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Festakt: 150 Jahre Mendelsche Regeln haben die Welt verändert - Bedeutung der Landwirtschaft für Wohlstand und Frieden enorm (FOTO)

ID: 1423106


(ots) -
Verleihung des Sonderpreises Gregor Mendel 2016 für Aufklärung und
Bildung an Wissenschaftsscheune, Max-Planck-Institut für
Pflanzenzüchtungsforschung

Anlässlich des Mendeljahres würdigten der Bundesverband Deutscher
Pflanzenzüchter e. V. (BDP), die Gemeinschaft zur Förderung von
Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) und die Gregor Mendel Stiftung den
akribischen Forscherdrang Mendels, der vor 150 Jahren die Mendelschen
Regeln abseits von Ruhm und Ehre veröffentlichte - und einen Schub
für die Pflanzenzüchtung auslöste, der die Welt veränderte. Mendels
Forscherdrang zum Vorbild verlieh die Gregor Mendel Stiftung im
Rahmen des Festaktes den Sonderpreis Gregor Mendel an die
Wissenschaftsscheune des Max Planck Institutes in Köln.

"Gregor Mendel hat die Welt verändert. Nicht zuletzt ihm haben wir
es zu verdanken, dass unser Tisch täglich mit leckeren, gesunden und
vielfältigen Nahrungsmitteln für jeden Bedarf gedeckt ist", so die
Vorsitzende des BDP in ihrer Begrüßungsrede anlässlich des Festaktes
im Mendeljahr. Stephanie Franck betonte, dass Landwirtschaft - und
dazu zähle die Pflanzenzüchtung - immer noch der wichtigste
Wirtschaftssektor und Garant für Wohlstand und Frieden in vielen
Ländern sei. Franck verwies auf den langen Atem und den Weitblick
Mendels, den die Züchter heute wie damals bräuchten. Auch heute stehe
die Branche mit dem Umbau der Volkswirtschaft hin zu erneuerbaren
Ressourcen vor großen Aufgaben, die die Welt verändern könnten, zog
Franck Parallelen. Die Nationale Forschungsstrategie BioÖkonmie 2030
begrüßten die Züchter daher ausdrücklich, so Franck weiter.

Moderne Züchtungsmethoden sind eine Chance

Auf die Bioöknomie ging Bärbel Brumme-Bothe vom
Bundesbildungsministerium ein. "Pflanzenzüchtung ist ein wichtiger
Schlüssel, wenn es darum geht, mehr Menschen bei gleichbleibender




Ackerfläche und Schonung natürlicher Ressourcen zu ernähren", so
Brumme-Bothe. Es bedürfe vieler Innovationen, um Lebens- und
Wirtschaftsweisen umzustellen. In den neuen Züchtungsmethoden sieht
das Ministerium eine große Chance. "Molekulare Pflanzenzüchtung und
Nachhaltigkeit sind keine Gegensätze, sondern eine Chance". Für die
gesellschaftliche Akzeptanz initiierte das Ministerium verschiedene
Maßnahmen der Wissenschaftskommunikation, so z. B. neue Formate für
Bürgerdialoge. Forscherinnen und Forscher seien ebenfalls gefordert,
Ergebnisse populär zu erklären.

Auch Prof. Dr. Dr. h. c. Joachim von Braun, Direktor des Zentrums
für Entwicklungsforschung der Universität Bonn, Vorsitzender des
Bioökonomierates und Mitglied des Kuratoriums der Gregor Mendel
Stiftung, äußerte sich zum Thema Pflanzeninnovation vor dem
Hintergrund knapper Ressourcen und des Klimawandels. "Um den Hunger
zu beenden muss sich Regierungsführung in Entwicklungsländern
verbessern, muss mehr und nachhaltiger produziert werden, und bei uns
müssen sich die Konsumgewohnheiten ändern. Wir sollten auch High Tech
nutzen, wenn dies den Hunger reduzieren kann", so Prof. von Braun.
Dazu gab von Braun Beispiele aus der Pflanzeninnovation und Robotik,
die aufeinander abgestimmt sein müssten. Die neuen Geräte, die
gezielt düngen und Pflanzen monitoren können, würden enorme
Nachhaltigkeitschancen beinhalten.

