom machen
Offshore-Windkraft zum ernstzunehmenden Wettbewerber
- Roland Berger-Experten erwarten jetzt starkes Wachstum und
internationalen Ausbau der Technologie
- Herausforderungen und Chancen für alle Akteure

Obwohl die Stromerzeugung aus Offshore-Windkraftanlagen großes
Potenzial hat, bleibt der Ausbau bisher hinter allen Prognosen
zurück. Hauptgrund dafür sind die hohen Kosten für Bau und Betrieb
von Windparks unter den speziellen Bedingungen auf See: Pro erzeugter
Megawattstunde liegen sie bisher zwei- bis dreimal so hoch wie bei
Anlagen an Land. Kritiker bezweifeln daher grundsätzlich, dass diese
Art der Stromerzeugung wettbewerbsfähig werden kann. Doch jetzt
dürfte ein Wendepunkt erreicht sein: Das Ergebnis der Ausschreibung
für den neuen Offshore-Windpark "Borssele" in den Niederlanden
beweist, dass die Kosten erheblich gesenkt werden können. Mit
Gesamtkosten von 87 Euro pro Megawattstunde (MWh) erzeugter
Strommenge hat Borssele den Abstand zu Onshore-Windparks halbiert und
liegt heute schon deutlich unter den 115 Euro pro MWh, die sich die
Branche erst für 2020 als Ziel gesetzt hat. Was hinter diesem
erstaunlichen Erfolg steckt und wie er die Zukunft der
Offshore-Windkraft beeinflussen wird, haben die Experten von Roland
Berger in ihrer neuen Studie "Offshore wind power - Takeaways from
the Borssele wind farm" untersucht.

"Die rekordverdächtig niedrigen Stromgestehungskosten beim
Borssele-Projekt zeigen das erhebliche Einsparpotenzial für die
Offshore-Windkraft", sagt Manfred Hader, Partner von Roland Berger.
Die Studie ergibt, dass der günstige Preis von Borssele vor allem auf
vier Faktoren zurückzuführen ist: optimierte betriebliche Prozesse,




technische Innovationen, größere und leistungsstärkere Turbinen sowie
mehr Wettbewerb unter den Zulieferern. "Diese strukturellen Faktoren
gelten grundsätzlich für die gesamte Branche", erklärt Hader.
"Dagegen spielen zyklische Effekte wie die niedrigen Zinsen sowie
Stahl- und Ölpreise eine geringere Rolle."

Offshore-Windkraft wird zum ernstzunehmenden Wettbewerber

Zum Vergleich: Bei fossilen Kraftwerken liegen die
durchschnittlichen Kosten pro Megawattstunde beim derzeit niedrigen
Preis für CO2-Emissionszertifikate zwischen 40 und 60 Euro, bei
Windkraft an Land zwischen 40 und 70 Euro und bei Strom aus
Photovoltaik zwischen 70 und 130 Euro. "Das Borssele-Projekt mit
seinen 87 Euro pro Megawattstunde zeigt deutlich, dass
Offshore-Windenergie schon bald zum ernstzunehmenden Wettbewerber für
alle anderen Stromerzeugungsmethoden wird", erläutert Hader. "Wir
sehen dieses Projekt daher als Wendepunkt hin zu einem starken
Wachstum und einer internationalen Verbreitung der
Offshore-Windenergie."

Das Borssele-Projekt beweist so, dass diese Technologie als
günstige erneuerbare Energiequelle dienen kann und auch in die
energiepolitischen Pläne der Regierungen einfließen sollte.
Hersteller und Betreiber von Windkraftanlagen werden vom starken und
stabilen Wachstum profitieren und sollten eine internationale
Expansion vorbereiten.

Handlungsempfehlungen für die Offshore-Branche

Windkraft-Experte Manfred Hader mahnt allerdings: "Die Branche
sollte sich genau ansehen, was Borssele für die zukünftige
Entwicklung bedeutet und wie sich die Spielregeln ändern." Deshalb
haben die Studienautoren aus den wichtigsten Erkenntnissen im Rahmen
dieses Projektes Handlungsempfehlungen für verschiedene Akteure im
Bereich Offshore-Windkraft entwickelt:

Regierungen: Die Regierungen sollten ihre Förderung an
wettbewerbsorientierte Systeme anpassen. Denn
Ausschreibungswettbewerbe erhöhen den Kostensenkungsdruck auf die
gesamte Wertschöpfungskette. Dabei ist zu beachten, dass der Druck
nicht zu hoch wird und Projekte nicht ausgebremst werden. Darüber
hinaus sollten Regierungen langfristige Sicherheiten in Bezug auf
Netzanbindung, Abnahmekapazitäten und Subventionen anbieten.

Anlagenhersteller: Mit zunehmendem Wettbewerb brauchen
Anlagenhersteller eine gewisse Größe, um Vorteile bei Finanzierung
und Beschaffung zu nutzen. Hinzu kommt: Da es sich oft um
Großprojekte handelt, sind größere Unternehmen im Vorteil, die
verschiedene Projekte gleichzeitig managen und so das Risiko
minimieren sowie Ressourcen optimal nutzen können. Deshalb erwarten
die Roland Berger-Experten eine Konsolidierung des Marktes. Der
verstärkte Wettbewerb bei Ausschreibungen verlangt zudem intelligente
Strategien mit einer engen Integration von Engineering, Planung, Bau
und Beschaffung, um Kostenvorteile zu realisieren.

Investoren: Finanziers von Windparks sollten sich intensiv mit den
potenziellen Risiken befassen. Denn mit wachsendem Wettbewerb
zwischen den Investoren wird es wichtiger, die optimale Balance
zwischen Risiko und Ertragschancen zu finden. Da Investitionen in
Windparks grundsätzlich stabile, aber eher niedrige Erträge bringen,
sind vor allem Infrastrukturfonds prädestiniert, diese zu
finanzieren.

Generalunternehmer (Engineering, Procurement, Construction and
Installation Contractors): Der Preisdruck zwingt Generalunternehmer
dazu, Windpark-Projekte immer effizienter zu managen. Die enge
Zusammenarbeit verschiedener Bereiche entlang der Wertschöpfungskette
sowie Skaleneffekte werden deshalb immer wichtiger. Dies wird zu
einer weiteren Marktkonsolidierung führen. Während sich heute meist
drei oder vier Generalunternehmer ein Offshore-Projekt aufteilen,
werden in Zukunft große Komplettanbieter bessere Chancen bei
Investoren und Betreibern haben.

Komponentenhersteller: Um die Kosten zu senken und langfristige
Rahmenverträge schließen zu können, sollten die Hersteller auf
Standardisierung setzen. Um hier Einfluss nehmen zu können, ist
erneut Größe wichtig. Der Trend zu Turbinen mit 10 MW und mehr
Leistung wird außerdem dazu führen, dass sämtliche anderen
Komponenten ebenfalls neu entwickelt werden müssen - eine Chance für
Innovationen sowie Neueinsteiger.

Transport- und Installationsunternehmen: Hier erwarten die Roland
Berger-Experten weitere Innovationen und Spezialisierungen. Denn die
bisher oft genutzte Ausrüstung aus der Öl- und Gasindustrie ist
weniger auf niedrige Kosten ausgelegt, als es für den Bau von
Windparks nötig ist. "Standardisierung und Geschwindigkeit werden zu
den entscheidenden Kriterien für die Wettbewerbsposition, dürfen aber
keinesfalls auf Kosten der Sicherheit gehen", warnt Roland
Berger-Partner Manfred Hader.

Die Studie können Sie herunterladen unter:
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Datum: 07.11.2016 - 09:18 Uhr
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