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Länder-Willkür beim Ausbau von Windenergie / Deutsche Wildtier Stiftung veröffentlicht wissenschaftliche Studie zur Windenergie im Lebensraum Wald

ID: 1421632

(ots) - Der Ausbau der Windenergie schreitet in
Deutschland ungebremst voran; Wildtiere und ihre Lebensräume bleiben
dabei auf der Strecke. Wie dramatisch sich der Konflikt zwischen
Windenergie und Artenschutz in Deutschland zuspitzt, belegt die
gestern veröffentlichte Studie "Windenergie im Lebensraum Wald" von
Dr. Klaus Richarz, die im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung
entstanden ist. Die Studie beschreibt die aktuelle Entwicklung von
Windenergieanlagen (WEA) im Wald und die Gefahr für den Artenschutz.
"Gerade in bisher unzerschnittenen und wenig erschlossenen
Waldgebieten beeinträchtigen Bau, Betrieb und die Wartung von
Windenergieanlagen das Überleben von Wildtieren ganz erheblich", sagt
Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier
Stiftung. Der Autor der Studie Dr. Klaus Richarz ist ein renommierter
Biologe. Richarz hat 22 Jahre die Staatliche Vogelschutzwarte für
Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland geleitet.

"Was der Ausbau für die Zukunft von Rotmilan und Schreiadler,
Schwarzstorch und unseren heimischen Fledermausarten, die
größtenteils auf der Roten Liste stehen, bedeutet, darf nicht einfach
ignoriert werden", fordert Professor Dr. Fritz Vahrenholt. "In
norddeutschen Bundesländern werden Windenergieanlagen jetzt schon für
den Mäusebussard immer häufiger zur Todesfalle. Die Zahl der Opfer
hat in einigen Regionen bereits populationsgefährdende Ausmaße
angenommen."

Wie willkürlich dabei Abstandsregelungen zwischen
Windenergieanlagen und Brutplätzen gehandhabt werden, ist von
Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. "Das ist aus fachlicher wie
naturschutzrechtlicher Sicht völlig unverständlich", sagt Vahrenholt.
Die Studie zeigt auf, dass zwischen den Bundesländern erhebliche
Unterschiede in der artenschutzrechtlichen Umsetzung bestehen.




"Während in Baden-Württemberg 1000 Meter vorgeschrieben sind, gelten
in Bayern 1500 Meter - in Brandenburg herrscht völlige
Abstands-Willkür: Es gibt keinen festen Abstandsbereich! "Aus
naturfachlicher Sicht macht das alles wenig Sinn", so Professor
Vahrenholt. "Denn die Störanfälligkeit einer bestimmten Vogelart ist
in Baden-Württemberg nicht anders als in Bayern oder Brandenburg."

Die gigantischen Ausmaße einer modernen Windenergieanlage (WEA)
verdeutlichen sofort die Gefahr, die für Wildtiere ausgeht: In einer
Höhe von knapp zweihundert Metern - der Kölner Dom ist "nur" 158
Meter hoch! - überstreichen die Rotoren mit einer Geschwindigkeit von
etwa 250 km/h an der Blattspitze eine Fläche von der Größe eines
Fußballfeldes. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist, die Kapazität
von 27.190 Megawatt bis zum Jahr 2035 fast zu verdoppeln. Schon heute
töten Windenergieanlagen rund 250.000 Fledermäuse und über 12.000
Greifvögel pro Jahr. Die Liste der gefährdeten Arten in der Studie
liest sich wie das "Who is Who" im Vogelreich: Zu Kollisionsopfern
zählen u.a. der Wespenbussard, Seeadler, Baum- und Wanderfalke,
Waldschnepfe und Uhu. Vögel werden von den Rotoren erschlagen,
während Fledermäuse meist auf der Rückseite der Anlagen im Unterdruck
sterben, weil ihre Lungen platzen.

Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert u.a., dass in
Nationalparken, Naturschutzgebieten sowie in Biosphärenreservaten und
gesetzlich geschützten Biotopen keine Windenergieanlagen gebaut
werden. Die im "Helgoländer Papier" veröffentlichten aktuellen
Empfehlungen der Staatlichen Vogelschutzwarten zu Abstandsregelungen
müssen einheitlich umgesetzt werden. "Wo Horstbäume mutwillig
zerstört wurden, muss der Brutbereich dauerhaft eine Tabuzone für
Windenergieanlagen bleiben", fordert Vahrenholt. "Nur dann, wenn
diese Gebiete für Windenergie-Betreiber zu No-Go-Zonen werden, lässt
sich der zunehmende Frevel unterbinden." Mittlerweile wehren sich
über 800 Bürgerinitiativen gegen Windparks in ihrem direkten Umfeld.
"Wie seinerzeit gegen die Kernenergie hat sich auch gegen
Windenergieanlagen eine breite Bürgerbewegung gebildet, an der die
Politik nicht länger vorbeisehen kann", betont Professor Dr.
Vahrenholt.

Der Maßnahmenkatalog der Deutschen Wildtier Stiftung umfasst zehn
zentrale Forderungen.

Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert:

1. Keine Windenergieanlagen in Wäldern und an Waldrändern!
2. Keine Windenergieanlagen in Schutzgebieten!
3. Das "Helgoländer Papier" strikt einhalten!
4. Die Zerstörung von Brutplätzen strenger ahnden!
5. Den Kollisionstod von Wildtieren reduzieren!
6. Beweislast umkehren!
7. Verbände müssen Klagerecht nutzen!
8. Abschaffung der Privilegierung für Windenergieanlagen im
Baurecht!
9. Das Bundesnaturschutzgesetz anwenden!
10. "Technische Anleitung Wind" erarbeiten!

Die gesamte Studie zum Downloaden finden Sie hier:

http://ots.de/KW6Wy

Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de



Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de

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