Bildung als Schlüssel für eine ergebnisoffene Auseinandersetzung

Zuvor hatte auch die BDP-Vorsitzende erläutert, dass Fortschritt
in der Züchtung nur möglich sei, wenn die notwendige Unterstützung in
der Forschung und die Akzeptanz in der Anwendung der Ergebnisse
gegeben seien. Mittlerweile stünden zahlreiche Züchtungswerkzeuge mit
unverzichtbarem Potenzial zur Verfügung. Mit Blick auf die Bewertung
neuer Züchtungsmethoden forderte Franck Rechtsklarheit und
Entscheidungen aufgrund wissenschaftlicher Grundsätze. Sie wünsche
sich eine faire und vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit
Innovationen. Der Schlüssel dazu sei Bildung, umfassende Information
und weitreichendes Wissen.

Auf Bildung und Forschung ging auch der Vorsitzende des
Kuratoriums der Gregor Mendel Stiftung, Dr. h.c. Peter Harry
Carstensen in seiner Laudatio für den Träger des Sonderpreises Gregor
Mendel 2016 ein. Carstensen erinnerte an die Bedeutung der
Wissenschaft für Frieden und Entwicklung - gerade jetzt, da sich die
Erde rasant verändere und mehr Ressourcen benötigt würden. Die
Menschen hinter der Wissenschaft müssten das Wissen für ein
friedliches und nachhaltiges Leben einsetzen und vermehren. In
Zeiten, in denen die Halbwertzeit von Informationen immer kürzer
werde, in der sich die Mendelschen Regeln in der gymnasialen
Oberstufe nicht mehr im Lehrplan mancher Bundesländer befänden, sei
dies nicht leicht, kritisierte er. Umso erfreulicher und wichtiger
sei das Engagement des Preisträgers Prof. em. Dr. Heinz Saedler,
stellvertretend für das Team der Wissenschaftsscheune des
Max-Planck-Instituts für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln. Mit
Führungen in kleinen Gruppen und viel persönlichem Engagement würden
"Alte Hasen und junge Hüpfer" erreicht. "Als außerschulischer Lernort
weckt die Wissenschaftsscheune Neugier auf Forschung rund um Pflanzen
durch Anschauen, Anfassen und Ausprobieren und begeistert Menschen
für biologische und landwirtschaftliche Zusammenhänge. Sie macht sich
um die Nachwuchsförderung besonders verdient und leistet zugleich
einen bedeutenden Beitrag im Dialog mit der Öffentlichkeit über den
Stellenwert von Pflan-zenforschung und Pflanzenzüchtung für die
Gesellschaft - ganz im Sinne Gregor Mendels!", so Carstensen
abschließend in seiner Begründung für die Auszeichnung.

Prof. Saedler gab einen Rückblick auf seine Arbeiten in der
Pflanzenforschung. Hierzulande sei er auf große Ablehnung gestoßen.
Daraufhin habe sich Prof. Saedler mit weiteren Mitarbeitern
zusammengetan, um für mehr Wissen und Verständnis zu sorgen. In der
Wissenschaftsscheune werde seitdem anschaulich von Mendels
Erkenntnissen bis hin zu neuesten Züchtungsmethoden die breite
Palette von Pflanzeninnovation veranschaulicht. "Bei uns kann man
nicht nur alles erfahren, sondern auch alles tun und Erlebniswelten
spielerisch entdecken. Die Menschen sollen Spaß haben", sagte Prof.
Saedler.

Den Festakt schloss Wolf von Rhade, Vorsitzender der GFPi, ab und
wünschte sich einen engeren Diskurs in Fragen rund um die
Bioökonomie. Er hob die erfolgreiche Forschungsförderung als Basis
für Wertschöpfung hervor. Diese stärke den Wirtschaftsstandort
Deutschland und die Pflanzenforschung, was auch ein wichtiger Beitrag
zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sei. Von Rhade
blickte ebenfalls mit Sorge auf das große Spannungsfeld, in dem sich
Wissenschaft befinde. "Die differierenden Meinungen in der
Gesellschaft setzen unabdingbar Vermittlung von allgemeinen
Kenntnissen - wenigstens Grundkenntnissen - voraus. Institutionen,
Wissenschaftler, aber auch Schulen und Wissenschaftsjournalisten
seien gefordert, es der Wissenschaftsscheune nachzutun", sagte von
Rhade abschließend.



Pressekontakt:
Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.
Ulrike Amoruso-Eickhorn
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53115 Bonn
Telefon: 0228 - 9858117, 0172/2664573
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Datum: 10.11.2016 - 15:34 Uhr
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